Wachtberger Landwirte fahren ins Ahrtal Treckerkonvoi soll Hoffnung spenden

Wachtberg · Der Villiper Albert Schmitz ist Mitorganisator einer stimmungsvollen Aktion von rund 150 Landwirten für Flutopfer im Ahrtal. An diesem Samstag treffen sich alle nach einer Sternfahrt in Dernau. Einen Tag später fahren die vorweihnachtlich beleuchteten Traktoren zum Marienhospital und der Uni-Kinderklinik nach Bonn.

 Der Villiper Landwirt Albert Schmitz steht in den Startlöchern für die Aktion „Ein Funken Hoffnung“.

Der Villiper Landwirt Albert Schmitz steht in den Startlöchern für die Aktion „Ein Funken Hoffnung“.

Foto: Axel Vogel

Unmittelbar nach der Flutkatastrophe zählten Wachtberger Landwirte um Albert Schmitz zu den ersten freiwilligen Helfern an der Ahr; es ging darum, mit schwerem Gerät die Orte von Schlamm und Schutt zu befreien. Jetzt kommen die Landwirte erneut: Dieses Mal allerdings nicht um aufzuräumen, sondern um Hoffnung zu spenden. Mit vorweihnachtlich beleuchteten und geschmückten Traktoren sowie teils im Nikolaus-Kostüm hinterm Lenkrad wollen der Villiper Schmitz sowie rund 150 Landwirte aus der ganzen Region den Flutopfern im Ahrtal „Einen Funken Hoffnung“ spenden – so lautet das Motto einer vom Verein „Land sichert Versorgung NRW“ für Samstag geplanten Sternfahrt.

Erfreuen soll vor allem die Kinder nicht nur der Anblick der geschmückten Traktoren. Zudem werden kleine Geschenke wie Nikoläuse, Naschwerk, Trinktütchen und Malbücher verteilt. Ziel der Sternfahrt ist um etwa 19 Uhr Dernau. Bereits um 15 Uhr treffen sich die Landwirte aus Wachtberg und Umgebung und starten dann Richtung Sinzig, Treffpunkt ist die Kölner Straße. „Dort stellen wir uns auf und gegen 17 Uhr geht es dann über Bad Neuenahr und Ahrweiler weiter nach Dernau“, erklärt Albert Schmitz, Vorsitzender des LsV NRW.

Insgesamt beteiligen sich drei große Gruppen an der Sternfahrt

An der Pius-Brücke zwischen Bad Neuenahr und Ahrweiler vereinige sich der Trecker-Konvoi mit einer zweiten Gruppe von Landwirten. Diese fahren auf der rechten Ahrseite in Ramersbach los, statten den Patienten im Krankenhaus in Bad Neuenahr einen Besuch ab und verteilen Geschenke. Dann geht es weiter über Walporzheim die Ahr aufwärts nach Dernau. Dort ist auch das Ziel der dritten Teilnehmergruppe, bestehend aus den Landwirten, die in Blankenheim und Queckenberg starten und dann über das Sahrbachtal anreisen. Alles in allem geht Schmitz von 150 bis 200 Landwirten aus, die mitmachen: „Etwa 40 kommen allein aus Wachtberg“, schätzt er.

„Wir wollten den Menschen nach der Flut im Juli mit unserem Einsatz Hoffnung machen, und wir sind auch dieses Mal wieder gekommen, um Mut zu spenden“, erklärt der Bauer: „Und zwar Mut weiterzumachen, nicht aufzugeben und wegzuziehen.“ Dass die Landwirte auf dem richtigen Weg mit der Aktion sind, davon ist Schmitz überzeugt: „Bereits bei der ersten Aktion sind wir mit Funkeln in den Augen, guten Gesprächen und herzlichen Umarmungen belohnt worden.“ Dabei betont Schmitz, dass neben dem ehrenamtlichen Engagement der Landwirte vor allem die Spenden der Bevölkerung die Aktion ermöglicht hätten.

Am Sonntag gibt es erneut eine Tour der Hoffnung auf den Venusberg

Dass diese zugleich dem Image der Landwirte zugute kommt, weiß Organisator Schmitz seit dem vergangenen Jahr. Da hatte er Anfang Dezember unter dem Dach des LsV bereits unter dem gleichen Motto einen leuchtenden, Corona-konformen Traktorenkorso angeführt. Es gab Nikolausüberraschungen beispielsweise für kleine Patienten der Kinderklinik auf dem Venusberg, Die landesweiten Treckerkorsos waren als Trostpflaster für die vielen ausgefallenen Martins- und Nikolausumzüge sowie Weihnachtsmärkte gedacht.

„Die Resonanz war großartig“, betont Schmitz. Daher wird es auch in diesem Jahr eine weitere Tour der Hoffnung auf den Venusberg geben: Gegen 16 Uhr am Sonntag werden die weihnachtlich illuminierten Traktoren vom Züllighovener Weg in Werthhoven Fahrt aufnehmen. Erste Station: das Jakobus-Haus im Ort, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Dann geht es zum Seniorenwohnheim Limbachstift in Berkum, zu den Kinderheimen in Wachtberg und später auf den Venusberg zum Marienhospital und der Uni-Kinderklinik.