Wachtberger Experten erklären Tipps für langes Weihnachtsbaum-Glück

Wachtberg · Nordmanntanne oder Blaufichte, mit oder ohne Ballen, echte Kerzen oder lieber LED-Lichterkette? Zwei Profis aus Wachtberg erklären, wie Käufer kurz vor den Feiertagen den passenden Weihnachtsbaum finden.

 Echte Kerzen sollten nur auf starken Ästen und eher außen am Ast befestigt werden.

Echte Kerzen sollten nur auf starken Ästen und eher außen am Ast befestigt werden.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Dunkelgrüne Farbe, weiche Nadeln und schön rund gewachsen – auf der Suche nach dem passenden Weihnachtsbaum gibt es seit einigen Jahren einen klaren Favoriten: „Auch wenn die Blaufichte herrlich nach Wald duftet, ist die Nordmanntanne seit Ende der 1970er Jahren die beliebteste Weihnachtsbaumsorte“, sagt Sabine Krömer-Butz von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Das liege daran, dass sie weniger nadelt als die Fichte und meist regelmäßiger gewachsen sei. Wir haben zwei Garten-Experten aus Wachtberg gefragt, worauf es beim Kauf sonst noch ankommt, was Tannenbäume nicht leiden können und wie man sie sogar wiederverwenden kann.

Unabhängig von der Baumsorte gilt: „Man sollte beim Kauf beispielsweise auf einen frischen Schnitt achten – also auf eine weiße Schnittfläche unten am Stamm“, erklärt Frowin Erb, Fachberater im Garten- und Freizeitmarkt Tinks in Berkum. Als Lagerplatz vor dem Haus empfiehlt sich die kühlere Nordseite, denn je später der Tannenbaum im Zimmer steht, desto länger bleibt er frisch. Da Weihnachtsbäume keine Hitze mögen, sollte man sie nicht direkt vor Heizungen oder Öfen platzieren, sagt Dorothee Landen, gelernte Baumschulgärtnerin beim Kiebitzmarkt in Niederbachem. Auch Fußbodenheizungen lassen den Baum laut Landen schneller austrocknen. Eine regelmäßige Wasserzufuhr ist (auch bei der Lagerung) wichtig, sie vertragen aber keine Staunässe. Erb empfiehlt deshalb Christbaumständer mit Wasserstandsanzeige. Sein Tipp gegen unerwünschtes Nadeln: Den Baum möglichst wenig anfassen.

Darauf muss man bei Bäumen mit Topf oder Ballen achten

Vor allem vor dem ersten Advent bieten manche Händler auch Bäume mit Ballen oder im Topf an. Ob sich der Baum nach den Feiertagen dauerhaft im Garten einpflanzen lässt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Meist werden die Bäume laut Erb mit einem Eisenspaten abgestochen und es bleibt zu wenig Wurzelwerk übrig. „Der Ballen muss ausreichend durchwurzelt sein, wenn man den Baum später einpflanzen will. Ob der Baum ausschlagen wird, hängt auch ­­davon ab, wie lange er im Zimmer stand und wie warm es dort war“, sagt Landen. Außerdem müsse das Verhältnis von Ballen und Baumgröße stimmen: „Ein zwei Meter großer Baum braucht einen entsprechend großen Wurzelballen, um eine Chance auf Wachstum zu haben“, so Landen. Steht der Baum einmal im Zimmer, ist der Schmuck an der Reihe. „Grundsätzlich kann man direkt losschmücken“, meint Landen. Wer sicher gehen will, nutzt Lichterketten mit LED. Echte Kerzen sehen laut der Expertin zwar schöner aus, strahlen aber mehr Wärme aus und der Baum kann stellenweise angesengt werden. Sie sollten laut Erb daher nur auf starken Ästen und eher außen am Ast befestigt werden. Je länger der Baum im Zimmer steht, desto trockener wird er und so gefährlicher sind echte Kerzen.

Falls nach dem Aufstellen kleine Tierchen durch das Wohnzimmer schwirren, so kann es sich dabei um Fliegen oder Spinnen handeln. Dies sei laut Landen nicht ungewöhnlich bei einem Naturprodukt. Meist hilft es, den Baum nach dem Entfernen des Schutznetzes draußen zwei Mal kräftig auf den Boden zu stampfen und Tiere oder Nester mit der Hand zu entfernen. Die Gärtnerin rät davon ab, Pflanzenschutzmittel im Innenraum zu verwenden.

Die Entsorgung der Bäume erfolgt meist durch die Gemeinde oder die Grünschnitt-Abfuhr. Teile des Tannenbaums lassen sich sogar recyclen: Das Tannenreisig kann als Frostschutz für Rosen verwendet werden. Wer die entsprechenden Geräte hat, kann den ganzen Baum zu Rindenmulch für das Beet häckseln, rät Landen. Wichtig ist, bei allen Entsorgungsformen darauf zu achten, dass der Baumschmuck komplett entfernt wurde. Wer versuchen möchte, den Baum einzupflanzen, sollte wissen, dass die Tannen bis zu 20 Meter hoch werden können und sie ausreichend Platz benötigen.

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