Bücherei im Schulzentrum Berkum Turbulent wird es in den Pausen
WACHTBERG · 27.000 ausgeliehene Bücher im Jahr. Nicht ohne Stolz verkündet diese Zahl der Verbund der acht Büchereien der Gemeinde Wachtberg. Einer der Standorte ist das Schulzentrum in Berkum, zu deren Hauptkunden naturgemäß die Schüler von Grund- und Sekundarschule zählen.
Seit April 2004 gibt es die Berkumer Schulbücherei, die von ehrenamtlich arbeitenden Müttern der Schulkinder betreut wird. Zur Zeit helfen 21 Frauen zweimal pro Monat, obwohl viele von ihnen berufstätig sind. Als Leiterinnen der Bücherei koordinieren Maria Kell und Corina Homeyer deren Einsatz.
In den Pausen erwartet die Schülerinnen und Schüler ein ständig aktualisierter Bestand von 4000 Kinder- und Jugendbüchern, davon 1200 Sachbücher und etwa 600 Kassetten und CDs. Ausleihen können die Grundschüler am Mittwoch, Donnerstag und Freitag in den beiden Pausen, die Sekundarschüler ab Klasse 5 sind am Montag und Dienstag in den Pausen dran.
"Aktuell arbeiten wir an der Digitalisierung der Ausleihe und der Umstellung auf die Bücherei-Software, die fast alle Wachtberger Büchereien einführen", berichten Maria Kell und Corina Homeyer und schildern eine typische Pausenausleihe. "Bevor die Pause beginnt, werden die Karteikästen mit den Benutzerkarten, Kugelschreiber und Büroklammern auf die Theke geräumt. Es bleibt gerade noch kurz Zeit, mit einer Kollegin ein paar Worte zu wechseln, bevor die ersten Grundschüler in die Bücherei stürmen", berichten sie. Mit der Kollegin würden die zurückgegebenen Medien bearbeitet, aber bevor man damit fertig sei, wollten bereits die ersten Kinder wieder etwas Neues ausleihen. Das habe natürlich Vorrang, da die Pause zeitlich begrenzt ist.
Langweilig wird es an der Ausgabetheke offenbar nicht: "Plötzlich möchte ein Schüler ein Buch über Flugzeuge haben. Die gemeinsame Suche mit dem Kind beginnt. Da kommt eine Lehrerin und bestellt eine Bücherkiste zum Thema Wetter. So, jetzt noch schnell den Kindern Bücher ausleihen, bevor die Pause zu Ende ist. Langsam wird die Schlange kleiner. Schon klingelt es: Der Ansturm ist geschafft", so ihr Bericht.
Ferner müssen die letzten Abgaben bearbeitet werden, hier und da ein Buch ein "Pflaster" bekommen und viele Bücher in die Regale sortiert werden. Denn so ein Regal mit den "Was-ist-Was"-Büchern könne an einem intensiven Büchereitag schon einmal durcheinandergeraten. Wenn alle Bücher wieder ihren angestammten Platz gefunden haben, verlässt das Helferteam die Bücherei.
Am Alltag in der Bücherei orientieren sich denn auch die Aufgabenfelder des Büchereiteams. So können sich die Lehrer des Schulzentrums für ihren Unterricht Bücher zu einem bestimmten Thema zusammenstellen lassen. Die Vorschulkinder lernen die Bücherei in mehreren Besuchen mit ihren Erzieherinnen kennen. Und die ersten Klassen bekommen eine "Bücherei-Mutter" an die Seite gestellt. Diese lädt "ihre" Klasse jeweils im ersten und im zweiten Schuljahr dreimal ein.
Sie erzählt den Kindern Wissenswertes über die Bücherei, erklärt ihnen genau, wie die Ausleihe und Rückgabe der Medien funktioniert, liest Geschichten vor und geht auf Unterrichtsthemen ein oder bespricht Themen, die in der Klasse gerade aktuell sind. Für die fünften und sechsten Klassen gibt es statt des Lesekompasses einen Büchereiführerschein.
Vom sechsten Schuljahr an können sich dann auch die Schüler für die Mitarbeit in der Bücherei bewerben. Dann führen sie die Leiterinnen in die Bücherei-Arbeit ein. Die Ausleihe montags und dienstags wird durch diese Schüler und zwei betreuende Lehrerinnen der Sekundarschule gewährleistet.
Genauere Informationen können den Internetseiten der Gemeinschaftsgrundschule Drachenfelser Ländchen in Berkum entnommen werden. Für Anfragen stehen die Leiterinnen der Bücherei über ihre E-Mail-Adressen zur Verfügung: ulli.homeyer@t-online.de und maria.kell@t-online.de.
