Bürgermeisterwahl in Wachtberg Renate Offergeld setzt auf eine zweite Amtszeit

Wachtberg · Bürgermeisterin Renate Offergeld möchte erneut Bürgermeisterin im Drachenfelser Ländchen werden. Das teilte der Vorstand der SPD Wachtberg jetzt mit. Die Mitglieder entscheiden am 29. März über die Nominierung.

 Renate Offergeld will nach den Wahlen im Herbst wieder als Chefin ins Rathaus einziehen.

Renate Offergeld will nach den Wahlen im Herbst wieder als Chefin ins Rathaus einziehen.

Foto: Axel Vogel

Die Frage „Tut sie’s oder tut sie’s nicht“ ist seit Freitagmorgen beantwortet. Bürgermeisterin Renate Offergeld möchte erneut Bürgermeisterin im Drachenfelser Ländchen werden. Das teilte der Vorstand der SPD Wachtberg jetzt mit; man habe sich am Montagabend einstimmig dafür ausgesprochen, den 120 Mitgliedern diesen Vorschlag auf der Versammlung am 29. März zu unterbreiten, so Pressesprecher Bernd Becker. Er geht allerdings von einer nur „förmlichen“ Nominierung aus.

Die Überlegung sei schon länger in ihr gewesen, sagte Offergeld am Freitag auf Anfrage: „Gereift ist dann der Entschluss in der vorvergangenen Woche.“ Es sei ihr wichtig, die Chance zu erhalten, begonnene Projekte fortzuführen, „aber auch die behutsame Entwicklung unserer Gemeinde mit allen sicherlich vorhandenen Wünschen in Einklang zu bringen“, betonte die Villiperin. Ja, das Amt habe sie verändert, erklärte sie auf Nachfrage. Schließlich trage sie als Verwaltungschefin eine große Verantwortung. „Ich habe sehr viel dazugelernt, bin aber immer noch neugierig und habe den Eindruck, dass noch so vieles vor mir liegt, das einfach noch weitere Jahre braucht“, meinte die Bürgermeisterin.

Offergeld stellt Bewältigung der Flüchtlingswelle heraus

Als größte Leistung der aktuellen Amtszeit sieht sie die Bewältigung der Flüchtlingswelle und der Hochwasserkatastrophe. „Diese unvorhersehbaren großen Einschnitte in den Alltag habe ich allerdings nicht alleine gemeistert, das ging nur gemeinsam mit meinen Mitarbeitern und den vielen ehrenamtlichen Helfern“, sagte Offergeld. Das erfülle sie mit Stolz.

Damit gibt es in Wachtberg für die  Kommunalwahl im September bislang drei Kandidaten für den Chefsessel im Rathaus. Neben Offergeld haben wie berichtet Jörg Schmidt (CDU) und für die Grünen erneut Oliver Henkel ihren Hut in den Ring geworfen. Bei der Wahl 2014 hatte Henkel im ersten Wahlgang 12,17 Prozent der Stimmen erhalten, Jochen Wagner (UWG)  10,96 Prozent, Offergeld (SPD) 34,73 Prozent und Hartmut Beckschäfer (CDU) 42,14 Prozent. Die beiden Letztgenannten mussten daraufhin in die Stichwahl, bei der sich Offergeld (56,06) gegen Beckschäfer (43,94) durchgesetzt hatte.

Herausforderer freut sich auf politischen Wettbewerb

Er habe damit gerechnet, dass die Bürgermeisterin wieder antrete, sagte Herausforderer Schmidt. „Sie muss wissen, ob sie sich das antut“, so der CDU-Mann. Er freue sich trotzdem auf den politischen Wettbewerb. „Und da die Stichwahl wieder zugelassen ist, wird es sicher interessant“, meinte der Adendorfer.

Für Mitbewerber Henkel hingegen war eine mögliche Bereitschaft Offergelds zur Kandidatur bis zur Bekanntgabe offen. „Sie wird dieses Jahr 70, da ist es nicht selbstverständlich, dass man nochmal antritt“, meinte der Fraktionsvorsitzende der Grünen. Er persönlich hätte verstanden, wenn die Amtsinhaberin nach „all dem Ärger und den Problemen nicht mehr angetreten wäre“, sagte der Villiper. Für die Bürger sei es natürlich nicht schlecht, eine Auswahl zu haben.

Als „Glücksfall für Wachtberg“ wertete der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Andreas Wollmann Offergelds erneute Bewerbung um das Amt der Bürgermeisterin. „Ihre gelebte soziale Kompetenz findet seit Jahren viel Anerkennung und Vertrauen in der hiesigen Bürgerschaft, den Vereinen und sozialen Einrichtungen“, so Wollmann. Sie  sei eine ausgezeichnete Besetzung für das Amt.

Das sah der restliche Vorstand um den Vize-Vorsitzenden Paul Lägel, Kassierer und Pressesprecher Bernd Becker, Schriftführer Ulrich Kowallik sowie die Beisitzer Otis Henkel, Alina Lägel, Michael Mertes, Susanne Straub und Ilona Töpner wohl ähnlich. Weshalb es ein einstimmiges Votum gab. Der Vorstand sei beeindruckt gewesen „von der kurz gefassten Rückschau ihrer bisherigen Arbeit,  die geprägt war von dem Anspruch des Miteinanders, aber auch von ihrer klaren Vorstellung zur  Fortsetzung dieser sehr verantwortungsvollen Aufgabe und ihrer großen Freude daran“, hielt Becker fest.

Auf der Mitgliederversammlung am 29. März soll auch die Nominierung der Wahlkreiskandidaten erfolgen. Voraussetzung dafür, so Becker, sei allerdings, dass bis dahin die Wahlkreise neu zugeschnitten worden seien. Eine Anpassung ist nämlich aufgrund aktueller Rechtsprechung erforderlich. Am kommenden Mittwoch tritt deshalb erstmals der Wahlausschuss um 18 Uhr im Rathaus, Rathausstraße 34, zusammen. Die Sitzung ist öffentlich. Den Vorsitz des Wahlausschusses hat Offergeld übrigens wegen ihrer möglichen Kandidatur schon an den Beigeordneten Swen Christian abgetreten, den Ausschuss selbst auch verlassen.

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