Wiesenau Sachstand zum Seniorenheim in Wachtberg-Pech bleibt unklar

Wachtberg-Pech​ · Bei der Planung eines Seniorenheims am Reiterhof Wiesenau wollen die Pecher Nachbarn einbezogen werden. Warum sie allerdings erst bis zur Offenlage der Ideen warten müssen.

Blick auf die Wiesenau, wo ein Seniorenheim geplant ist.

Blick auf die Wiesenau, wo ein Seniorenheim geplant ist.

Foto: Petra Reuter

Die Planungen um ein Seniorenheim am Standort des ehemaligen Ponyhotels Wiesenau standen Anfang 2022 im Fokus des öffentlichen Interesses. Weil die ursprünglich geplante Bebauung auf Widerstand stieß und man mit einer geänderten Planung weitere Flächen nutzen könnte, kündigte die Gemeinde im Februar 2022 eine landesplanerische Anfrage bei der Bezirksregierung an. Die Nachbarn der Wiesenau wünschten sich in der jüngsten Informationsveranstaltung im Pecher Feuerwehrhaus rund ein Jahr danach weitere Informationen.

Man wolle sich nicht anmaßen, beim Bau mitbestimmen zu wollen, sagte Felizitas Casser von der Eigentümergemeinschaft Casser Lünenbach Strang. Die Enge der beiden Nutzungen nebeneinander, nämlich eines Seniorenheims direkt neben einem Reiterhof, müsse man dennoch rechtzeitig betrachten. Nur wenn man Konfliktpotenziale anspreche und um Lösungen bemüht sei, sei ein langfristig friedliches Nebeneinander möglich. Deshalb bat sie um Informationen zur landesplanerischen Anfrage.

„Wir warten auf einen Bescheid der Bezirksregierung“, sagte Bürgermeister Jörg Schmidt in Pech. Wenn man Flächen habe und für den Bau nutzen wolle, „die bisher nicht in der Planung waren, müssen wir uns mit der Bezirksregierung abstimmen“, betonte Schmidt. Diese Abstimmung liefe ebenso wie die landesplanerische Anfrage ohne Bürgerbeteiligung ab, das sei ein Verwaltungsverfahren.

Die Eigentümer des Grundstücks hinter der Wiesenau und ihre Grundstücke seien nicht Teil dieser Anfrage, sagte der Bürgermeister. Erst wenn der Bescheid vorliege, ginge es wieder in die Offenlage, erst dann ginge es wieder mit den Bürgern ins Gespräch.

„Die Offenlage läuft hinterher besser, wenn man sich vorher gut abgestimmt hat“, wandte Casser ein. Es sei nicht Ziel der Sache, „dass noch einmal eine Offenlage kommt, die wieder aufgrund von berechtigten Stellungnahmen scheitert“, erinnerte sie an den ersten Vorstoß des Investors. „Wir unterstützen die Planungen der Gemeinde, für das Grundstück der Wiesenau eine neue sinnvolle Nutzung zu finden, zum Beispiel mit einer Seniorenwohnanlage“, sagte sie im Nachgang der Sitzung. Ein Einbezug der Nachbarn erst bei der Offenlage führe nach der Meinung der Eigentümergemeinschaft jedoch „nur zu Verzögerungen des Vorhabens“.

Schmidt bestätigte, dass ein Teil des neben der Wieseau gelegenen Grundstücks für den Bau in Anspruch genommen werden könnte. Welche Flächen zusätzlich im Gespräch sind, beantwortete die Gemeinde auf Anfrage des General-Anzeigers mit dem Hinweis auf das laufende Verwaltungsverfahren nicht. Weitere Informationen kündigte sie für die nächste Planungsausschusssitzung an, derzeit laut Gemeindeseiten auf den 7. Februar terminiert.

Auch die Frage nach einem möglichen Zeitplan, vorausgesetzt die Bezirksregierung bescheidet die landesplanerische Anfrage positiv, ließ die Gemeinde unbeantwortet. Ebenso wenig teilte sie auf Anfrage mit, wann die Anfrage an die Bezirksregierung gestellt wurde.

Es geht um die Raumordnung

Laut Vanessa Nolte, Sprecherin der Bezirksregierung, ist „die Darstellung eines Sondergebiets für den Bau eines Seniorenheims beziehunsweise Seniorenwohnens geplant.“ Innerhalb des dazu notwendigen Bauleitplanverfahrens habe die Gemeinde bei der Regionalplanungsbehörde mit Schreiben vom 9. Mai 2022 die Ziele der Raumordnung abgefragt.

Aktuell sei die Anfrage noch nicht beantwortet. Voraussetzung für die landesplanerische Bewertung sei „eine Einigung der Gemeinde mit der oberen Naturschutzbehörde zu der Frage, ob das Plangebiet aus den Schutzvorgaben des dort befindlichen Landschaftsschutzgebietes entlassen werden kann.“ Bislang habe es Abstimmungstermine gegeben, die Gemeinde werde die Planung noch einmal überarbeiten, so Nolte.

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