Wachtberger Nachhaltigkeitsinitiative Sonnenschutzmatten für 61 Straßenbäume in Villip

Wachtberg-Villip · Die Wachtberger Nachhaltigkeitsinitiative kümmert sich in Wachtberg-Villip um Sommerlinden an der Gimmersdorfer Straße. Gemeinde bewässert sie mit speziellen Bewässerungssäcken.

 Sabine Killmann (re.), Tobias Teichner und Gisela Moog zeigen eine der Sonnenschutzmatten an einer Sommerlinde.

Sabine Killmann (re.), Tobias Teichner und Gisela Moog zeigen eine der Sonnenschutzmatten an einer Sommerlinde.

Foto: Petra Reuter

Unter dem Motto „Bewahren, Wertschätzen, Weiterentwickeln“ haben sich vor rund drei Jahren die ersten Engagierten  aus Wachtberg zum Nachhaltigkeitstreff zusammengetan. In der Zwischenzeit entwickelte sich die Initiative zu einem gemeinnützigen Verein und nahm kürzlich ein Projekt in Angriff, das in Villip dem ein oder anderen Autofahrer und Passanten auch aufgefallen sein sollte. Dank der Zusammenarbeit mit der Gemeinde realisierte die Initiative kürzlich einen Sonnenschutz für die Stämme von 61 Straßenbäumen in Villip.

Bäume stehen dort bereits seit den 1990er-Jahren

Sieben Mitglieder der Nachhaltigkeitsinitiative und Mitarbeiter des Bauhofs trafen sich an der Gimmersdorfer Straße in Villip. An der dortigen Sommerlindenallee spendierten sie den Bäumen Sonnenschutzmatten für die Stämme und legten vorhandene Drainagerohre für die Zufuhr von Luft und Wasser frei. Zwar stehen die Bäume bereits seit Anfang der 90er Jahre dort, informierte Tobias Teichner, Kassierer des Vereins, die Folgen des Klimawandels und ihr besonderer Standort setzen den Gewächsen jedoch in den letzten Jahren stark zu. Normalerweise spenden die Blätter der Baumkrone dem eigenen Stamm etwas Schatten, so Teichner. An ihrem Standort direkt an der Straße müssen die Äste wegen der notwendigen Verkehrssicherung allerdings bis zu einer bestimmten Höhe beschnitten werden. Zudem sei der Untergrund für diese Bepflanzung nicht optimal bemessen.

Ortsvertretung unterstützt Initiative

Deshalb nehmen die Wurzeln oft weniger Wasser als an einem natürlichen Standort auf. So trocknet die Rinde stark aus, reißt auf und öffnet Einflüssen wie Schadpilzen Tür und Tor. „Wir hoffen, dass man die Bäume mit den Sonnenschutzmatten besser schützen kann“, erklärte die Vorsitzende des Vereins, Sabine Killmann.

In der Ortsvertretung hatte man sich nach längerer Diskussion dazu entschlossen, die Aktion zu unterstützen. „Die Bäume sind wichtig für das Mikroklima“, sagte Teichner. Hätte man die Gewächse gefällt und durch für diesen Standort geeignetere Bäume ersetzt, müssten die Nachfolgepflanzungen für einen ähnlichen Schattenwurf erst einmal gut 25 Jahre wachsen. Der alternative Kauf entsprechend alter Bäume, die schon Schatten werfen, würde mit mehr als 3000 Euro pro Gewächs zu Buche schlagen, so der Kassierer.

Umbau der Bushaltestelle steht bevor

Erleichterungen für den vorhandenen Baumbestand soll neben den neuen Matten zumindest in einem Teilbereich der weiträumige Umbau der nahen Bushaltestelle bringen. „In diesem Zuge kann man die Fläche um die Bäume herum etwas großzügiger gestalten“, sagte Teichner. Weitere Projekte hat der Verein mit Wildblumenwiesen, einem Vogelturm und möglichen Patenschaften für die Sommerlindenallee im Blick.

Gemeinde Wachtberg bewässert Bäume mit Baumwassersäcken

Neben der Unterstützung der Aktion durch die Mitarbeiter des Bauhofs wässert die Gemeinde Wachtberg laut Pressesprecherin Margrit Märtens gemeindeeigene Bäume bereits seit 2019 mit speziellen Säcken. „Aktuell haben wir 240 Baumwassersäcke im Bestand“, informierte sie. Zudem habe man einen besonderen Pritschenwagen angeschafft, mit dem die Säcke wiederbefüllt werden. Einige Baumwassersäcke seien an Jungbäumen bereits seit drei Wochen im Einsatz, so Märtens.

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