Infrastruktur in Ließem Ortsausschuss wünscht sich Verkehrsinsel auf K 14

Wachtberg · Ließemer Politiker kritisieren Zuwegungspläne zur Haltestelle Am Köllenhof auf der K 14 und wundern sich über mögliches Umdenken beim Kita-Standort.

  Auf Höhe der schraffierten Fläche (l.) können sich die Mitglieder des Ortsausschusses eine Verkehrsinsel auf der Ließemer Straße (K 14) vorstellen.

Auf Höhe der schraffierten Fläche (l.) können sich die Mitglieder des Ortsausschusses eine Verkehrsinsel auf der Ließemer Straße (K 14) vorstellen.

Foto: Axel Vogel

Durchaus diskussions- und entscheidungsfreudig präsentierte sich der Ortsausschuss Ließem bei der konstituierenden Sitzung. In der Aula der Hans-Dietrich-Genscher-Schule in Berkum wählten die sieben stimmberechtigten Mitglieder am Dienstagabend Jörg von Wülfing (CDU) zu ihrem Vorsitzenden. Nur mit Sitzrecht vertreten ist Frederic Seebohm von der FDP.

Nach freundlichen Glückwünschen auch für Stellvertreterin Brigitte Bartesch (Grüne) ging es sogleich ans Eingemachte. Verwundert zeigten sich die acht Ausschussmitglieder jedweder Couleur darüber, dass es nun einen neuen Antrag zur Standortsuche für die Kita Ließem gebe. „Der alte Standort ist doch etabliert“, formulierte es Andreas Löllgen (Unser Wachtberg).

Ortsausschuss stimmt für Kita-Neubau am alten Standort

Wie berichtet, hatte die schwarz-grüne Koalition für den Bildungsausschuss beantragt, die Verwaltung möge auch einen Neubau an anderer Stelle im Ort prüfen. Bislang liegt die in weiten Teilen marode Kita zentral an der Marienstraße. Sie gehört der Gemeinde, Trägerin ist aber die evangelische Kirche. Wachtbergs Beigeordneter Swen Christian führte aus, dass es bislang nur einen Grundsatzbeschluss gebe, die Einrichtung irgendwo in Ließem zu erhalten. „Es gibt eine Vorplanung, aber wir sind immer noch im Abstimmungsprozess mit diversen Behörden“, so Christian.

Die Architektinnen hatten auch eine mögliche – förderfähige – Dreizügigkeit des Kitabetriebs aufgeführt. Es sei also mitnichten so, wie von Löllgen vorgetragen, dass es ein Jahr lang keine Aktivitäten gegeben habe, sagte der Beigeordnete. „Welche Rolle spielt bei einer Entscheidung der Ortsausschuss für Sie“, wollte Seebohm wissen. Der OA könne keine Beschlüsse fassen, wohl aber Empfehlungen aussprechen, die in die Vorlagen für die weiteren politischen Gremien eingearbeitet würden, erwiderte Christian. Und so erging die Empfehlung bei einer Enthaltung, eine neue Kita am alten Standort zu bauen.

Barrierefreier Umbau der Haltestellen Am Köllenhof

Nicht weniger Redebedarf hatten die Lokalpolitiker beim Thema barrierefreier Umbau der Haltestellen Am Köllenhof auf der K 14. Christian kündigte an, dass es wohl in der zweiten Jahreshälfte losgehen werde inklusive einer neuen Zuwegung im Einmündungsbereich des Marienforster Wegs (der GA berichtete).

Zwei langjährige Anlieger gaben zu bedenken, dass es für den Verkehrsfluss eminent wichtig sei, dass auf eben jenem Marienforster Weg zwei Autos aneinander vorbeikämen – das soll später nicht mehr möglich sein, dafür wird der Bürgersteig breiter. Die Bürger kritisierten wie der Ausschuss auch, zu dem Thema nicht ausreichend gehört worden zu sein beziehungsweise nicht getagt zu haben.

Der Beigeordnete widersprach dieser Einschätzung mit dem Hinweis darauf, dass sowohl die alte Ortsvertretung Pläne erhalten habe als auch der Infrastrukturausschuss grünes Licht gegeben habe. „Außerdem war all das erklärter Wunsch bei den Versammlungen anlässlich der Einstellung des Schülerspezial-
verkehrs“, so Christian. Nach dem Umbau werden die Grundschüler an der stark befahrenen K 14 aussteigen.

Der letzte Vorsitzende des Gremiums, Hartmut Beckschäfer, meldete sich dazu am Mittwoch beim General-Anzeiger. Bei den Diskussionen sei es stets um die Gefährdungslage an der Kreisstraße gegangen und nicht um den Weg dorthin von der Köllenhofsiedlung. Die Idee, diesen Zuweg zu verbessern, sei irgendwann von der Verwaltung in die Beratung eingebracht worden, „aber ein konkreter Vorschlag im Sinne der jetzigen Planung war nie Gegenstand der Diskussion in der Ortsvertretung“. Das sei erst viel später erfolgt und habe 2020 nicht mehr in einer Präsenzsitzung der Ortsvertretung beraten werden können, „sondern nur noch informell“, wie Beckschäfer betonte. Hoffnung auf eine Chance zur Veränderung des Vorhabens machte Christian nicht: „Der Plan ist so beschlossen.“

Einen anderen Aspekt brachte mit Kai Pietrusziak (CDU) der Youngster in der Runde ein: den der Querung der Straße. „Es ist einfach wegen des Gefälles zu schwierig, mit Rollstuhl oder Kinderwagen durch die Unterführung an der Kreisstraße zu kommen“, so Pietrusziak, der auch im Jugendrat sitzt. Weshalb er sich für eine Verkehrsinsel hinter den Haltestellen in Richtung Gimmersdorf aussprach.

Wobei es Andreas Pashalidis (UWG) wichtig war, auf jeden Fall den Linksabbieger zu erhalten. Der Beigeordnete sagte, es sei entscheidend, dass schon eine sichere Querung da ist: „Aber wir geben die einstimmige Empfehlung an den Kreis als Straßenbaulastträger weiter.“

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