Umweltschutz in Wachtberg Parents for Future fordern Baumschutzsatzung

Wachtberg · Die Wachtberger Ortsgruppe der Parents for Future sprechen sich in einem Bürgerantrag für eine Baumschutzsatzung aus. Die Fällung der Pappelallee bei Holzem und einer Vogelkirsche in Niederbachem gaben den Ausschlag.

 An der Ecke Langenbergsweg/Mehlemer Straße wurde wegen der Bauarbeiten auf der Mehlemer Straße ein Baum gefällt.

An der Ecke Langenbergsweg/Mehlemer Straße wurde wegen der Bauarbeiten auf der Mehlemer Straße ein Baum gefällt.

Foto: Axel Vogel

Die Klima- und Umweltschutzinitiative Parents for Future Wachtberg setzt sich mit einem Bürgerantrag für eine Baumschutzsatzung im Ländchen ein. Bislang gibt es diese nicht. Heißt, dass Bäume relativ leicht entfernt werden können.

Auslöser für den Antrag sind laut Vorsitzendem Michael Turley die jüngsten Fällungen einer Vogelkirsche in Niederbachem und der Pappelallee bei Holzem. Beide Male hatten die Parents, wie berichtet, die Zweckmäßigkeit hinterfragt. Nun also möchte die Initiative mit ihrem Vorstoß ihre „Wertschätzung für Bäume“ zum Ausdruck bringen.

Parents wollen mit Vorurteilen aufräumen

Bei kaum einem anderen Projekt komme die Generationenverantwortung so bewusst zum Ausdruck wie bei dem Schutz von Bäumen, deren Lebensalter in aller Regel mehrere Genrationen überdauern könne. „Dabei leisten sie einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz, indem sie das CO2 aus der Atmosphäre speichern und sehr viel Feinstaub aus der Umgebungsluft aufnehmen”, so Kristian Lempa.

Beim Thema Baumschutzsatzung gelte es aber auch, durch sachliche Öffentlichkeitsarbeit mit Vorurteilen aufzuräumen. Dabei sei es das Ziel einer Satzung, dazu beizutragen, allgemeingültige Standards für Ersatzmaßnahmen festzulegen und die Entwicklung des gesamten gemeindlichen Baumbestandes zu begleiten. „Wichtig ist, dass Baumschutzsatzungen keine Bauvorhaben oder Investitionen verhindern“, schreiben die Parents. Sie dienten vielmehr dazu, eine willkürliche und unkontrollierte Beseitigung oder Schädigung von Großgrün zu verhindern.

Gemeinde hat laut den Grünen derzeit keinen Baumpfleger

Die Initiative sah sich ermuntert zu dem Antrag, da der Koalitionsvertag von CDU und Grünen in Wachtberg Umweltspekte stark in den Vordergrund rücke. Zu dem angedeuteten Baumschutzkonzept der Koalition, das in Arbeit sei, meinte Oliver Henkel, Fraktionsvorsitzender der Grünen: „Wir würden da gerne weiter sein.“ Im Augenblick hake es jedoch an anderer Stelle, denn der Gemeinde sei ihr Baumpfleger „abhanden gekommen“ und noch nicht passend ersetzt worden. „Wenn die Verwaltung aber über kein Fachpersonal zur Umsetzung verfügt, dann laufen Baumschutzkonzepte ins Leere“, so Henkel.

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