Nachfolge wird schwierig Bereichsleiter für Infrastruktur verlässt Wachtberg

Wachtberg · Christian Pohl wird neuer Technischer Beigeordneter in Wermelskirchen. Die Gemeinde Wachtberg bedauert den Weggang ihres Bereichsleiters für Infrastruktur. Die Nachbesetzung der Stelle wird schwierig.

Fachbereichsleiter Christian Pohl in seinem Berkumer Büro. Er wechselt nun nach Wermelskirchen.

Foto: Axel Vogel

Paukenschlag in der Wachtberger Verwaltung: Christian Pohl, Leiter des zentralen Bereichs Infrastruktur, wird die Gemeinde zum 15. Februar 2023 verlassen. Bürgermeister Jörg Schmidt (CDU) bestätigte am Samstag Informationen aus einem Zeitungsbericht, nach denen Pohl neuer Technischer Beigeordneter in Wermelskirchen wird. Wie einem Bericht des Remscheider General-Anzeigers zu entnehmen ist, hatten die Ratsmitglieder in Wermelskirchen Pohl am vergangenen Montagabend in einer Sitzung einstimmig gewählt. Dort löst der 46-Jährige Thomas Marner ab, der als Beigeordneter nach Kerpen wechselt.

Laut Schmidt hat sich auch schon die Wermelskirchener Bürgermeisterin Marion Lück bei ihm wegen der Personalie gemeldet, was üblich sei. „Ich bedauere den Weggang von Herr Pohl sehr, aber wir haben nun einmal einen ausgesprochenen Arbeitnehmermarkt“, sagte Schmidt. „Ich wollte ihm aber auf keinen Fall diese berufliche Chance verwehren, das habe ich noch nie gemacht.“

Ohne Frage sei Pohls neue Stelle auf jeden Fall ein Karrieresprung, allerdings auch einer, „der mit viel Verantwortung verbunden ist.“ Schmidt betonte, dass alleine in den zwei Jahren, in denen er Bürgermeister in Wachtberg sei, Pohls Fachbereich „viele Baustellen“ abgearbeitet habe. „Da ist schon einiges bewegt worden“, sagte er.

Christian Pohl ist 46 Jahre alt und stammt aus Sachsen-Anhalt. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Neben einem Diplom als Bauingenieur hat Pohl auch noch den Master of Science in Angewandten Umweltwissenschaften an der Universität Koblenz-Landau gemacht. Seit Anfang 2016 leitet er den Fachbereich Infrastruktur der Gemeinde Wachtberg. Bislang lebte er mit seiner Familie im Kreis Ahrweiler, wird jetzt aber wohl in Richtung Wermelskirchen umziehen müssen.

Pohl selbst fällt der Abschied nicht leicht: „Wachtberg ist ein tolles Stückchen Erde. Ich habe hier sehr gerne gearbeitet.“ Vor allem ist er der Gemeinde „unheimlich dankbar“ für diese sechs Jahre in der Verwaltung, „weil ich sehr viel dazulernen konnte“, erklärte er: „Hier gab es ein sehr großes Portfolio an Aufgaben.“ Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsvorstand sei sehr produktiv gewesen: „Wir haben gemeinsam viel erreicht und darauf bin ich auch ein klein wenig stolz.“

Wichtige Themen: Schulsanierung und Bürgerradweg

Dem 46-Jährigen werden vor allem die Kitas und Schulen in Erinnerung bleiben, deren Sanierungen und Erweiterungen ihm immer besonders am Herzen lagen, sagt er. Die Sanierung der Pecher Grundschule, die praktisch seine erste große Herausforderung gewesen sei, bleibe ihm unvergesslich: „Wir hatten für die Maßnahme rund 70.000 Euro zur Verfügung, was bei dem Zustand der Schule bei Weitem nicht ausreichte.“ Trotzdem erfolgte die Sanierung, und mancher habe gelobt, „dass das Ganze gut umgesetzt wurde“.

Ein zweiter Punkt, der aus Sicht des scheidenden Fachbereichsleiters auf einem guten Weg ist: Wachtbergs Bürgerradweg. Bei dem Ausbau des Netzes sei mit dem neuen Radweg entlang der L 123 zwischen Berkum und dem Haus Holzem ein wichtiges Projekt gelungen. Was jetzt noch fehle, sei die Erweiterung des Radweges entlang der K 58 zwischen dem Berkumer Einkaufszentrum und dem sogenannten Rentnerweg. Dafür liege allerdings die Federführung beim Rhein-Sieg-Kreis.

Fachbereichsleitung wird schwer zu besetzen sein

Bürgermeister Schmidt will Pohls Stelle so schnell wie möglich ausschreiben, aber er sagt: „Das wird schwer, denn der Arbeitsmarkt ist relativ leer gefegt.“ Ohnehin seien in der Gemeinde weitere Stellen vakant. So werde für die Flüchtlingsarbeit eine weitere Betreuerin und ein Hausmeister gebraucht. „Was wir zudem immer suchen sind Kita-Betreuerinnen.“

Gute Nachrichten gibt es, was die Nachfolge von Schmidts persönlichem Referenten angeht: Wie berichtet, war Benedikt Bungarten, der diese Stelle nur rund ein Jahr inne hatte, im Juli in die Pressestelle des Sankt Augustiner Rathauses gewechselt. Für Bungarten nachgerückt ist im Herbst die Werthhovenerin Miriam Teschner (CDU). „Frau Teschner wird mit mir zusammen zudem die Wirtschaftsförderung betreuen“, sagte Bürgermeister Schmidt.