Mitmach-Aktion Schwestern wollen in Wachtberg über 400 Meter bemalte Steine auslegen

Wachtberg-Villip · Die siebenjährige Alva und ihre elfjährige Schwester Nola bemalen Steine und wollen eine Spur von ihrem Haus bis zur Villiper Kirche legen. Sie wünschen sich, dass weitere Wachtberger die Aktion als Zeichen des Zusammenhalts unterstützen.

 Nola (hinten) und ihre Schwester Alva legen die bemalten Steine an ihrem Haus entlang aus. Einfahrten werden ausgespart.

Nola (hinten) und ihre Schwester Alva legen die bemalten Steine an ihrem Haus entlang aus. Einfahrten werden ausgespart.

Foto: Stefan Behr-O'Hara

Wenn dereinst die Corona-Krise überwunden ist, bleiben neben dunklen Momenten sicher auch bunte Erinnerungen zurück. An letzterem arbeiten die Schwestern Nola (11) und Alva (7) aktiv mit. Sie möchten von ihrem Haus an der Villiper Hauptstraße eine 400 Meter lange Schlange an bemalten Steinen bis zur Kirche legen. „Sie soll uns Hoffnung geben und zeigen, dass wir zusammenhalten“, formuliert es Alva, die eine begeisterte Steinsammlerin ist.

Nachdem ihr Vater Stefan Behr-O’Hara (45) am Dienstagabend in der Facebookgruppe „Du kommst aus Wachtberg, wenn...“ von der Aktion berichtet hatte, war die Resonanz riesig. Und es wurden Stimmen laut, die Idee in anderen Ortsteilen, wie zum Beispiel in Niederbachem am Henseler Hof, nachzuahmen. Das freut die Initiatorinnen.

Große Unterstützung in den sozialen Medien

Alles begann kürzlich mit einer großen Sammelaktion am Rhein. „Einige haben wir bemalt und dann überlegt, eine Spur bis zur Kirche zu legen“, erzählt Mutter Johanna Behr-O’Hara (42). Da das Ganze wegen des aktuellen Schulausfalls auch noch ein wenig pädagogisch sein sollte, überlegten sich kleine und große Künstler vorher, an was sie die Steinform erinnerte. „Ich habe als erstes ein Gesicht gemalt, dann einen Käfer und der dritte Stein sah aus wie ein Dreieck, das habe ich bunt gestaltet“, sagt Alva.

Da noch viele naturbelassene Exemplare übrig waren, füllten sie diese in einen Zinneimer und stellten ihn an die Einfahrt ihrer alten Hofanlage. Dann brachten sie eine Tafel an, die über ihre Aktion informierte und Passanten aufforderte, es ihnen gleichzutun. „Die Tafel hat Alva beschrieben, gewissermaßen als Aufgabe, da sie in letzter Zeit etwas schreibfaul war“, sagt ihre Mutter mit einem Schmunzeln.

Aktion gegen die Langweile

Die Siebenjährige besucht die Villiper Grundschule, ihre elfjährige Schwester Nola das Amos-Comenius-Gymnasium in Bad Godesberg. Im Gegensatz zu anderen Kindern haben sie täglich Spielgefährten. „Das liegt daran, dass mit uns auf dem Hof noch drei Familien wohnen“, erklärt Johanna Behr-O’Hara. Man habe sich zu einer Corona-Gemeinschaft zusammengeschlossen, sich dafür von allen anderen abgekapselt. Trotz allem will das Mehr an freier Zeit gefüllt werden. „Durch die Langweile werden die Kinder kreativ“, meint Behr-O’Hara, die als Erzieherin in Mehlem tätig ist. So gab es unter anderem ein Zirkusprojekt im Innenhof sowie neue Hochbeete. Und jetzt die Steine, für die die Familie Öl- und Acrylfarben empfiehlt. Vielleicht entwickelt Vater Stefan ja noch eine Mini-Olympiade – als Ersatz zum derzeit ruhenden Trainerjob beim SV Wachtberg.

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