Bedauern über Schließungspläne Volksbank-Filiale in Pech wird dicht gemacht

Wachtberg-Pech · Ab dem 31. Juli müssen die Pecher Volksbank-Kunden ihre Bankgeschäfte in Villip erledigen. Während die einen schockiert reagieren, äußern die anderen Verständnis für den Plan, die Filiale im Ort zu schließen.

 Die Filiale der Volksbank an der Pecher Hautpstraße schließt zum 31. Juli, noch bis Ende des Jahres bleiben Bankauszugs- und Geldautomaten dort.

Die Filiale der Volksbank an der Pecher Hautpstraße schließt zum 31. Juli, noch bis Ende des Jahres bleiben Bankauszugs- und Geldautomaten dort.

Foto: Petra Reuter

Die einen zeigten Verständnis, die anderen äußerten ihr Bedauern ob der Pläne der Volksbank Euskirchen, die Filiale in Pech zum 31. Juli dicht zu machen. Wie berichtet, müssen die Pecher ab diesem Zeitpunkt ihre Bankgeschäfte in Villip erledigen, da die beiden Geschäftsstellen zusammengelegt werden. Kontoauszüge und Geld am Automaten allerdings bekommen die Kunden noch bis Ende des Jahres noch an der Pecher Hauptstraße.

Erschrocken reagierte die Vorsitzende der Ortsvertretung, Jutta Danylow (SPD), auf die Ankündigung der Schließung. Nachdem  die Inhaber von Charlys Backstube aus gesundheitlichen Gründen Ende November endgültig ihre Türen ihres Ladens geschlossen haben, „verliert Pech damit einen weiteren Kontaktpunkt für die Menschen im Dorf“, so Danylow. Schlimm sei das besonders für die Älteren, die bisher den Weg zur Filiale zu Fuß zurücklegen konnten. „Für sie ist die Geschäftsstelle in Villip keine Alternative.“ Auch für Vereine und die Schule sei der Wegfall der örtlichen Filiale ein Verlust, weil sie über Aushänge an der Bank auf sich, ihr Tun und ihre Veranstaltungen hinweisen konnten. „Das ist insgesamt für Pech traurig“, sagte die Lokalpolitikerin.

Volksbank: Kein Mitarbeiter soll entlassen werden

Die Niedrigzinsphase, die Folgen der Corona-Krise und der Blick in die betriebswirtschaftliche Zukunft sind laut Volksbank die Gründe für den Schritt. Außerdem sinke der Beratungsbedarf, viele Kunden nutzten vermehrt das Online-Banking oder die Automaten, argumentierte das Unternehmen. Entlassungen soll es durch die Zusammenlegung der Geschäftsstellen übrigens nicht geben. Außerdem solle, so betonte die Bank, mindestens eine Kundenberaterin aus Pech auch in der in Villiper Filiale für die Pecher zuständig sein.

Christa von Düsterlho konnte die Entscheidung nachvollziehen. Sie beobachtet die Entwicklung des Dorfs seit vielen Jahren, hat ihre Erfahrungen unter anderem in ihrem Projekt „Pecher Schulchroniken“ eingebracht.  Auch wenn Pech durch den starken Zuzug in der Vergangenheit sehr gewachsen sei, finde sie die vom Unternehmen genannten Gründe für die Schließung „schlüssig und nachvollziehbar“. Die Automaten stünden noch bis Ende 2020 zur Verfügung, zudem sei Villip durch die neue Busverbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.

Es soll ein Call-Center geben

Eine Kundin erfuhr durch Zufall von den Plänen. Sie erledige die Bankgeschäfte für ihre Mutter, die seit Jahrzehnten in Pech lebt, sagte sie. „Wenn sie das noch selbst machen würde, wäre die Schließung tatsächlich ein Problem.“ Allerdings trügen heute wohl kaum noch Menschen Überweisungsträger in die Filialen, überlegte sie laut, den Beleg ihrer Mutter in der Hand haltend. Generell „kommt ja selten einer persönlich zur Bank“, meinte sie.

Kontakt aufnehmen können die Pecher Kunden nach Auskunft der Genossenschaftsbank demnächst mit Christina Theil, die von Pech in die Villiper Filiale wechselt. Außerdem stünden die anderen Villiper Berater zur Verfügung. Vorteile, im Vertretungsfall beispielsweise, biete die neue Regelung auch, weil es nach dem Zusammenschluss mehr Ansprechpartner am gleichen Ort gebe, so die Bank in einer Pressemitteilung. Die Berater seien künftig unter ☎ 0228/952210 zu erreichen, ein Call-Center sei von 8 Uhr bis 18 Uhr unter ☎ 02251/7010 erreichbar.

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