Hilfe für abgeschiedene Orte Rettung kommt dank Schild schnell auf den Rodderberg

WACHTBERG · Flächendeckendes Orientierungssystem für Hilfesuchende in der Natur nimmt Gestalt an. Im Notfall Code eingeben. Bereits Mitte Dezember haben Mitarbeiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft und der Bonner Feuerwehr das erste Rettungsschild an der Wandertafel auf dem Parkplatz an der Waldau angebracht (der GA berichtete).

 Damit Wanderer schnell Hilfe am richtigen Ort bekommen, verteilt die Feuerwehr Schilder mit Codes in der Natur.

Damit Wanderer schnell Hilfe am richtigen Ort bekommen, verteilt die Feuerwehr Schilder mit Codes in der Natur.

Foto: Axel Vogel

Die Aktion war der Auftakt zur Einrichtung eines flächendeckenden Orientierungssystems für Rettungskräfte, von dem Hilfesuchende Gebrauch machen sollen, die in der Natur, vor allem im Wald, unterwegs sind. 158 Schilder werden in den Bonner Erholungsbereichen aufgehängt, und zwar alle 400 bis 800 Meter an markanten Punkten wie Grillhütten, Wanderkarten oder Aussichtspunkten. So wie an einer Bank an einer Aussichtsstelle an der Vulkanstraße auf dem Rodderberg. Auch da hängt inzwischen eines der Rettungsschilder.

Gedacht sind die Informationstafeln für Menschen, die beim Ausflug ins Grüne beziehungsweise beim Sport etwa mit dem Mountainbike in Not geraten, sei es durch einen Sturz oder eine Kreislaufschwäche. Die Schilder sind zentraler Bestandteil eines Rettungspunkt-Systems, damit Rettungskräfte sich besser in Wäldern und Wiesen orientieren, und so schneller bei den Patienten sein können. Wichtigster Bestandteil ist eine Art Code, der für Koordinaten im amtlichen Stadtplan steht.

Diesen Code, der auf der Plastiktafel steht, müssen Hilfesuchende, der Leitstelle durchgeben. Im Falle des Schildes an der Vulkanstraße auf dem Rodderberg wäre das der Code "1384-1 BN". Die Disponenten in der Leitstelle können diesen Code dann punktgenau dem Standort zuordnen und schnelle Hilfe, etwa einen Rettungswagen oder einen Notarzt, entsenden. Ein weiteres Service-Element auf den Schildern ist ein sogenannter "Quick Response-Punkt", der etwa Wanderern zur Orientierung dienen kann: Wer ein Smartphone hat, kann diesen Punkt auf dem Schild einscannen und so seinen aktuellen Standort abrufen.

"Aktuell haben wir zwar noch kein Ereignis feststellen können, bei dem eines der Rettungsschilder beteiligt war", sagt Martin Haselbauer, Sprecher der Bonner Feuerwehr. Haselbauer weist aber darauf hin, dass noch nicht alle Schilder aufgestellt seien. Laut dem Regionalforstamt, so der Feuerwehrsprecher weiter, "sollen die Schilder bis Ende Mai in den Bonner Waldgebieten flächendeckend installiert sein".

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