Hochwasser in Wachtberg und die Folgen Provisorische Brücken und viel Arbeit

Wachtberg-Pech · Erstmals wurde Pech in der aufgezeichneten Geschichte des Ortes am 4. Juni von einem Hochwasser des Godesberger Bachs getroffen, das durch ein Unwetter verursacht wurde. Massiv und unvermittelt. Die Schäden an Privateigentum waren immens, drei Brücken wurden durch die Fluten zerstört.

Hangabfluss bei Regen sei in Pech bekannt gewesen und dafür seien auch entsprechende Vorkehrungen getroffen worden, sagt der Beigeordnete der Gemeinde Wachtberg, Jörg Ostermann. „Aber Hochwasser war bis dahin in Pech kein Thema, nach den vorherigen Erfahrungen haben sich die Pecher recht sicher gefühlt. Die Überflutung des Godesberger Bachs hatte niemand auf dem Schirm, deshalb gab es zuvor auch keinen Hochwasserschutz oder Maßnahmen, um Überflutung zu verhindern“, so Ostermann.

Der Bach sei rasend schnell angestiegen und habe sich bergab ergossen, das Wasser stand über zwei Meter hoch. Dadurch seien viele Häuser unter Wasser gesetzt worden, so Ostermann. Oliver Neft, Vorsitzender des Heimatvereins Pech, ergänzt: „Als Verein konnten wir nicht viel machen, aber als Einzelpersonen haben wir natürlich mitgeholfen. Meine Familie und ich haben beispielsweise Bekannten geholfen, den Keller auszuräumen.“

Bei dem Unwetter sind die Brücken über den Godesberger Bach in Pech zusammengebrochen, die eine wichtige Rolle für den Straßenverkehr spielen. Sie sind für den Verkehrsfluss entscheidend. „Die Brücken wurden unterspült und stürzten ein. Das Technische Hilfswerks hat Hilfsbrücken errichtet, die nun so lange als Provisorium bleiben, bis die Brückenerneuerung beginnen kann“, erklär Ostermann.

Der Planungsauftrag sei Anfang Juli beschlossen und erteilt worden, jetzt werden Gespräche mit einem Architekturbüro und anderen Behörden geführt. Die Kalkulation der Größe der Brückenöffnung und die Untersuchung der Leistungsfähigkeit des Baches stehen noch aus. „Allerdings wird es auch nach dieser Brückenerneuerung bei einer ähnlichen Situation zu Schäden kommen. Das Wasser, das bei den Unwettern gekommen ist, ist technisch nicht in den Griff zu bekommen“, erklärt Ostermann.

Wann der Bau der neuen Brücken beginnt, ist unklar. Die Planung der Brücken erfolgt parallel, der Umbau soll zeitversetzt erfolgen, um Verkehrsprobleme zu vermeiden. „Der Heimatverein denkt an, eine Dokumentation über das Hochwasser zu machen, weil es ein Novum in der Pecher Geschichte ist. Dazu müssen wir aber erst einmal weitere Informationen sammeln“, kündigt Neft an.

In lockerer Reihe stellt der General-Anzeiger die vom Unwetter betroffenen Orte vor. Es soll gezeigt werden, wie diese sich schützen oder schon geschützt haben.

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