Musik und Reden auf dem Dorfplatz Villiprotter sammeln 4400 Euro für die Flutopfer
Wachtberg-Villiprott · Am Samstagabend haben sich Villiprotter und Wachtberger auf dem Dorfplatz in Villiprott getroffen, um Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe zu sammeln. Dafür spielten Rott Music und der Chor Röddermunden. Außerdem präsentierten sich vor Ort bestehende Hilfsaktionen. An dem Abend konnten mehrere Tausend Euro an Spenden gesammelt werden.
Zwar zogen sich am Samstagabend dichte Wolken am Rande des Kottenforstes zwischen Meckenheim und Pech zusammen, dennoch kamen mehr als 120 Villiprotter und andere Wachtberger mit Regenschirmen gewappnet zum Benefizkonzert der Dorfgemeinschaft. Dieses fand auf dem Dorfplatz in Villiprott statt. Unter Pavillons sitzend oder in Gruppen unter den Schirmen lauschten die Besucher dem bunten Programm der Band Rott Music und dem Chor Röddermunde, die zugunsten der Flutopfer spielten.
Sängerinnen und Sänger spendeten rund 2800 Euro
Die Corona-Pandemie diktierte natürlich klare Regeln. „Wir sind an der frischen Luft, die Leute sitzen und stehen im Familienverband zusammen“, sagte Chorleiterin Jill Henne. Allein aus der Gruppe der Sängerinnen und Sänger sowie ihrem Freundeskreis waren im Vorfeld schon rund 2800 Euro an Spenden für die Opfer der Unwetterkatastrophe zusammengekommen.
Der SC Villip hilft auch in den betroffenen Gebieten an der Ahr
„Da haben wir uns gedacht, das können wir noch besser“, sagte die engagierte Musikerin, die gemeinsam mit Chormitglied Jens Fitzke die Idee zu dem Auftritt auf dem Dorfplatz hatte. „Alle haben sofort mitgemacht“, so Henne. „Ein ähnliches Konzert haben wir im Juni schon einmal gespielt. Das haben wir mit einem zusätzlichen kölschen Liederanteil ausgebaut“, sagte Fitzke. Durch das Programm führte Norbert Schulten, ehemalige Schulleiter der Grundschule in Berkum. „Wir wollen auch darüber berichten, was die Menschen hier vor Ort nach der Katastrophe gemacht haben und immer noch tun“, sagte er. Beispielsweise habe der Sportclub Villip gleich am ersten Tag, nachdem das Ausmaß der Katstrophe zu erahnen war, die erste Sachspendenaktion gestartet.
Einsatz im Ahrtal wird noch lange andauern
„Am Anfang haben wir Kleidung und Sachen gesammelt, die man täglich braucht“, erinnerte sich Tobias Jäger vom SC Villip. Der Arbeitgeber eines Mitspielers hatte in Troisdorf-Spich eine Halle zur Verfügung gestellt. Dort trug man die Sachen zusammen, damit sie für den stark betroffenen Ort Schuld abgeholt werden konnten. „Dann sind wir hingefahren und haben mit angepackt“, berichtete Jäger. Keller ausräumen, Schlamm aus den Häusern schleppen und kaputte Möbel auf die Straße tragen seien die Arbeiten der ersten Tage gewesen. „Jetzt ist es vor allem viel Bauschutt, der weg muss“, so Jäger. Auch jetzt fahren noch viele von den Fußballern mit dem Shuttlebus ins Katastrophengebiet. „Mal nach der Arbeit, mal am Wochenende, so wie wir es schaffen.“ Er rechnet ebenso wie sein Mitstreiter Fabian Schäfer damit, dass ihr Einsatz noch lange andauern wird. Weitere Hilfen aus dem kleinen Ort kamen per Schulranzensammelaktion für die diesjährigen Schulanfänger unter den Flutopfern (der GA berichtete).
Vor Ort wurden Speisen gegen Spenden verkauft
Bereits eine Stunde vor dem eigentlichen Konzert hatten sich die ersten Gäste versammelt und zahlten zugunsten der Flutopfer gerne für einen Flammkuchen, eine Brezel oder einen selbstgebackenen Muffin den einen oder anderen Euro mehr. Katharina Küntzel und Jürgen Spölmink aus Niederbachem hatten sich nach Villiprptt aufgemacht, „weil wir auch helfen wollen“, so Küntzel. Laut Michael Wulff, einem der Organisatoren, stehen für die weitere Unterstützung der betroffenen Menschen dank Benefizabends nun 4 415,79 Euro Spendengelder zur Verfügung.