Einfahrt in die Kranhofstraße nach Holzem Ortskundige blinken schon lange vorher

Wachtberg-Holzem · Wer seinen Einkauf im Einkaufszentrum Berkum erledigt hat und danach wieder zurück in die Wachtberger Ortschaften Holzem, Arzdorf und Adendorf oder sogar nach Meckenheim fahren möchte, nutzt dafür die Landstraße 123.

 Bei Dunkelheit ist die Einfahrt von der Landstraße 123 in die Kranhofstraße nach Holzem schlecht zu sehen.

Bei Dunkelheit ist die Einfahrt von der Landstraße 123 in die Kranhofstraße nach Holzem schlecht zu sehen.

Foto: Maximilian Mühlens

Ortskundige kennen die leicht unebene Strecke, auf der gerne mal schneller als 70 Kilometer die Stunde gefahren wird, die beliebte Stelle für Geschwindigkeitskontrollen am "Haus Gut Holzem" und auch die Einfahrt in die Kranhofstraße, die nach Holzem führt. Am Tag ist die Einfahrt durch ihre Bäume und die entsprechenden Straßenschilder wunderbar einsehbar. Dies ändert sich aber mit Einbruch der Dämmerung.

Sobald es dunkel ist, kann man die Einfahrt nach Holzem nur noch erahnen. Die Reflexion der Ortsschilder setzt erst spät ein. Viele Wachtberger kennen diese berüchtigte Einfahrt und wissen um ihre späte Einsehbarkeit bei Dunkelheit. Ortskundige sind deshalb dazu übergangen, schon Hunderte Meter vor der eigentlichen Einfahrt zu blinken, damit der Hintermann über die Abbiege-Absichten informiert ist. Oftmals kommt es dann beim Abbiegevorgang - vor allem dann, wenn er erst spät angezeigt wird - zu waghalsigen Überholmanövern, die auf der Gegenspur stattfinden.

Was der normale Autofahrer vielleicht als Unfallschwerpunkt bezeichnen würde, erfährt bei der Bonner Polizei genau das Gegenteil. Für den GA haben die Beamten in der Unfallstatistik geblättert und konnten, Stand Oktober 2015, seit dem 1. Januar 2011 keinen Unfall an dieser Stelle finden. "Dies betrifft allerdings nur die meldepflichtigen Verkehrsunfälle", schränkt eine Polizeisprecherin ein. Die Praxis der Ortskundigen, schon frühzeitig zu blinken, habe sich wohl bewährt, sagte die Behördensprecherin weiter.

Auch bei der Gemeinde Wachtberg sind keine Vorfälle an der Einfahrt in die Kranhofstraße aktenkundig. "Sie war bislang kein Thema", erklärte Gemeindesprecherin Margit Märtens. Würde man die Einfahrt besser sichtbar machen wollen, so säßen zwei Entscheider im Boot, erklärte die Sprecherin. "Für die L 123 ist der Kreis verantwortlich, wir als Gemeinde für die Kranhofstraße, die nach Holzem führt", so Märtens.

Beim Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises ist die Verkehrssituation an der Einfahrt bislang auch noch nicht auffällig geworden, bestätigte Harald Pütz, Leiter des Amtes. "Wenn uns ein Bürger, die Politik oder auch die Medien eine gefährliche Stelle melden, nehmen wir das auf und besichtigen diese bei einem Ortstermin. Für solche Hinweise sind wir immer sehr dankbar", erklärte Pütz dem GA. Offenbar funktioniert bei der bei Dunkelheit schlecht wahrnehmbaren Einfahrt das Grundprinzip, im Straßenverkehr aufeinander zu achten. Dennoch kündigte Pütz an, die Kranhofstraße bei einem der nächsten Ortstermine zu besichtigen.

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