Netzausbau in Züllighoven Ort in Wachtberg soll an Glasfasernetz angeschlossen werden

Wachtberg-Züllighoven · Ein Investor informiert über den Anschluss ans Glasfasernetz. Das Projekt soll spätestens im dritten Quartal 2020 abgeschlossen sein.

 Ein Mitarbeiter einer Erdbaufirma bündelt Glasfaser-Leerrohre.

Ein Mitarbeiter einer Erdbaufirma bündelt Glasfaser-Leerrohre.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Knapp 60 Menschen folgten am Dienstagabend der Einladung der bn:t, um sich über das zu informieren, was viele in einem der abgelegensten Orte Wachtbergs nicht für möglich gehalten hätten: den Anschluss Züllighovens an das Glasfasernetz. Diese Technik biete beim bestmöglichen Anschluss mit entsprechendem Nutzervertrag eine Datenrate bis zu einem Gigabit pro Sekunde, erläuterte bn:t Vertriebsmitarbeiter Nikolaos Pantios. Der Anschluss der laut Pantios 113 Haushalte des Dorfes sei über das Gewerbegebiet Oedingen möglich. Als Vertreter der Gemeinde hörte der Beigeordnete Swen Christian den Ausführungen zu.

Kosten des Projekts liegen etwa bei einer halben Million Euro

Da aus wirtschaftlichen Gründen bei den Tiefbauarbeiten der infrastrukturell sinnvollste und zugleich kürzeste Weg für den Anschluss gewählt werde, wolle man die Leitung über den Wirtschaftsweg führen, der Oedingen und Züllighoven quer durch die Felder verbindet. Zuzüglich der Verbindung des Kernortes wolle man auch die beiden außerhalb gelegenen Bereiche „Am Schießgraben“ und den Biohof anschließen, sofern sich die Nutzer für einen Vertrag mit der bn:t entscheiden. Um das Projekt wirtschaftlich durchführen zu können, sei eine Anschlussquote von mindestens 40 Prozent der Haushalte des Dorfs notwendig, so Pantios. Sollten sich  mehr als 60 Prozent der Haushalte am Projekt beteiligen, könnte es für alle günstiger werden.

 Im vollen Dorfsaal erklärte Planer Carsten Hartmann (r.), wie die Leitungen verlegt werden sollen.

Im vollen Dorfsaal erklärte Planer Carsten Hartmann (r.), wie die Leitungen verlegt werden sollen.

Foto: Petra Reuter

Ob sich tatsächlich 45 Nutzer oder mehr für eine der Vertragslösungen entscheiden, müsse sich bis zum 15. März zeigen, sagte der Vertriebsmitarbeiter. Bis dahin sollten sich alle Haushalte entweder für oder gegen die Versorgung mit Glasfaser zu den ausschließlich bis dahin gültigen Bedingungen entschieden haben. „Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei etwa einer halben Million, wenn wir für so viele Haushalte wie möglich nur einmal planen müssen“, erläuterte Pantios den Grund der zeitlichen Begrenzung. Müsse man anschließend für Einzelne neu planen, weil sie sich erst deutlich später für einen Anschluss entschieden, entstünden dadurch höhere Kosten, die man an den Kunden weitergeben müsse.

„Das hat‘s sich“, kommentierte ein Bürger, der sich die Preise für die Verträge ansah. Für Datenraten bis zu 300 Mbit/s würden inklusive Telefon- und Internetflatrate sowie zwei Telefon-Sprachkanälen ins Festnetz knapp 50 Euro monatlich fällig. Möchte man von der doppelten Datenrate profitieren, legt man pro Monat 20 Euro mehr auf den Tisch. Knapp 150 Euro zahlt jener für den Luxus, der mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde ins Netz will. Zusätzlich würden je Glasfaser-Hausanschluss 499 Euro Anschlusskosten und pro Vertrag eine Aktivierungsgebühr von 99 Euro fällig.

Allerdings habe man dann die neueste, zukunftsfähige Technik  und vor allem Internet ohne die bei anderen Anbietern übliche Datenraten-Drosselung in einem Paket, erklärte der Fachmann. Doppelte Berechnungen wegen der Laufzeiten alter Verträge solle es nach Möglichkeit nicht geben. Deshalb biete die bn:t für bis zu zwölf Monate einen kostenfreien Zugang für die Restlaufzeit alter Verträge an, so Pantios. Anschlusszwang bestehe natürlich nicht, beschwichtigte er die Bürger, die befürchteten, für die Wünsche anderer gleich mit zur Kasse gebeten zu werden. Auch von eventuellen Straßenbaumaßnahmen der Gemeinde sei das unabhängig, erklärte er auf Nachfrage eines Bürgers.

Der nämlich sorgte sich, dass sich die Gemeinde mit der Sanierung der Wege an die Arbeiten „dranhängen“ könnte und es damit für die Anlieger wegen eventueller Straßenbaubeiträge teuer werde. Der Beigeordnete bestätigte, dass ihm zurzeit keine derartigen Pläne bekannt seien. Auch in Fritzdorf und Arzdorf, die aktuell an das Glasfasernetz angeschlossen werden, sei das nicht der Fall.

Abgeschlossen sein soll das Projekt laut der derzeitigen Planung im zweiten, spätestens aber im dritten Quartal des Jahres, informierte der bn:t-Mitarbeiter über den straffen Zeitplan, den das Unternehmen vor wenigen Monaten auch in Arzdorf und Fritzdorf vorgelegt hatte. Dort ist der Ausbau bereits im vollem Gange und soll bis zum Frühjahr abgeschlossen sein.

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