Niederbachemer Straßenbauprojekt Straßenumgestaltung mit Qualitätscharakter

Niederbachem · Bauverzögerung und deutliche Mehrkosten – der Mehlemer Straße in Niederbachem ergeht es nicht anders als anderen Bauprojekten derzeit. Was die Straßenumgestaltung allerdings vorweisen kann: Viel Lob von Niederbachemern.

 Die Umgestaltung und Erneuerung der Mehlemer Straße in Niederbachem ist fertig, was vor allem die Erreichbarkeit der und das Parken an den Kitas und der Grundschule erleichtert.

Die Umgestaltung und Erneuerung der Mehlemer Straße in Niederbachem ist fertig, was vor allem die Erreichbarkeit der und das Parken an den Kitas und der Grundschule erleichtert.

Foto: Axel Vogel

Nach den erst vor Kurzem beendeten aufwendigen Arbeiten auf der Mehlemer Straße zwischen Langenbergsweg und Mühlenstraße in Niederbachem gibt es positive Eindrücke von Passanten. Mancher freut sich etwa über eine bessere Zugänglichkeit der drei vor Ort ansässigen Einrichtungen, zwei Kitas und der Alten Schule. Auch das Plus an Parkplätzen empfindet der eine oder andere als gut – wie auch die neue Plasterung der Straße, die jetzt als geschlossene, niveaugleiche Fläche daherkommt, fand eine Frau beim GA-Besuch vor Ort „ansprechend“.

Aber auch an Kritik fehlt es nicht. Etwa befürchtet ein alteigesessener Niederbachemer, dass im Falle eines erneuten Unwetters ob des hohen Versiegelungsgrades der Straße eine Überschwemmung des benachbarten Friedhofes drohen könnte.

Aus Sicht der Gemeinde, die am Dienstag anlässlich der Fertigstellung der Anfang 2021 begonnenen Arbeiten zu einem Ortstermin eingeladen hatte, taugen Ausbau und Umgestaltung als Beispiel für ein qualitativ hochwertiges Projekt. Der zuständige Fachbereichsleiter Christian Pohl verwies etwa auf die integrierten Sitzmöglichkeiten sowie die neu geschaffene Zugänglichkeit von allen drei öffentlichen Einrichtungen vor Ort, der Alten Schule sowie den beiden Kitas Glühwürmchen und Drachenhöhle. „Das findet man woanders so nicht in der Gemeinde“, betonte Pohl. Allerdings hatte die Umsetzung nicht nur deutlich länger gedauert als geplant, sie wurde auch teurer.

Umsetzung der Maßnahme in Niederbachem deutlich teurer

Anfangs hatte die Gemeinde mit insgesamt 1,1 Millionen Euro Baukosten für die Umgestaltung der Mehlemer Straße und die dortige Erneuerung von Kanalschächten gerechnet. Inklusive in der Summe war zudem die Schaffung eines neuen Treffpunktes am Mehlemer Bach an der Gereonstraße. Auf einer von der Mehlemer Straße nur einen Steinwurf entfernt gelegnen Wiese, die bislang den Gemeindewerken gehörte, sollen eine Boule-Bahn und ein Picknick-Platz entstehen sowie Bänke. Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange, so Fachbereichsleiter Pohl, der damit rechnet, dass zum Ende des ersten Quartals kommenden Jahres alles fertig ist.

Dabei geht er allerdings inzwischen von Baukosten von insgesamt 1,35 Millionen Euro aus, von denen rund 950.000 Euro auf den Ausbau der Mehlemer Straße entfallen, 340.000 Euro für die Herrichtung des Bachplatzes und 60.000 Euro für die Erneuerung der Abwässerschächte der Gemeindewerke fällig werden. Die Mehrkosten erklärt Pohl vor allem mit „Mehrleistungen". So sei der Bau zusätzlicher Parkplätze am Langenbergsweg vom Rat gewünscht gewesen, ferner sei die barrierefreie Angleichung der drei öffentlchen Einrichtungen hinzugekommen sowie der Bodenaustausch umfangreicher als geplant ausgefallen.

Auch für die neunmonatige Bauverzögerung gab es aus Sicht von Pohl handfeste Gründe: Neben der Corona-Pandemie war ihm zufolge die Flutkatastrophe Schuld. Die bauausführende Firma aus Remagen sei nämlich unmittelbar selbst betroffen gewesen.

Was das Thema Überflutungsschutz auf der Mehlemer Straße angeht, sieht Bürgermeister diesen Aspekt berücksichtigt: „Soweit die Technik das hergibt, haben wir das integriert.“ Und zwar in Form von Rinnen und einem gewissen Gefälle der Straße, wie Beigeordneter Sven Christian ergänzte. Dass bauliche Vorsorgemaßnahmen der Gemeinde gegriffen haben, sah Schmidt mit der Unwetterkatastrophe im Juli vergangenen Jahres bereits bestätigt: „Wir hatten hier keine größeren Schäden, obwohl es auch bei uns heftig geregnet hat.“ Aber natürlich gebe es auch in Niederbachem beim Unwetterschutz „phsyikalische Grenzen“.

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