Niederbachemerin fühlt sich bedrängt RWE-Werber sorgen für Ärger

WACHTBERG · Über aufdringliche Verkäufer, die sich als Mitarbeiter des Energieunternehmens RWE zu erkennen gaben und an der Haustür offensichtlich Geschäfte machen wollten, hat sich eine Niederbachemerin geärgert.

Bereits vor etwa drei Wochen hatten zwei Männer bei ihr geklingelt, die auf ein RWE-Logo auf ihrer Kleidung hinwiesen und wohl auch bereit waren, einen Ausweis zu zeigen. Die beiden wollten von der Hausbesitzerin wissen, ob die wüsste, "dass der Strom umgestellt wird". Die Frau war unangenehm berührt, "weil die Männer mir das Gefühl vermittelt haben, dass ich mich dieser Umstellung nicht entziehen kann".

Ungewöhnliche Fragen an der Haustür

Die Niederbachemerin war verwundert, weil sie bereits seit Langem Kundin des Versorgers Rheinenergie ist. Doch die Verkäufer ließen sich nicht beirren, wollten ins Haus gelassen werden, angeblich "um den Stromzähler abzulesen und Daten zu erheben". "Sie möchten etwas verkaufen?", fragte die Hausbesitzerin geradeheraus, worauf sie allerdings keine rechte Antwort bekam.

Am Montag vergangener Woche bekam sie erneut Besuch. Wieder war es ein Mitarbeiter, der nach eigener Auskunft im Auftrag der RWE unterwegs war. Wieder wollte der Verkäufer den Strom ablesen und verlangte, hereingelassen zu werden. Zudem interessierte ihn, ob ein Mann im Haus ist und ob hier eine ältere Frau lebt. Erst nach und nach wurde klar: Dem Verkäufer ging es darum beim Thema Gas, Strom oder Wasser ins Geschäft zu kommen. Die Niederbachemerin sagt: "Ich fühlte mich bedrängt und betrogen."

Die Frau war nicht die einzige, die Erfahrungen mit den Werbern gemacht hatte. Eine andere Hausbesitzerin aus Wachtberg wusste ebenfalls zu berichten, dass bei ihr zwei Mal RWE-Mitarbeiter vorstellig geworden sind: "Die waren ziemlich forsch."

Werber sind tatsächlich im Auftrag von RWE unterwegs

Eine Anfrage beim RWE-Konzern ergab: Die Werber, die in Wachtberg zuletzt unterwegs waren, arbeiten in der Tat für das Energieunternehmen mit Sitz in Essen. Genauer gesagt sind sie für einen Dienstleister tätig, den RWE beauftragt hat, erklärte Mario Leikop, Pressesprecher der RWE Vertrieb AG.

Diese Mitarbeiter könnten sich aber nicht nur ausweisen, sondern seien für diese Aufgabe auch speziell geschult worden. Konfrontiert mit den Schilderungen aus Wachtberg, sagte Leikop: "Vorausgesetzt, diese Angaben entsprechen den Tatsachen, wäre das nicht im Sinne der Vorgaben unseres Unternehmens." Man habe sich in der Vergangenheit bereits von Dienstleistern getrennt, die sich nicht an diese Vorgaben gehalten hätten. "Wir werden das Ganze nun prüfen", sagte Leikop.

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