Aufsteller für mehr Verkehrssicherheit in Adendorf Street-Buddies geben Kindern Sicherheit im Straßenverkehr

Wachtberg-Adendorf · Sieben signalgelbe Figuren mit Kappe und Fähnchen weisen Autofahrer an der Töpferstraße in Wachtberg-Adendorf auf Schulkinder hin. Um zu wirken, müssen sie gelegentlich versetzt werden.

Selbst ist das Schulkind: Johanna (7) aus Adendorf wirkt bei der Aufstellung der Warnfiguren an der Töpferstraße mit.

Selbst ist das Schulkind: Johanna (7) aus Adendorf wirkt bei der Aufstellung der Warnfiguren an der Töpferstraße mit.

Foto: Petra Reuter

Seit gut einer Woche mahnen gelbe Aufsteller in Adendorf die Autofahrer, auf Kinder zu achten. „Das gilt nicht nur zu den Schulzeiten“, betont Anna Heck-Hansen, eine der Initiatorinnen. Die Schulleitung der Adendorfer Grundschule befürwortet die gelben Figuren mit orangen Fähnchen in der Hand.

Erfahrungen in Nachbarorten

Die Initiative war unter anderem aus Gesprächen über Erfahrungen in den Nachbarorten entstanden, berichtete die 40-Jährige. Zusammen mit Nadine Hirschleber und weiteren Unterstützern aus der Elternschaft sammelte Heck-Hansen beim jüngsten Heimatfest am Stand der Grundschule Spenden für die Anschaffung.

Schließlich konnten dank einer zusätzlichen Privatspende und der Unterstützung der Senioren-Union insgesamt sieben der rund 600 Euro teuren Figuren aufgestellt werden. Weil sich wie bei den geschwindigkeitsmessenden „Smileys“ nach einiger Zeit gerade bei Pendlern ein Gewöhnungseffekt einstellen könne, sollten die Standorte in wechselnden Zeitabständen verändert werden, berichtet Heck-Hansen.

Gefährliche Situationen beobachtet

Zwar wurde die Töpferstraße zwischen Feuerwehr und Kirche vor gut zwei Jahren umfangreich umgestaltet, die Bushaltestelle ausgebaut, ein Fahrbahntrenner installiert und ein zweiter Zebrastreifen aufgemalt. Trotz dieser Sicherheitsmaßnahmen beobachten die Adendorfer nach wie vor schwierige und gerade für die Kinder gefährliche Situationen. „Einige überholen da, obwohl es einen Fahrbahnteiler und eine klare Verkehrsführung gibt“, nennt Heck-Hansen ein Beispiel. Der Einschätzung der Initiatoren nach seien die Autofahrer oft eilig unterwegs. Dabei gerate dann in Vergessenheit, dass Kinder die Straße queren könnten. „Genau deshalb wollen wir die Autofahrer dafür sensibilisieren.“

Schüler sind auch nachmittags unterwegs

Die Straße überquert der Nachwuchs übrigens nicht nur an dieser Stelle der Töpferstraße und nicht nur zu Schulbeginn und zum Schulende. „Am Nachmittag sind die Kinder mit den Rädern oder zu Fuß im Dorf zu Freunden unterwegs oder zum Sport.“

Martina Linten, Schulleiterin der Schule am Wald, befürwortete die Aufsteller ausdrücklich. „Jeder Schritt zu mehr Sicherheit ist gut“, findet sie. „Die Töpferstraße ist als Hauptverkehrsstraße für die Kinder ein zentraler Verkehrspunkt in ihrem Alltag.“ Schon in den ersten Tagen habe es aus der Elternschaft positive Rückmeldungen gegeben, erzählen Linten und Heck-Hansen unisono.

Keine Verkehrsschilder

Generell dürfen Privatpersonen keine Verkehrsschilder oder daran erinnernde Zeichen aufstellen, erläutert Daniela Blumenthaler, Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises. Weil die sogenannten Street-Buddy-Figuren einerseits keinem Verkehrszeichen ähneln, andererseits reflektierend und bei Dunkelheit gut sichtbar sind, bestünden grundsätzlich aber keine Bedenken des Kreises.

Zur Sicherheit des fließenden Verkehrs, vor wegen vorbeifahrender Fahrradfahrer, müssen die Aufsteller jedoch einen halben Meter vom Fahrbahnrand entfernt postiert werden. Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen müssten den Gehweg noch gut passieren können, so Blumenthaler. Allgemeine Standortempfehlungen gebe es nicht. Allerdings könne ein „inflationärer Gebrauch von solchen Figuren bei Autofahrern eher das Gegenteil bewirken und einen Abstumpfungseffekt mit sich bringen“, warnt die Kreissprecherin.

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