Umbau der Haltestelle am Köllenhof in Ließem Die Unterführung bleibt ungeliebt

Wachtberg-Liessem · Nach dem Umbau von Haltestelle und Zuwegung am Köllenhof sieht die Gemeinde Wachtberg keine Probleme mehr. Der Ließemer Ortsausschuss beurteilt die Lage differenzierter: Für ihn bleibt das Problem, dass die Unterführung nicht wirklich barrierefrei ist.

 Die neuen Haltestellen lösen ein altes Problem nicht: Bürger überqueren die Straße direkt und nutzen nicht die Unterführung.

Die neuen Haltestellen lösen ein altes Problem nicht: Bürger überqueren die Straße direkt und nutzen nicht die Unterführung.

Foto: Axel Vogel

So richtig geliebt war das Projekt „Umbau der Haltestelle am Köllenhof“ nicht. Schon im Vorfeld hatte es Querelen gegeben, weil sich die damalige Ortsvertretung – mittlerweile zum Ortsausschuss gewandelt – nicht richtig eingebunden fühlte in den Beschluss, den schließlich der Bauausschuss gefasst hatte. Kritik hatte die Planung der Zuwegung zu den Haltestellen ausgelöst, die Bürger und Politiker für gefährlich und wenig zielführend hielten.

Und selbst während der Baumaßnahmen dazu gab es noch Beschwerden ob der Erreichbarkeit der Köllenhof-Siedlung und angeblich fehlender Abstimmung mit den Bürgern. Umso erstaunlicher, dass jetzt, nach Fertigstellung von Fahrbahnverengung, Fußgängerweg und Bushaltestelle negative Stimmen verstummt sind. So stellte es zumindest Beigeordneter Swen Christian jüngst im Ausschuss dar. „Die Planung ist nicht nur richtig, sondern gut gelungen“, befand er.

Gehweg und Querungshilfe kosten die Gemeinde 85 000 Euro

Weder vor noch während der Maßnahme oder im Nachhinein habe es Probleme gegeben, erklärte der Beigeordnete jetzt noch einmal auf Nachfrage. Im Gegenteil hätten Straßenverkehrsamt, Schulträger, Ordnungsamt und Polizei keinerlei Beschwerden erhalten. „Dafür gab es positive Rückmeldungen von Eltern, die nun eine sichere Zuwegung für ihre Kinder zur Haltestelle erhalten haben“, so Christian. Die Haltestelle wird seit der Einstellung des speziellen Schulbusverkehrs von Kindern genutzt, die auf den regulären Linien mitfahren. Die Gemeinde trage nur die Kosten für die Erstellung von Gehweg und Querungshilfe. Da liege man bei rund 85 000 Euro. Die Kosten für den Ausbau zur barrierefreien Haltestelle trage der Rhein-Sieg-Kreis, da es sich um eine Kreisstraße handele.

Anja Rüdiger (CDU), im Ließemer Ortsausschuss für die Pressearbeit zuständig, erklärte am Montag auf Anfrage: „Tatsächlich ist die Situation besser als von allen gedacht.“ Allerdings hoffe sie, dass sich das Einhalten der Vorfahrtsregelung noch mehr durchsetze. Denn über das „Kissen“ auf dem Marienforster Weg passen nicht gleichzeitig zwei Autos. „Die Autos, die auf die Kreisstraße 14 wollen, müssen warten und damit die, die von der K 14 kommen, vorlassen“, sagte Rüdiger. Bedenken gab es vor dem Bau, dass vor allem die aus Lannesdorf kommenden Autos, die keinen eigenen Rechtsabbieger haben, dadurch einen Rückstau auf der K14 verursachen. Ein wenig brenzlig wirkt das alles, wenn dann tatsächlich noch ein Passant quert. Wobei das laut Rüdiger eher selten der Fall sei: „Ich habe noch keinen Fußgänger auf dem Überweg gesehen.“

 Eine Frau ist auf dem neuen Überweg in Richtung Köllenhof unterwegs.

Eine Frau ist auf dem neuen Überweg in Richtung Köllenhof unterwegs.

Foto: Axel Vogel

Zusätzliche Querungshilfe auf der Hauptstraße ist laut Kreis nicht möglich

Dieser soll laut Gemeinde das Erreichen der Unterführung am Köllenhof erleichtern – und Menschen damit sicher über die Straße bringen. Allerdings nutzten fast alle den direkten Weg über die Straße, so die Sachkundige Bürgerin der CDU: „Vor allem auch Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen, denn die Unterführung ist in meinen Augen nicht wirklich barrierefrei.“

„Die Frage der Barrierefreiheit der Unterführung wurde nochmals dem hierfür zuständigen Rhein-Sieg-Kreis übermittelt“, teilte Gemeindesprecherin Margrit Märtens dazu mit. Aktuell werde dort kein akuter Handlungsbedarf gesehen. „Eine oberirdische Querungshilfe zusätzlich wäre aufgrund der Abbiegespuren nicht zu verwirklichen“, so Märtens. In seiner nächsten, noch nicht terminierten Sitzung will der Ortsausschuss Ließem mit seinem Vorsitzenden Jörg von Wülfing (CDU) das Gesamtprojekt noch einmal betrachten – inklusive der Unterführung.

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