Einbruch in Wachtberg-Adendorf Polizei stellt mutmaßliches Fluchtauto der Geldautomaten-Sprenger sicher

Wachtberg-Adendorf · Nach der Geldautomatensprengung in Adendorf, bei der die Täter mehrere zehntausend Euro erbeuteten, hat die Polizei das mutmaßliche Fluchtauto in Rheinland-Pfalz entdeckt. Inzwischen gehen die Ermittler von bis zu sechs Tätern und einem zweiten Fluchtfahrzeug aus.

Wachtberg-Adendorf: Geldautomat gesprengt - Polizei stellt mutmaßliches Fluchtauto sicher
Foto: Polizei Bonn

Nach der Geldautomatensprengung in Wachtberg-Adendorf kann die Polizei Bonn einen ersten Ermittlungserfolg vermelden. Nur einen Tag später konnten Beamte im Kreis Ahrweiler ein mutmaßliches Fluchtfahrzeug sicherstellen.

Bislang unbekannte Täter hatten am Mittwochmorgen gegen 3.30 Uhr den Geldautomaten der Volksbank Euskirchen in Wachtberg-Adendorf gesprengt. Bei der Tat entstand ein erheblicher Schaden an der Bankfiliale in der Töpferstraße. Das zuständige Kriminalkommissariat 22 der Bonner Polizei nahm umgehend die Ermittlungen auf. „Nach dem derzeitigen Sachstand waren am Tatort fünf bis sechs Täter aktiv, die möglicherweise auch einen zweiten Wagen zur Flucht nutzten. Am 14.10.2021 (Donnerstag, Anm. d. Red.) wurde das beobachtete, mutmaßliche Fluchtfahrzeug in Rheinland-Pfalz aufgefunden und sichergestellt. Es handelt sich um einen schwarzen Mercedes GT / AMG mit französischer Zulassung“, teilte die Polizei am Freitag mit. Das Fahrzeug sei auf einem Wirtschaftsweg in der Nähe von Westum/Löhndorf im Kreis Ahrweiler gefunden worden – mehr als 20 Kilometer vom Tatort entfernt. Fest steht nun auch, dass die Täter mehrere zehntausend Euro erbeutet haben. Polizeisprecher Robert Scholten bestätigte gegenüber dem GA, dass für die Sprengung des Geldautomaten Gas verwendet wurde. Außerdem gehen die Ermittler davon aus, dass die Täter sehr überhastet von dem Tatort in Adendorf geflohen seien. Dafür würden mehrere Indizien sprechen. 

Geldautomat in Wachtberg-Adendorf gesprengt: Zeugen hatten Fluchtfahrzeug beobachtet

Das nun gefundene Fahrzeug hatten Zeugen in der Tatnacht sehr detailliert beschreiben können. Besonders auffallend sei der Spoiler des Fahrzeugs gewesen. Eine 70-jährige Anwohnerin, die in unmittelbarer Nähe wohnt, hatte die Täter sogar aus ihrem Fenster beobachten können. „Ich habe nach dem ersten Knall aus dem Fenster geschaut und sah dann drei dunkel gekleidete Personen mit Stirnlampen und Masken, die die Bank betraten“, berichtete sie unserer Redaktion. Mit der ersten Explosion hätten die Täter die Eingangstüre aufgesprengt, so die Dame. Die Polizei spricht in diesem Zusammenhang bislang allerdings davon, dass die Türe „gewaltsam“ geöffnet worden sei. Kurz nach diesem ersten Knall habe es einen zweiten Knall gegeben, dabei sei der Geldautomat in die Luft geflogen. Gegenüber der Bank, in der Eifelstraße, soll ein weiterer Unbekannter in einem hoch motorisierten Fahrzeug gewartet haben. „Die haben kaum ein Wort miteinander gesprochen, das ging alles ganz schnell“, so die 70-Jährige. Die Täter hätten Gas gegeben und seien Richtung Eckendorf/A61 geflohen. Kurz danach hätte man sogar noch den Reifenabrieb auf dem Asphalt gesehen, so die Zeugin weiter.

 Diesen hoch motorisierten Mercedes AMG konnte die Polizei in Rheinland-Pfalz sicherstellen.

Diesen hoch motorisierten Mercedes AMG konnte die Polizei in Rheinland-Pfalz sicherstellen.

Foto: Polizei Bonn

Geldautomat gesprengt: Polizei prüft Zusammenhang mit aufgebrochener Garage

Auf den Mercedes wurde ein Zeuge aufmerksam, der die Polizei von seinem Fund unterrichtete. Der Wagen weist im linken, vorderen Bereich erhebliche Schäden auf. Die Front ist eingedrückt, Teile weggerissen und selbst die Fahrertüre wurde in Mitleidenschaft gezogen. Laut Scholten seien am Auffindeort keine Reifenteile gefunden worden, sodass die Täter irgendwo anders mit einem Hindernis zusammengestoßen sein müssen. Mutmaßlich sind die Täter auf der Felge bis zum Abstellort gefahren. Die Polizei Bonn habe bereits Kontakt zu den französischen Kollegen aufgenommen, um weitere Ermittlungen zu dem Fahrzeug durchzuführen. „Des Weiteren wird zurzeit geprüft, ob ein Zusammenhang mit dem Aufbruch einer Garage am Sportplatz im rheinland-pfälzischen Bell besteht. Hier wurde nach den aktuellen Ermittlungen möglicherweise eines der späteren Fluchtfahrzeuge vorübergehend untergestellt“, so die Ermittler weiter. Bell liegt bei Mendig im Landkreis Mayen-Koblenz.

Die Polizei fragt deshalb: „Wer hat in Zusammenhang mit der geschilderten Tat und/oder dem aufgefundenen, beschädigten Sportwagen Beobachtungen gemacht, die mit der Tatausführung in Zusammenhang stehen könnten? Wer hat Beobachtungen zu einem möglichen weiteren Fahrzeug gemacht ? Wer hat im Bereich des Sportplatzes in Bell Beobachtungen mit einem möglichen Bezug zu dem dargestellten Sachverhalt gemacht?“. Hinweise nimmt die Polizei unter 0228 / 150 entgegen.

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