Mehr Sonnenschutz, neuer Sand und ein Tor Spielplätze in Villip sollen neu gestaltet werden

Wachtberg-Villip · Der Villiper Ortsausschuss diskutiert das neue Spielplatzkonzept der Gemeinde und plädiert für Umverteilungen der Mittel. Während die Gemeinde den großen Spielplatz an der Gimmersdorfer Straße attraktiv und schön findet, finden Eltern genau das nicht.

Eine Tagesmutter fordert ein Tor am Spielplatz an der Gimmersdorfer Straße in Villip, damit die Kinder nicht auf die Straße rennen können.

Eine Tagesmutter fordert ein Tor am Spielplatz an der Gimmersdorfer Straße in Villip, damit die Kinder nicht auf die Straße rennen können.

Foto: Axel Vogel

Wie stark frequentiert und beliebt sind die Spielplätze in Holzem, Villiprott und Villip? Mit der Frage beschäftigte sich der zuständige Ortsausschuss auf seiner letzten Sitzung. Anlass ist ein neues Spielplatzkonzept für die Gemeinde, welches die Verwaltung im November im Ausschuss für Infrastruktur und Bau (AIB) vorgestellt hatte (der GA berichtete). In dem Konzept kam ein Experte zu dem Schluss, dass manche Spielplätze nicht mehr bedarfsgerecht ausgelegt sind und deshalb kaum mehr Kinder dorthin kommen.

Im Raum steht nun die Schließung von sechs Spielplätzen zugunsten einer Aufwertung der verbliebenen 21 Anlagen. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht der Spielplatz am Anton-Raaff-Platz in Holzem, der noch in diesem Jahr aufgewertet werden soll. Investitionssumme: rund 100.000 Euro. Beschlossen ist laut Verwaltung allerdings noch nichts, zuvor soll das Konzept in den jeweiligen Ortsausschüssen diskutiert werden.

Mira Schwarzenberger, Mitglied im Villiper Ortsausschuss, könnte sich auf dem Holzemer Spielplatz gut ein Bodentrampolin vorstellen, „weil das bei Kindern erfahrungsgemäß gut ankommt.“ Ein weiteres Anliegen bezog sich auf den vergangenen Hitzesommer: „Sonnenschutz ist ein Thema bei allen Spielplätzen, auch bei dem in Holzem.“ Entsprechende Baumpflanzungen sollten für Schatten sorgen.

Schwarzenbergers Kollege Albert Schmitz riet dazu, sich in dem Fall jene alte Kiefer anzusehen, die auf dem alten Spielplatz in Villip steht: „Das kann eine Empfehlung für Holzem sein.“ Zusätzlich wurden durch den Vorsitzenden Tobias Teichner nach vorhergehender Befragung der Ortsbewohner noch ein regelmäßigerer Austausch des Sandes gewünscht wie auch ein Klettergerüst. Eine Zuhörerin im Saal hinterfragte die Verhältnismäßigkeit der Aufwertung: „Welches Kind spielt, so wie es derzeit aussieht, überhaupt dort?“ Ulf Hausmanns, Mitglied im Ortsausschuss, gab ihr recht: „100.000 Euro für die Aufwertung in Holzem. Ich sehe hier nicht die Kinderzahl.“ Auch Albert Schmitz riet dazu, das Geld auf die Spielplätze in den drei Ortsteilen zu verteilen.

Weitere Defizite wurden auch auf den Spielplätzen in Villip und Villiprott identifiziert, obwohl das Spielplatzkonzept auf diesen eigentlich keine Aufwertungen vorsieht. So sind nach Meinung von Ortsausschussvertreterin Annalena Bosch die zwei Spielplätze in Villiprott an sich „gut ausgestattet“, aber weniger für Ältere geeignet. Sie schlug vor, über eine Tischtennisplatte und einen Basketballkorb nachzudenken.

Tor auf Villiper Spielplatz für Verkehrssicherheit gefordert

Zum Spielplatz an der Gimmersdorfer Straße in Villip meldete sich eine Tagesmutter zu Wort. Aus ihrer Sicht ist die Anlage schlicht „langweilig“ und sollte auf der Prioritätenliste für die Aufwertung stehen. Sie habe sich auch mit weiteren Tagesmüttern Gedanken gemacht und ein Konzept erstellt. Was zudem fehle, sei ein Törchen zur Gimmersdorfer Straße, um ihre Aufsichtspflicht erfüllen zu können. Oliver Henkel, mitberatungsberechtigtes Ratsmitglied im Ortsausschuss, stimmte ihr zu: „Dieses Törchen ist dringlich und überfällig.“ Weil es dabei um das Thema Verkehrssicherheit gehe, könne das Törchen auch aus einem anderen Topf bezahlt werden.

Der Ausschuss votierte einstimmig dafür, dass der Spielplatz in Villiprott eine Tischtennisplatte und der in Holzem einen Austausch des Sandes samt neuer Einfassung, ein Bodentrampolin, eine Kletterwand und die Pflanzung von Bäumen bekommen. Das Konzept der Tagesmutter für den Villiper Spielplatz wurde dem Protokoll beigefügt und soll durch die Verwaltung zusammen mit den anderen Vorschlägen ebenfalls bewertet werden.

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