Mehr als Knöllchen verteilen So arbeitet nun der Ordnungsaußendienst in Wachtberg

Wachtberg · Die Gemeinde Wachtberg hat ihren Ordnungsaußendienst neu aufgestellt. Neben Karin Zimmermann ist nun auch Daniel Wachendorf im Ländchen unterwegs.

 Daniel Wachendorf und Karin Zimmermann demonstrieren die Überprüfung einer Sondernutzung, in diesem Fall für eine Baustellenampel.

Daniel Wachendorf und Karin Zimmermann demonstrieren die Überprüfung einer Sondernutzung, in diesem Fall für eine Baustellenampel.

Foto: Petra Reuter

Karin Zimmermann war in den vergangenen zehn Jahren als Mitarbeiterin des Ordnungsaußendienstes allein unterwegs. Die Fülle der Aufgaben wuchs zusammen mit der Bevölkerung, Zuständigkeiten veränderten sich im Lauf der Zeit. Deshalb steht ihr mit Daniel Wachendorf seit Juli ein neuer Kollege zur Seite – die Folge der Umorganisation des Ordnungsdienstes durch die Gemeinde.

„Auf diese Weise können wir auch Dienstzeiten am Wochenende und in den Abendstunden besetzen“, sagte Alfons Engels, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde Wachtberg. Dabei beschränken sich die Aufgaben beileibe nicht auf das Verteilen von Strafzetteln.

Hinweise kommen oft aus der Bevölkerung

Das Beste an seinem Einsatz im Ordnungsaußendienst seien für ihn Situationen, in denen man Menschen helfen könne, sagte Wachendorf. Befinden sich beispielsweise Leute in hilflosen Situationen oder bringen sich unwissentlich selbst in Gefahr, sind es nicht selten die Kräfte vom Ordnungsamt, die die Dinge ohne großes Aufhebens wieder in Ordnung bringen. Hinweise kämen in solchen Fällen meist aus der Bevölkerung, manchmal auch von Verwandten, sagte der neue Mitarbeiter. „Wenn zum Beispiel aufmerksamen Bürgern etwas auffällt, was ihnen seltsam vorkommt, dann fahren wir raus und sehen nach“, beschrieb Zimmermann. So seien sie auch schon auf orientierungslose Personen getroffen, die sie entsprechender Hilfe zuführen konnten.

Auch um freilaufende Tiere müssen sie sich kümmern

Auch freilaufende Tiere – egal ob Rind, Pferd oder Schaf – gehören in den Zuständigkeitsbereich der Gemeindemitarbeiter. „Vor allem, wenn die Gefahr besteht, dass sie auf die Straße laufen“, so Zimmermann. Häufig seien zudem freilaufende Hunde ein Thema, über das sie immer wieder aufklärten. „In Wachtberg gilt grundsätzlich Leinenpflicht.“ Das und vor allem die Pflicht, die Hinterlassenschaften der Tiere zu entfernen, sei nicht immer jedem Hundehalter bewusst. „Da führen wir viele Gespräche“, sagte sie. Natürlich gehöre es auch zu den Aufgaben, Bürger mit ihrem Fehlverhalten zu konfrontieren, so Wachendorf.

Da kann es um Rasenmähen zur falschen Zeit gehen, um Ruhestörung oder andere Probleme, die dem Verursacher manchmal gar nicht bewusst wären. „Ich bin dafür, immer erst mal mit dem Bürger zu reden“, sagte Zimmermann. Wachendorf fügte hinzu: „Wenn man den Menschen die Dinge erklärt, dann sind sie meistens auch einsichtig.“ Häufig würden so auch bei  Nachbarschaftsstreits die Wogen geglättet. Hier wünschten sich die beiden unisono, dass die Menschen schon im Vorfeld mehr miteinander sprächen.

Eine App auf dem Smartphone hat Block und Stift abgelöst

Zum vielfältigen Aufgabenbereich der Mitarbeiter gehört neben diesen Tätigkeiten die Kontrolle des Ausschanks von Alkohol an Jugendliche oder von Sondernutzungen der Straße. „Darunter fallen unter anderem Baustellenampeln“, so Zimmermann. Eine davon steht seit Kurzem gleich vor der Haustür. Dort und an anderen Orten im Ländchen sieht man die Uniformierten mit Unterlagen und dem Handy in der Hand. „Viele Dinge, die man früher mit Block und Stift gemacht hat, funktionieren heute per App“, erklärte Zimmermann. Auch die Strafzettel, die allerdings nur seinen sehr kleinen Teil ihrer Arbeit ausmachen, stammen heutzutage aus den elektronischen Tausendsassas.

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