Märchentante in Ließemer Bücherei Vom Zinnsoldaten und seiner Papiertänzerin
WACHTBERG · Generationen von Kindern haben mit diesem Spielzeug gespielt, schließlich waren Zinnsoldaten so etwas wie die Vorläufer der Playmobil-Figuren. "Heute wissen viele Kinder gar nicht mehr, was das ist", berichtet Barbara Bohm aus ihrer Erfahrung als Märchentante Babo.
Schließlich gehören auch Märchen des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen zu Bohms Repertoire "und der hat mit dem “standhaften Zinnsoldaten„ eine der schönsten Liebesgeschichten geschrieben, die ich kenne", findet sie.
Zur Erinnerung: Der einbeinige Zinnsoldat verliebt sich in die Papierpuppe einer Tänzerin, weil diese bei ihrem Tanz fälschlicherweise so aussieht, als ob sie ebenfalls nur ein Bein habe. Um den Nachwuchs im Zeitalter von Elektrospielzeug und Spielekonsolen für Geschichten aus Großvaters Zeiten wie eben die vom verliebten Zinnsoldaten zu begeistern, hatte sich Babo für die Märchenstunde in der Ließemer Bücherei einiges einfallen lassen.
Babo, die im Köllenhof bereits zum vierten Mal vorlas, zog die kleinen Zuhörer sofort in ihren Bann. Um etwa die Abenteuer des standhaften Zinnsoldaten möglichst lebendig zu machen, zeigte sie Anton (8), seiner Schwester Klara (5) und den anderen Kindern, die gekommen waren, einen echten Zinnsoldaten.
Zudem einen Löffel, den man zum Bleigießen verwendet. Viel Atmosphäre und Ruhe rund um das Vorlesen zu verbreiten, ist Barbara Bohm gerade in der Vorweihnachtszeit wichtig: "In diesen hektischen Tagen geht ja auch oft für die Kinder der Punk ab." Sie trug auch "Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern" vor.
Bohms Engagement als Märchentante ist aus Sicht von Anneliese Boley und Martina Riemann vom Ließemer Büchereiteam überaus löblich. In Antons und Klaras Kinderzimmern werden laut ihrer Mutter Katja Ackermann regelmäßig Märchen vorgelesen. "Dornröschen" ist das Lieblingsmärchen von Klara, "weil da ein Prinzessin vorkommt". Anton steht eher auf "Rotkäppchen", wegen des bösen Wolfs.
