Sanierung der Adendorfer Grundschule Schüler sollen mehr Platz bekommen

Wachtberg-Adendorf · Zusätzliche Räume und mehr Licht – das sieht das Sanierungskonzept des Architekturbüros NC Architekten für die Adendorfer Grundschule vor. Der Entwurf wurde am Mittwoch im Bildungsausschuss besprochen. Das GA hat nachgehört, was genau geplant ist.

Die Grundschule Adendorf und die angrenzende Turnhalle sollen für 5,4 Millionen Euro saniert werden.

Die Grundschule Adendorf und die angrenzende Turnhalle sollen für 5,4 Millionen Euro saniert werden.

Foto: Axel Vogel

Die Gemeinde Wachtberg hat derzeit drei große Bauprojekte zu stemmen. Wie berichtet, neben der geplanten Sanierung und Erweiterung des Berkumer Hallenbaus zudem noch ein ähnliches Projekt im Zusammenhang mit dem Gimmersdorfer Dorfsaal, das bereits in vollem Gange ist. Was ebenfalls geplant ist: Die Sanierung der Grundschule in Adendorf, die 1965 gebaut wurde. Dabei auch im Fokus; die 1975 errichtete Turnhalle. Beide Gebäude weisen laut Gemeinde „eine solide Bausubstanz auf und zeichnen sich durch eine kompakte Bauweise aus“. Daher kämen die Gebäude auch „grundsätzlich für eine gesamtheitliche Sanierung“ infrage.

Das Thema „Energieeffizienz“, sprich Dämmmaßnahmen und die Optimierung der Heizung spiel bei der geplanten Maßnahme eine große Rolle. Im Falle der Adendorfer Grundschule ist überdies noch die Aufstockung eines Anbaus vorgesehen und eine Reorganisation der Grundrisse, was laut der Architektin Katharina Chatterjee mit Kosten von insgesamt rund 3,3 Millionen Euro, allein für die Sanierung und Aufstockung der Grundschule, zu Buche schlagen wird, erklärte sie am Mittwochabend den Mitgliedern des Bildungsausschusses. Weitere 2,1 Millionen fallen für die Turnhalle an.

Katharina Chatterjee stellt in diesem Zusammenhang auch das Gesamtkonzept des Architekturbüros NC Architekten vor, nachdem der Ausschuss für Infrastruktur und Bau bereits Anfang September einstimmig dafür gestimmt hatte, die für Sanierung von Schulgebäude und Halle veranschlagten Mittel bereitzustellen.

Zusätzliche Klassenräume

Um eine Botschaft nach der Vorstellung des Konzeptes im Berkumer Schulzentrum direkt vorweg zu nehmen: Zahlreiche Ausschussmitglieder zeigten sich von der Planung mehr als überzeugt. Vor allem auch Schulleiterin Martina Linten, die „absolut zufrieden ist“, sie würde sich nun über eine Umsetzung freuen.

Das mag vor allem daran liegen, dass die Architektinnen Chatterjee und ihre Kollegin Severine Nicolaus, die für den Brandschutz zuständig war, nicht nur die Gebäudehülle ertüchtigen, etwa mittels einer Dämmung. Vielmehr schafften sie auch durch die Änderung der Fluchtwegekonzeption einen erheblichen Mehrwert für die Schule in Form von mehr Platz für die eigentliche Schulnutzung schaffen. Außerdem wird durch die Teilaufstockung ein zusätzlicher Klassenraum mit Nebenraum bereitgestellt.

Vor allem durch vergleichsweise kleineren Umbauten gelang es dem Architekturbüro, die ungünstige jetzige Fluchtwegesituation aufzulösen. So stehen die langgezogenen Flure der Klassenräume und die Eingangshalle, die bislang als Fluchtwege freibleiben mussten, jetzt als neue Aufenthaltsflächen für die Schüler zur Verfügung. Diese insgesamt 300 Quadratmeter große, frei nutzbare Fläche wird durch die Ergänzung einer Fluchttreppe im Obergeschoss und zwei zusätzliche Fluchttüren im Erdgeschoss erreicht. Weiterhin sollen die bislang vergleichsweise tageslichtarmen Flure durch den Einbau großer Fenster „zum Wald hin geöffnet werden“, so Chatterjee. Die sollten so heller und freundlicher wirken.

Baubeginn noch in diesem Jahr?

Diskussionen entzünden sich an der Frage eines Ausschussmitglieds, ob nach dem Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz im Jahr 2026 genügend Raum zur Verfügung stehen würde, oder ob man nicht direkt großzügiger planen sollte. „Wir haben die OGS-Fläche bereits verdoppelt“, erklärte Chatterjee. Laut der zuständigen Fachbereichsleiterin bei der Gemeinde, Sabine Radermacher, würden derzeit 63 der 123 Schüler einen OGS-Platz in Anspruch nehmen. Wenn der Rechtsanspruch komme, gehe man aufgrund der Erfahrungswerte von 70 Prozent der 123 Schüler aus. Nach dem derzeitigen Stand mutmaßt Bürgermeister Jörg Schmidt daher, dass der Rechtsanspruch erfüllt werden könne. Wenn der Bedarf größer als erwartet sei, gebe es auf dem Parkplatz der Schule noch Erweiterungsmöglichkeiten.

Darüber hinaus gab es ebenfalls Stimmen im Ausschuss, die Umfang und Notwendigkeit von einzelnen Maßnahmen bei der Turnhallensanierung hinterfragt haben. Insbesondere, ob die von Chatterjee angestrebte Herrichtung der Halle zu einer Versammlungsstätte, die dann auch Versammlungen über 200 Personen ermöglichen würde, notwendig sei. Dafür hatte die Architektin neben Fluchttüren vor allem einen separaten Eingang geplant, der eben nicht durch den Umkleidebereich führen würde. Chatterjee hält diesen Ansatz für weiterhin sinnvoll, weil es in Adendorf eben genau an einer solch großen Versammlungsstätte auch fehlen würde.

Am Ende wurde dem zuständigen Ausschuss für Infrastruktur und Bau empfohlen, die Sanierung von Grundschule und Turnhalle so wie geplant weiterzuverfolgen. Laut Bürgermeister Schmidt strebe die Gemeinde den Beginn der Arbeiten an der Schule für Ende des Jahres an, die Turnhalle soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

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