Käpt´n Book Oliver Uschmann liest in Wachtberg

Wachtberg-Berkum · Oliver Uschmann stellte beim Käpt’n-Book-Termin in Wachtberg das Buch "Meer geht nicht" vor. Darin geht es um einen Roadtrip der Freunde Sam, Bina, Sharif und Kevin. Gemeinsam wollen sie ans Meer. Ob sie es auch schaffen, erfuhren die Gäste der Lesung.

 Oliver Uschmann liest in Wachtberg. Seine jungen Zuhörer können nicht genug bekommen und wollen noch mehr Geschichten hören.

Oliver Uschmann liest in Wachtberg. Seine jungen Zuhörer können nicht genug bekommen und wollen noch mehr Geschichten hören.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Es war ein ganz besonderer Auftrag für Oliver Uschmann, der beim Lesefest „Käpt´n Book“ erstmals das Drachenfelser Ländchen ansteuerte. Schon vor dem Aussteigen aus dem Auto genoss er die vielfältige Landschaft mit ihren Obstbäumen und Feldern, Wäldern und der Silhouette des Siebengebirges. In der Schulaula der Hans-Dietrich-Genscher Schule war es dann genauso wie bei vielen anderen Lesungen, die der heute im Münsterland beheimatete Autor im Jahresverlauf hält. Kinder und junge Erwachsene warteten gespannt und wurden nicht enttäuscht.

Die Wachtberger Ehrenamtskoordinatorin Katja Ackermann hatte mit der Flüchtlingshilfe Wachtberg den Käpt’n-Book-Termin nach Wachtberg geholt. Sie war erfreut darüber, wie Uschmann sich mit zwei witzigen Fotos barfuß liegend auf einer grünen Wiese und pitschnass in die Kamera lächelnd im Portrait vorstellte.

„Ich habe als Jugendlicher viel gezockt, aber auch viel gelesen“, sagte Uschmann. Dann sprach er über sein Studium und seine heutigen Engagements unter anderem als Fußballexperte im Radio und bei Workshops in Schulen sowie auf Festivalbühnen. „Und in Zeiten des Corona-Lockdowns fehlte mir dies alles neben dem sonst gewohnten Autobahn-Fahrzeuglärm, weil scheinbar die Welt stillstand“, gab er auch zu.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Sylvia Witt hat Uschmann inzwischen schon zahlreiche Romane sowie Jugendbücher und erzählende Sachbücher veröffentlicht.

Die Zuhörer waren bei der Lesung in der Schulaula gleich zu Beginn direkt begeistert und beteiligten sich eifrig selbst am Dialog, als Autor Uschmann Passagen aus seinem Buch „Meer geht nicht“ vorlas. Der abenteuerliche Roadtrip durch Wälder und Städte, Nächte mit einem Wolf und an einem Meer, dass gar keines ist. Das Geheimnis, wie Sam, Bina und Sharif es schafften, ihren neuen Schulfreund Kevin, der nie zuvor am Meer war, doch noch ans Meer zu bringen, wurde schließlich gelüftet.

„Und die Zeit verging in Wachtberg wie im Flug“, resümierte Uschmann schließlich. Er hatte gar nicht genug Bücher dabei, um das Interesse der „Leseratten" zu stillen. „Jedes Kind kann Freude am Lesen entwickeln. Große Hürden hinsichtlich Buchstaben, Wörtern und Sätzen werden in unseren Büchern schnell überwunden, denn mit den super lesbaren Büchern ebnen wir Kindern einen Weg in die Welt des Lesens", erfahren die Zuhörer in der Aula.

Zum zweiten Mal engagiert sich Autor Uschmann beim Lesefest, vor rund fünf Jahren war er bei der ersten Beteiligung so angetan, dass er schon damals sein Interesse für weitere Lesungen äußerte. In den vergangenen Tagen hat er siebenmal gelesen. Wie sich Kinder und Jugendliche heute für Bücher und spannende Themen interessieren und auch Fragen dazu stellen, erlebte Uschmann wenige Tage zuvor in Schulen, in denen er in der 4. beziehungsweise 5. Klasse aus seinem neuesten Buch Teile vorlas.

„Die Kinder wollten schließlich erraten, wie die Geschichte endet, entwickelten große Fantasie beim eigenen Erzählen und fanden, da sie ja das Buch noch nicht kannten, auch nicht die Lösung“, äußerte der Autor im Gespräch und empfahl den jungen Zuhörern, das Buch selbst zu lesen, was dann die begleitende Lehrerin auch sofort für die nächsten Unterrichtsstunden zusagte.

Festgestellt hat Autor Uschmann, dass das Sprach- und Leseniveau gesunken ist, aber Buchautoren versuchen, dem entgegenzuwirken. „Wir lieben unsere Figuren. Wir lieben unsere Kulissen. Wir lieben jeden kleinsten Streifen Material, der in die Texturen der Bilder, und jede sorgsame Andeutung, die in die Texturen der Romane fließt. Für die Literatur suchen wir stets das wenig verwendete Wort", verriet er schließlich.

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