Surfen mit bis zu 1000 Mbit pro Sekunde Unternehmen bn:t baut schnelles Internet in Wachtberg aus

Wachtberg · Pech, Villiprott und Holzem sollen schnelleres Internet bekommen. Das Unternehmen bn:t plant derzeit den Ausbau der Breitbandtechnik, der im Sommer 2022 beginnen könnte. Wenn er abgeschlossen ist, können Haushalte mit 1000 Mbit pro Sekunde surfen.

 Nikolaos Pantios, Swen Christian und Jörg Schmidt stellen die Pläne zum Breitbandausbau in Wachtberg vor.

Nikolaos Pantios, Swen Christian und Jörg Schmidt stellen die Pläne zum Breitbandausbau in Wachtberg vor.

Foto: Petra Reuter

Neue Internetwelten eröffnete der Anschluss an die Breitbandtechnik in manchem zuvor unterversorgten Ort in Wachtberg. Das Unternehmen bn:t hat in den vergangenen Jahren in Klein Villip, Züllighoven, Arzdorf und Fritzdorf das begehrte Glasfaserkabel verlegt. Nun sollen bald die Bits und Bytes auch in Pech, Villiprott und Holzem schneller fließen.

„Für Wachtberg ist das ein großer Gewinn, im privaten wie im wirtschaftlichen Bereich“, begrüßten Bürgermeister Jörg Schmidt und der Beigeordnete Swen Christian unisono die Vorstellung der Pläne. Zurzeit werden die Daten nach der Einschätzung von Nikolaos Pantios, Vertriebschef der bn:t, mit rund 100 Mbit pro Sekunde übertragen.

Internetzugang dreimal so schnell

Kommt das in datenhungrigen Haushalten oft begehrte Kabel ins Haus, soll es, je nach Vertrag, mindestens dreimal so schnell gehen. Mitbewerber hingegen zeigten seit einigen Jahren kein großes Interesse am Breitbandausbau im ländlichen Raum, so Pantios. Dennoch blieben deren Kupferkabel selbstverständlich im Boden, sodass auch die alte Technik weiterhin verfügbar ist. Im Rahmen entsprechender Verträge hätten andere Unternehmen später die Möglichkeit, sich ins vorhandene bn:t-Netz einzumieten.

Auch wenn mancher mit seiner aktuellen Internetgeschwindigkeit halbwegs zufrieden ist, wertete die Gemeinde den Ausbau als wichtigen Schritt in die Zukunft. „Die Anwendungen werden umfangreicher, es gibt immer mehr Homeoffice, immer größere Datenpakete müssen übermittelt werden“, nannte Schmidt einige Gründe. Ein Ausbau erweitere zudem die Möglichkeiten ortsansässiger Unternehmen. Weiterhin sei ein stabil schneller Datentransport eine Aufwertung der Immobilien, fand Pantios. So fragten bei einem Hauskauf oder einer Vermietung die Interessenten mittlerweile fast immer nach der Netzgeschwindigkeit.

In den bisher versorgten Orten hatten die Bewohner reges Interesse gezeigt. „In Klein-Villip haben wir 100 Prozent der Haushalte angeschlossen, in Züllighoven knapp 95 Prozent“, berichtete Pantios. Normalerweise lädt das Unternehmen die Bürger zu Informationsveranstaltungen ein. „Das ist wegen Corona zurzeit leider nicht möglich“, bedauerte der Vertriebschef.

In Pech haben 150 Haushalte Interesse angemeldet

Ansprechbar sei die bn:t trotzdem. Per Hauswurfsendung informierte das Unternehmen in Pech, Villiprott und Holzem vor drei Wochen erstmals über die weiteren Pläne, an der Hotline unter ☎ 0800/228 228 5 helfen Mitarbeiter bei Fragen. In Pech bekundeten laut bn:t bisher mehr als 150 Haushalte ihr Interesse, in Villiprott etwa 40 und im rund 270-Seelen-Dorf Holzem meldeten sich die ersten zehn Interessenten.

Weil das Unternehmen keine Fördermittel in Anspruch nehme, benötige es für einen wirtschaftlichen Ausbau eine Beteiligungsquote von mindesten 40 Prozent der Gesamthaushalte im jeweiligen Ort, erklärte der bn:t-Mitarbeiter. Im Moment lote man vorab den Bedarf aus. Wer sein Interesse bis zum 31. März 2022 kundtue, erhalte einen Vertrauensbonus von 100 Euro. Nach aktuellen Zeitplan des Unternehmens sollen die Baumaßnahmen im Sommer 2022 beginnen. Die Dauer der Arbeiten schätzte der Vertriebschef auf etwa fünf Monate. Dann könnten die Daten in den angeschlossenen Haushalten mit bis zu 1000 Mbit pro Sekunde durch die Leitungen flitzen.

Weitere Informationen unter www.bn-t.de.

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