Vom Damentreff zum Pokalsieger Villiper Aschengel richten Kegelmeisterschaft aus

Wachtberg-Villip · Ihre Bilanz kann sich sehen lassen: Vier Pokale in fünf Jahren. Die Villiper „Aschengel“ richten die 26. Wachtberger Kegelmeisterschaften aus. Dabei fing alles mit einer Frauenrunde und einer Kreuzfahrt an.

 Die Aschengel aus Villip richten die 26. Hardtberger Kegelmeisterschaft aus und haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt.

Die Aschengel aus Villip richten die 26. Hardtberger Kegelmeisterschaft aus und haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt.

Foto: Stefan Knopp

Seit vor fünf Jahren die „Aschengel“ auf den Plan getreten sind, haben es die anderen Damenmannschaften bei der alljährlichen Wachtbergmeisterschaft im Kegeln schwer. Bei vieren der fünf Wettbewerbe, bei denen die neun Keglerinnen seitdem angetreten sind, haben sie den Damenpokal geholt. So auch Anfang dieses Jahres. Die 26. Meisterschaft im kommenden Jahr darf das Team daher ausrichten.

Ihr Erfolgsgeheimnis? Es gibt keins, sagt Andrea Hoffmann beim monatlichen Treff auf der Kegelbahn im Villiper Hotel Görres. „Vielleicht haben wir mehr Glück oder sind ehrgeiziger“, so Hoffmann. An überbordender Erfahrung kann es jedenfalls nicht liegen, der Altersdurchschnitt ist bei den meisten anderen Teams in Wachtberg um einige Jährchen höher, und die kegeln auch schon deutlich länger. Ehrgeizig sind die Aschengel aber allemal. „Das Gewinnen ist schon wichtig“, sagen sie. „Aber mit Spaß, nicht so verbissen.“ Sie wollen zum Beispiel bei der anstehenden Meisterschaft endlich auch den Titel der besten Einzelkeglerin abräumen. In diesem Jahr war es schon fast soweit, da scheiterte Aschengel Elke Tiedemann lediglich an zwei Punkten.

Zusammengefunden haben sich die Frauen im Mai 2013 der Geselligkeit wegen. Aber ein Stammtisch war ihnen zu wenig, und so kamen sie aufs Kegeln. „Da müssen wir uns ab und an auch bewegen“, meint Spielerin Uli. So werde aus den Treffen nebenbei auch ein Sport. Ansonsten sei Kegeln ja auch eine gemütliche Sache, meint ihre Teamkameradin Ulli, bei der man auch genügend Zeit zum Quatschen habe. Ein weiterer Grund war, dass die Damen alle miteinander eine Kreuzfahrt machen wollten. Dafür investierten sie monatlich 25 Euro Startgeld, außerdem wird für jede Kalle, jedes verlorene Spiel und jedes Glöckchenläuten beim Übertreten in die Kasse eingezahlt. Die Kreuzfahrt haben sie im vergangenen Jahr gemacht, aber sie sparen weiter – fürs die nächste Gemeinschaftstour. Und der Name? Hängt mit den Engelketten zusammen, die man den Spielerinnen geschenkt hatte.

Darüber hinaus scheint das Drachenfelser Ländchen auch ein gutes Pflaster für Kegelclubs zu sein. Während in Bonn nach und nach die Kegelbahnen geschlossen werden, weil sich ihr Betrieb nicht mehr lohnt, entstehen in Wachtberg immer wieder neue Grüppchen, die die Bahnen in Villip, Berkum, Ließem, Pech und Niederbachem ausbuchen. Um die 50 Clubs sollen es aktuell sein. Viele von ihnen machen bei der Meisterschaft mit. Die Abnahme erfolgt zwischen dem 2. Januar und dem 23. Februar: In dieser Zeit besuchen jeweils zwei Aschengel die anderen Mannschaften und halten die Ergebnisse fest. Die sechs besten Spieler jeder Mannschaft – sie werden vorher ermittelt – kegeln auf sechs vorgeschriebene Bilder. „Wer das meiste Holz geworfen hat, gewinnt“, so Hoffmann. Die Aschengel machen natürlich auch selbst mit: Ihre Ergebnisse nehmen die Fritzdorfer Käjeljonge ab, die die Ausrichter der letzten Meisterschaft waren.

Mitmachen können übrigens nicht nur Wachtberger Kegelclubs: Die Veranstalterinnen haben auch in Rheinbach, Lannesdorf und Friesdorf Plakate aufgehängt, auch Meckenheimer Clubs kegeln regelmäßig mit. „Grundsätzlich kann jeder mitmachen“, sagt Hoffmann.

Die Siegerehrung findet beim Kegelball am Samstag, 23. März, ab 19 Uhr im Hotel Görres statt. Um den zu finanzieren, wird eine Startgebühr von fünf Euro pro Person erhoben. Außerdem haben die Aschengel Sponsoren gefunden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort