Berkumer Weg in Gimmersdorf Platz für neue Häuser

Gimmersdorf · Am Berkumer Weg in Gimmersdorf sieht die Gemeinde die Chance, neues Bauland auszuweisen – falls die Eigentümer das auch möchten.

 Für dieses Eckgrundstück am Berkumer Weg besteht bereits Baurecht. Für die dahinter liegende Fläche müsste dagegen ein Bauleitplanverfahren durchgeführt werden - so der Eigentümer das möchte und sich an den Kosten beteiligt.

Für dieses Eckgrundstück am Berkumer Weg besteht bereits Baurecht. Für die dahinter liegende Fläche müsste dagegen ein Bauleitplanverfahren durchgeführt werden - so der Eigentümer das möchte und sich an den Kosten beteiligt.

Foto: Silke Elbern

Rund um den Berkumer Weg gibt es nach Einschätzung der Gemeindeverwaltung noch Möglichkeiten, Bauland auszuweisen. Da bereits Anträge für zwei Flurstücke vorliegen hatte sich das Team um Fachbereichsleiterin Tanja Gohrbandt entschieden, dem Planungsausschuss einen möglichen Geltungsbereich für ein Bebauungsplanverfahren vorzustellen. Denn noch zwei weitere Flurstücke kämen nach Einschätzung von Gohrband und gemäß Flächennutzungsplan für eine mögliche Bebauung infrage. Allerdings gibt es auf diesen Flächen noch kein verbindliches Baurecht.

„Wir möchten gerne Kontakt zu den Eigentümern suchen, ob Interesse besteht und sie sich an den Kosten für ein Bauleitplanverfahren beteiligen würden“, sagte Beigeordneter Jörg Ostermann. Streben diese keine Umwandlung ihrer Flächen in Bauland an, hätte sich das Verfahren erledigt.

Mira Schwarzenberger (Unser Wachtberg) wollte in der Sitzung nicht recht einleuchten, warum man sich jetzt mit dem Thema beschäftigt. „Warten wir doch mal ab, bis die Ortsumgehung fertig ist und schauen, wie dann alles aussieht“, meinte sie. Zudem stünde bald die Innenraumentwicklung gemeinsam mit den Bürgern an; da wolle man explizit den Kern aufwerten, nicht wie hier den Rand des Ortes.

Dass Ostermann betonte, es ginge erst einmal nur um Meinungsbildung, wollte auch Oliver Henkel (Grüne) nicht gelten lassen. „Natürlich steckt da was Handfestes dahinter, deshalb sollten wir die Dinge nicht voreilig voranbringen“, so Henkel.

Nicht schnell genug gehen kann es dagegen Volker Gütten (CDU). „Wir haben in Wachtberg den Druck, Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen. Deshalb ist Zeit ein wichtiger Faktor. Wir brauchen kein langwieriges Verfahren, wo erst wieder alle zustimmen müssen“, sagte Gütten. Warum die Ausschussmitglieder überhaupt etwas beschließen sollten, erschloss sich Wolfgang Neusüß (SPD) nicht: „Es ist doch originäre Aufgabe der Verwaltung zu verhandeln.“ So stimmte der Ausschuss am Ende zu – ohne abzustimmen.

Die vier neuen Planflächen entsprechen laut Gohrbandt, die sich um die Gemeindeentwicklung kümmert, etwa zehn neuen Grundstücken. Deshalb schließen sich für Ostermann Überlegungen, hier irgendwann einmal Baurecht zu erzielen, und das – rechtlich nicht bindende – Leitbild der Gimmersdorfer nicht aus. „Da war die Rede von der 1000-Einwohner-Grenze, die man nicht überschreiten möchte, im Moment gibt es 850 Einwohner“, so der Beigeordnete.

Ins Rollen gekommen war die ganze Sache, als die Gemeinde ein Flurstück südlich des Berkumer Wegs noch in die Innenbereichssatzung aufnehmen wollte. „Ein Ortstermin mit der Bezirksregierung und dem Rhein-Sieg-Kreis hat jedoch ergeben, dass diese eine Ergänzung der Satzung nicht mittragen würden“, erzählte Gohrbandt. Stattdessen habe der Kreis ein Bebauungsplanverfahren für erforderlich gehalten.

Für die Gemeinde selbst hätte ein solches Verfahren den Vorteil, dass damit Planungsrecht für einen Wendehammer am südwestlichen Siedlungsrand geschaffen werden könnte. Denn wenn die Umgehungsstraße fertig ist, wird der Berkumer Weg gekappt. Schlechte Karten hat übrigens der Eigentümer, der für sein Grundstück an der neuen Straße/Ecke Berkumer Weg Pläne hatte: Laut Gohrbandt sehe der Flächennutzungsplan kein Gewerbe und kein Wohnen vor, zudem liege das Areal im Landschaftsschutzgebiet.

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