Politiker und Verwaltung in Wachtberg Vereint im Kampf gegen Schottergärten

Wachtberg · Ein Bürgerantrag in Wachtberg, der auf die nachträgliche Sanktionierung von Schottergärten setzt, hat sich zwar aus juristischen Gründen erledigt. Aber Umweltausschuss und Gemeinde sind sich einig, dass sie künftige Häuslebauer mehr in die Pflicht nehmen wollen.

 Während Ästheten gerne von „Gärten des Grauens“ sprechen, fürchten Umweltschützer bei Schottergärten wie diesem um den Lebensraum für Insekten & Co.

Während Ästheten gerne von „Gärten des Grauens“ sprechen, fürchten Umweltschützer bei Schottergärten wie diesem um den Lebensraum für Insekten & Co.

Foto: dpa/Annette Riedl

Zum zweiten Mal befasste sich der Umweltausschuss mit einem Bürgerantrag von Birte Kümpel zum Thema Pflanz- und Begrünungsvorgaben in Wachtberg. Eingereicht hatte die Niederbachemerin ihn noch unter der früheren Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD). Kümpel sind Schottergärten ein Dorn im Auge, weshalb sie sich mehr Vorschriften wünscht. Und eine Überprüfung bestehender Gärten.

Aber auch nach einer Zurückstellung im Ausschuss zwecks erneuter Befassung kam die Verwaltung zum gleichen Fazit wie im April 2021: „Da die Aufstellung eines Bebauungsplans ein in die Zukunft gerichtetes Planwerk darstellt, sind Festsetzungen für bereits bestehende Schottergärten nicht geeignet.“ Allerdings kündigte man an, dass zukünftig verwaltungsseits Festsetzungen zum Ausschluss von Schottergärten in neuen Bebauungsplänen vorgeschlagen werden sollen.

Die Grünen schlagen Aufklärung für Hausbesitzer per Post vor

„Wir sind natürlich wenig glücklich, dass wir keine direkten Eingriffsmöglichkeiten haben, also müssen wir auf die Einsicht der Menschen setzen“, meinte Oliver Henkel (Grüne). Er schlug vor, Hausbesitzern über schicke Broschüren zu vermitteln, wie wichtig eine adäquate Begrünung sei. Die Infopost könne man zum Beispiel Bescheiden hinzufügen. Beigeordneter Swen Christian wies darauf hin, dass man gerade die Broschüre „Grün statt Grau“ erstellt habe.

Die ausführliche Vorlage der Verwaltung stellt für Franz Jäger (CDU) eine Grundlage dar, „auf der man gut nach vorne diskutieren kann“. Siegfried Vogel (Unser Wachtberg) betonte beruhigt: „Wir sind uns einig, dass wir sowas Fürchterliches wie Schottergärten nicht haben wollen.“ Für Jutta Groß (UWG) blieb am Ende des Tages ein nicht aufzulösendes Rätsel: „Die Leute kaufen sich Häuser, aber wenn‘s um den Garten geht, werden sie bequem.“

Gemeinde kann nicht proaktiv kontrollieren

Zur gewünschten Kontrolle durch die Gemeinde sagte Beigeordneter Christian: „Bei Verstößen gehen wir diesen nach, aber jedes Gebäude zu kontrollieren, sehe ich nicht.“

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