Der Durchlass wird vergrößert Unwetterschutzmaßnahme an der L 123 in Arzdorf

Arzdorf · Konkrete Formen nimmt ein weiteres, für den Wachtberger Ortsteil Arzdorf wichtiges Projekt in Sachen Unwetterschutz an. Jetzt wurden die Maßnahmen vorgestellt.

 Gemeindeexpertin Katharna Hark am alten Durchlass an der L 123 in Arzdorf , der jetzt erneuert und vergrößert wird

Gemeindeexpertin Katharna Hark am alten Durchlass an der L 123 in Arzdorf , der jetzt erneuert und vergrößert wird

Foto: Axel Vogel

Auf der Sitzung des Verwaltungsrats der Gemeindewerke stellte am Donnerstabend Katharina Hark, Expertin bei den Gemeindewerken für den Überflutungsschutz, die Planungen für den Bau eines neuen Durchlasses unter der L 123 vor. Wie berichtet, war es insbesondere im Zuge des letzten Unwetters im Jahr 2016 zu einem Rückstau des sogenannten Sommersberger Grabens gekommen. Das wiederum hatte dazu geführt, dass umliegende Keller unter Wasser standen und großer Schaden entstand.

Bereits 2017 hatte ein Experte auf die Gefahren hingewiesen

Das Problem ist nämlich, dass der bisherige Durchlass unter der L 123 zu eng ist, um die bei solchen Jahrhundertereignisse wie vor drei Jahren anfallenden Wassermassen rasch abzuführen. Daher soll nun die Größe des neuen Durchlasses signifikant geändert werden. Ungewöhnlich an der Maßnahme ist: Die Gemeinde führt diese quasi im Auftrag von Straßen NRW durch, die für Unterhaltung der L 123 originär zuständig ist.

Ein wahre Flut hatte sich 2016 von Fritzdorf aus, wo sich ein Teil der Gewitterzelle entladen hatte, in Richtung Arzdorf ergossen. Dabei strömten die Wassermassen auch über den Sommersberger Graben, der so kurzzeitig zu einem reißenden Gewässer angeschwollen war, talwärts in Richtung Villip. Der Durchlass unter der L 123 in Arzdorf wurde dabei zum Nadelöhr. Expertin Hark kann auch erklären warum: „Der vorhandene, gewölbeartige Durchlass ist nur etwa 60 mal 35 Zentimeter groß.“ Bereits 2017 hatte ein von den Gemeindewerken beauftragter Fachmann festgestellt, „dass dieser zu enge Durchlass ein Hauptproblem bei der Bewältigung von Starkregenfluten ist“, so Hark. Um ein Jahrhundertregenereignis ableiten zu können, wären andere Dimensionen nötig, führt die Gemeindeexpertin aus, nämlich 1,90 mal 1,80 Meter. Genau diese Abmessung soll nun der neue Durchlass in Gestalt eines Kastenprofil bekommen, den die Gemeindewerke im Auftrag von Straßen NRW bauen werden. „Dazu gehört die Planung, Ausschreibung, Vergabe und Durchführung der Arbeiten und zwar in enger Abstimmung mit Straßen NRW“, führt Hark aus.

Gemeinde tritt als Dienstleister auf

Warum hier die Gemeinde sozusagen als Dienstleister auftritt, hatte Bernd Aulmann, Sprecher der zuständigen Straßen NRW Niederlassung in Euskirchen, bereits erklärt: „Wir haben zurzeit so viele Ausschreibungen vor der Brust, dass wir froh sind, wenn uns die Gemeinde Wachtberg entlastet.“ Klar sei aber auch: Straßen NRW trage fast die kompletten Kosten für das Projekt, „die sich im Ansatz auf schätzungsweise 440.000 Euro belaufen dürften“, so Hark. In der Summe inbegriffenen ist auch ein neues Pumpwerk am Sommersberger Graben, was allerdings die Gemeindewerke bezahlen. Das Pumpwerk wird nötig, weil entlang der L 123 auch ein Schmutzwasserkanal verläuft.

„Wegen des neuen Durchlasses, muss das Wasser aus dem Kanal mittels des Pumpwerks angehoben werden und hinter dem Sommersberger Graben wieder in den vorhandenen Kanal eingeleitet werden“, erklärt Katharina Hark. Verläuft alles nach Plan, geht man bei den Gemeindewerke davon aus, dass die Arbeiten für den neuen Durchlass in der zweiten Jahreshälfte 2019 beginnen können. Was noch aussteht, sind die Gespräche mit einem Eigentümer, dessen Grundstück jenseits des Durchlasses in Richtung Villip liegt. Hier trifft der Sommersberger Graben nämlich erneut auf eine Verrohrung unter einer Zufahrt. Auch die könnte im Falle eines Starkregens für einen Rückstau sorgen.

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