Nach dem Unwetter in Wachtberg Schreitbagger stabilisiert Hang

WACHTBERG · Mit seinen Schreitbaggern ist das auf Wasserbau spezialisierte Unternehmen von Juniorchef Christian Klein aus dem Westerwald bereits ein feste Bank für Arbeiten in der Gemeinde. Vor allem derzeit ist Kleins Firma nach dem Unwetter im Großeinsatz.

 Der Schreitbagger von Christian Klein bessert die Schadenstelle des durch das Unwetter zerstörten Bachs an der L 123 in Höhe Dächelsberg aus.

Der Schreitbagger von Christian Klein bessert die Schadenstelle des durch das Unwetter zerstörten Bachs an der L 123 in Höhe Dächelsberg aus.

Foto: Axel Vogel

Es heißt Aufräumen in und an den Gewässern zwischen Pech und Niederbachem, die Bachläufe von Betonresten, Holz und sonstigem größerem Schwemmgut reinigen. Gleich drei Schreitbagger hat Klein im Ländchen im Einsatz.

Eines dieser speziellen Großgeräte, die sich in den schwer zugänglichen Bachläufen dank ihrer spinnenbeinartigen Ausleger mühelos bewegen können, steuert er selber. Dabei ist der Mehlemer Bach an der L 123 in Höhe des Dächelsbergs sein Einsatzgebiet. Auch hier hat das Unwette,r wie mehrfach berichtet, am 4. Juni schwere Schäden angerichtet: Die von Straßen NRW gerade erst abgeschlossene aufwendige Sanierungsmaßnahme an und in dem Bach wurde von Unwetterfluten nahezu komplett zerstört. Klein will nun die Schadensstelle teilweise stabilisieren.

Straßen NRW forscht noch nach dem Warum der Zerstörung

Wie berichtet, hatte Straßen NRW Anfang März an einem Brückenbauwerk über den Mehlemer Bach, für dessen Unterhaltung Straßen NRW auch zuständig ist, die Baustelle eingerichtet. Ziel war es, das Bachbett und den benachbarten Hang neu aufzubauen. Der war nämlich nach Auswaschungen im Bachbett ins Rutschen gekommen, sodass man sich bei Straßen NRW entschlossen hatte, auch das Bachbett neu zu gestalten.

Die glatte Beschaffenheit der alten Sohle habe nämlich zu einer hohen Fließgeschwindigkeit und damit zu „Auskolkungen“ geführt, wie Straßen-NRW-Mitarbeiter Werner Engels seinerzeit erklärte. Schließlich ging es auch darum, die Standfestigkeit der unmittelbar benachbarten L 123 zu sichern.

Zuvor hatte es lange Vorplanungen und Abstimmungen gegeben, da das Areal in einer ökologisch sensiblen Zone liegt, in der etwa seltene Vogelarten wie der Eisvogel nisten. Nach rund zwei Monaten Arbeit und Investitionen in Höhe von rund 250 000 Euro waren die Arbeiten dann Anfang Mai so gut wie fertig. Doch dann kam das Unwetter und riss einen guten Teil des gerade erst neu befestigen Hangs mit sich.

Nächste Woche wird entschieden, wie es weitergeht

Wie das passieren konnte, darüber rätselt man bei Straßen NRW immer noch. Wie von einem Fachmann zu hören war, kann der sich vorstellen, dass die Gabionen, die sozusagen das Fundament der Hangsanierung bildeten, während der Unwetterfluten etwa von treibenden Stämmen aufgerissen wurden. Dann, so die Theorie weiter, sei der Inhalt der Gabionen teils ausgetreten, und die Gabionen wurden von den Wassermassen quasi lockergerüttelt, sodass die Hangfestigung immer weiter an Stabilität verlor.

Offiziell wird bei Straßen NRW weiterhin Ursachenforschung betrieben und dann in der kommenden Woche entschieden, wie es weitergeht, teilte Bernd Aulmann, Sprecher der zuständigen Niederlassung in Euskirchen, mit.

Bis dahin hat Christian Klein auf jeden Fall den Auftrag, vor allem den Hang zur L 123 hin, der deutlich weniger stark geschädigt scheint, wie auf der anderen Bachseite zu stabilisieren. So soll verhindert werden, dass auch der ins Rutschen kommt. Damit werde er noch etwa ein Woche zu tun haben, sagte Klein.

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