Verhandlung am Bonner Landgericht Prozessauftakt zum Postshop-Raub: Angeklagter schweigt noch

BONN/WACHTBERG · In Handschellen wurde der in Untersuchungshaft sitzende 22 Jahre alte Wachtberger, der mit einem Komplizen einen Postshop überfallen haben soll, am Freitag von den Wachtmeistern zur Verhandlung gebracht.

Der Angeklagte, der bei einer Razzia gegen die Straßengang "Black Jackets" im Januar festgenommen worden war, muss sich wegen schwerer räuberischer Erpressung vor dem Landgericht verantworten.

Gestern schwieg der Mann, da einer seiner beiden Verteidiger in einem anderen Prozess gebunden war. Laut Anklage hat er am Morgen des 30. Dezember 2009 einen bewaffneten Raubüberfall auf ein Lottogeschäft mit Postshop in Wachtberg begangen.

Mit einem gleichaltrigen Komplizen, der sich in einem eigenen Prozess verantworten muss, soll er die 51-jährige Inhaberin und ihre Schwester mit Pistolen bedroht haben. Geflüchtet war das Räuberduo mit Geldboxen, in denen offenbar 40.000 Euro waren. Zudem wurden laut Anklage mehr als 1000 Euro Lottogeld sowie Brief- und Paketmarken im Wert von 4500 Euro geraubt.

Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte konnte erst 2012 als möglicher Täter identifiziert werden: Im Prozess gegen den Kopf der sogenannten "Felgenklaubande" hatte dieser die Namen der mutmaßlichen Räuber genannt.

Den nun vor Gericht sitzenden 22-Jährigen erwartet im Zusammenhang mit den gestohlenen Rädern ein eigenes Verfahren, da er an diesen Straftaten ebenfalls beteiligt gewesen sein soll. Zudem wird im Zusammenhang mit den "Black Jackets" weiter gegen ihn ermittelt. Nachher durfte der Angeklagte mit seiner Lebensgefährtin sprechen - und das gemeinsame, erst wenige Wochen alte Baby in den Arm nehmen.

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