Erfolgreiches Verkehrstraining NRW-Familienminister Stamp besucht Kita in Niederbachem

Wachtberg · NRW-Familienminister Joachim Stamp hat am Mittwoch mit Vertretern der Landesverkehrswacht NRW die Kita Drachenhöhle in Wachtberg besucht, um deren umfassendes Verkehrstraining kennenzulernen,

 Erst links und rechts gucken: Joachim Stamp mit Justus, Johanna, Benedikt, Hannes und Ava (v.l.) unterwegs im Straßenverkehr.

Erst links und rechts gucken: Joachim Stamp mit Justus, Johanna, Benedikt, Hannes und Ava (v.l.) unterwegs im Straßenverkehr.

Foto: Stefan Knopp

Den Vorschulkindern aus der Drachenhöhle kann man in Sachen Verkehrssicherheit nichts mehr beibringen. Das stellte NRW-Familienminister Joachim Stamp am Mittwoch fest. Sie wissen, was wichtig ist, wenn sie eine Straße überqueren wollen: „Nach links und rechts und wieder links gucken“, sagte Benedikt (6). Justus (5) ergänzte: „Nur bei Grün über die Ampel gehen.“ Für Johanna (6) waren die Warnwesten wichtige Hilfsmittel. An „Stoppsteinen“ heißt es „Bremse rein“, auch am Zebrastreifen sollte man warten, bis die Autos stehen, und generell sollte man sich nicht auf die Autofahrer verlassen. Ava (6) brachte es auf den Punkt: „Das Wichtigste ist, dass wir nicht überfahren werden.“

Stamp war am Vormittag zur Kita der Elterninitiative Drachenhöhle im Erdgeschoss der Alten Schule gekommen, um sich dort die Ergebnisse der Arbeit der Verkehrswacht und der Verkehrspolizei Bonn anzuschauen. Denn die kommen dort regelmäßig vorbei und bringen den Kindern das sichere Verhalten im Straßenverkehr bei – nicht nur den angehenden i-Dötzchen. „Wir beginnen mit der Thematik, sobald die Kinder freihändig laufen können“, erklärte Einrichtungsleiterin Mareike Leibnitz dem Landesminister sowie Klaus Voussem, Vizepräsident der Landesverkehrswacht NRW. Die Verkehrserziehung sei an ihrer Kita kein Projektthema, sondern ein fester Bestandteil des pädagogischen Konzeptes.

Ausflüge in den Straßenverkehr sollen Selbstständigkeit fördern

Das geschieht nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch mit Ausflügen in den Straßenverkehr. Damit, so Leibnitz, würde man auch Selbstständigkeit und Selbstsicherheit der Kinder fördern. Denn nur mit dem Wissen um die Regeln würden sich viele Kinder noch nicht trauen, sie auch anzuwenden. Und sie müssen gar nicht weit gehen, um das zu üben: Gleich vor der Haustür gibt es eine Kreuzung, die erstaunlich viel befahren ist, und zwar nicht nur zu den Bring- und Holzeiten für die Kita und die benachbarte Grundschule. Von dem Verkehr konnten sich die Besucher am Mittwoch bei einem Probe-Rundgang mit Kindern und Minister überzeugen.

Und trotzdem gibt es dort keine Querungshilfen, bedauerte Leibnitz. Eltern würden als Verkehrshelfer morgens die unfallfreie Straßenquerung sicherstellen. Die Baustelle, derentwegen die Mehlemer Straße derzeit gesperrt ist, macht die Kreuzung nicht übersichtlicher. Aber die pädagogische Leiterin war zuversichtlich, dass sie bis zur Fertigstellung noch etwas erreichen kann in Sachen Zebrastreifen. „Die Markierungsarbeiten kommen ja immer zum Schluss.“ Man sei weiterhin mit verschiedenen Gremien im Gespräch.

2500 ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Laut Voussem gibt es rund 2500 ehrenamtliche Helfer, die für die Verkehrswacht in NRW an Einrichtungen gehen. „Das geschieht aber nicht flächendeckend.“ Nicht einmal die Hälfte der Kitas melde sich dafür an, meistens seien es private Einrichtungen wie diese Elterninitiative. Dabei sei es wichtig, dass die rund 160.000 Kinder, die nach den Sommerferien das erste Schuljahr beginnen, die Regeln kennen.

Die Ehrenamtler bringen dem Nachwuchs auch bei, dass sie sich niemals an den Händen fassen und andere Kinder mit über die Straße ziehen sollten. Sie lernen auch, besser Autofahrer vorbeizuwinken, wenn die anhalten, um sie herüberzulassen. Sie sollten die wichtigsten Schilder und am besten den Schulweg vor Schulbeginn schon kennen. Für die meisten Kinder ist er fast identisch mit dem zur Kita, weil ja die Grundschule gleich nebenan ist. Aber Ava zum Beispiel wohnt in Berkum und Hannes auf dem Heiderhof, beide gehen demnächst auf die dortigen Grundschulen. „Bei der Schulanmeldung habe ich den Weg schon mal mit meinen Eltern geübt“, sagte er.

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