Kritik aus Villiprott und Villip Suche nach der besten Route für Bus 855 in Wachtberg

WACHTBERG · Die Linienführung der 855 hat einige Kritiker in Villiprott und Villip. Die Busse kurven derzeit durch enge Straßen. Die Bewohner haben dagegen einen anderen Vorschlag.

Eine vertrackte Situation: Egal, wie man den Linienweg der 855 auch legt, bleiben Fahrgäste auf der Strecke. Die seit vergangenem Dezember geltende Route hat der Regionalverkehr Köln GmbH zwar mehr Kunden und vielen Villipern und Villiprottern den Bus näher an die Haustüre gebracht. Allerdings regt sich unter den Anwohnern auch Widerstand. Die jetzige Route kann allein deshalb nicht auf Dauer bleiben, da die Fahrer derzeit durch enge und schlechte Straßen kurven müssen.

In Villiprott hat eine Initiative um Michael Haupt in den vergangenen Monaten 346 Unterschriften gesammelt, weil die Leute nicht mehr wollen, dass die Busse mitten durch den Ort fahren. Das liegt zum einen daran, dass der Zukunftsweg sich nicht in einem guten Zustand befindet und auch sehr schmal ist. „Wir sehen aber vor allem die Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer“, so Haupt. Die Fahrer der 855 seien zum Beispiel schon öfter über die Gehwege gefahren, ist auf Aushängen im Ort zu lesen, die bei den Bürgern um Unterschriften werben. Haupt kritisiert den Lärm und die Abgase. Sein Fazit: „Der Zukunftsweg ist für 60 Busse am Tag nicht geeignet.“

Das haben, wie berichtet, auch die Gemeinde Wachtberg und Politiker erkannt, so dass die Testphase der derzeitigen Linienführung mit dem 10. Juni beendet sein soll. Ausbaumaßnahmen müssten sein, allerdings steht noch nicht fest, in welchem Umfang und wann sie stattfinden sollen.

An konstruktiver Lösung interessiert

„Wir haben überhaupt nichts gegen den öffentlichen Nahverkehr. Der Bus ist wichtig und bedient die Dörfer“, sagt Haupt. Er sei an einer konstruktiven Lösung interessiert. Die Initiative hat sich Gedanken über Alternativen gemacht: So könne der Bus hinter Villip statt in den Zukunftsweg über die L 158 fahren und dann rechts in die Burgstraße abbiegen – wegen des spitzen Winkels müsste dort aber umgebaut werden. Die Schleife ist laut Haupt auch umgekehrt möglich, in dem die 855 von der L 158 rechts über Beckers Kreuz in den Ort fahren würde.

Nach Angaben der Gemeinde ist ab Sommer folgende Variante vorgesehen: aus Richtung Bad Godesberg „Zwischen den Hüllen“, „Kreuzgasse“, „Kirche“, „Burgstraße“ und weiter Richtung Meckenheim sowie umgekehrt. Das passt allerdings Frank Schneider nicht, der bei den Anwohnern der Straße Im Bruch 120 Unterschriften gesammelt hat. Dieser untere Teil von Villip würde wohl nur noch zu Stoßzeiten angefahren. „Das ist zu wenig“, sagt Schneider.

Die Nachbarn müssten ohne Bus morgens 200 Meter zur nächsten Haltestelle laufen und dabei 50 Höhenmeter überwinden. „Die streuen ja nicht mal im Winter“, sagt der Anwohner und denkt vor allem an ältere Fahrgäste. Er wünscht sich, dass die Bürger bei der Suche nach einer Lösung eingebunden werden. Die Gemeinde hat dies zugesagt. Ein Problem bei der Suche nach der optimalen Busroute ist auch, dass das Neubaugebiet Zwischen den Hüllen weiterhin an die 855 angeschlossen bleiben soll. Unterm Strich hat der Rhein-Sieg-Kreis als Träger des Nahverkehrs das letzte Wort.

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