Pressestelle widerspricht Schilderungen BKA-Übung in Wachtberg sorgt für Kritik bei Passanten

Update | Wachtberg-Berkum · Nach der Übung des Bundeskriminalamtes (BKA) auf dem Bernareggio-Platz haben sich Passanten bei der Bonner Polizei und dem GA über den Ablauf beschwert. Die Pressestelle in Berlin widerspricht den Schilderungen der Passanten.

 Die Polizei führt eine Observationsübung auf dem Parkplatz des Berkumer Einkaufszentrums durch.

Die Polizei führt eine Observationsübung auf dem Parkplatz des Berkumer Einkaufszentrums durch.

Foto: Monika Skolimowska/Symbolbild

Wie berichtet, hatten sich schon am Tag selbst Bürger gewundert, dass die Übung nicht als solche zu erkennen gewesen sei. Beim GA meldete sich jetzt unter anderem ein Mann, der die Eindrücke einer Bekannten am dm-Markt schilderte. „Alle Kunden sind von einem echten Einsatz ausgegangen und hatten durch das Geschrei und die Anweisungen der Polizei sich hinzulegen, Todesängste auszustehen“, schrieb er. Nach dem Abtransport des „Täters“ sei die Situation nicht aufgeklärt worden, alle Kunden seien völlig verunsichert gewesen. Die Bekannte habe mit einem Säugling im Arm minutenlang auf dem Boden kauern müssen.

Das MEK übte eine verdeckte Observation mit Festnahme

Eine Sprecherin des BKA aus Berlin bestätigte am Donnerstag, dass das Mobile Einsatzkommando (MEK) in Berkum eine verdeckte Observation mit anschließender Festnahme eines Straftäters geübt habe. Die Festnahme sei unmittelbar vor dem Eingang des Drogeriemarktes erfolgt. „Die entsprechenden polizeilichen Maßnahmen sind in der Regel nach wenigen Minuten beendet und finden sowohl in Übungen wie auch in der Realität größtenteils unbemerkt und ohne Öffentlichkeitswirkung statt“, so die Sprecherin. Maßnahmen wie diese kündige man zum Schutz kriminaltaktischer Vorgehensweisen nicht an.

Der „Täter“ sei planmäßig durch Zivilkräfte festgenommen worden, die unmittelbar nach der Festnahme ihre Zugehörigkeit zur Polizei durch Rufen der Wortes „Polizei“  und durch entsprechende Kleidungsstücke erkennbar gemacht hätten. „Die Maßnahme wurde durch Absperrkräfte abgesichert und in weniger als zwei Minuten beendet“, betonte die Sprecherin. Eine Beeinträchtigung von Unbeteiligten sei während der Übung nicht erkennbar gewesen. Anweisungen – etwa „sich auf den Boden zu begeben“ – seien den Kunden nicht gegeben worden.

Das hatte die Bekannte des GA-Lesers anders geschildert. Danach habe sie zudem die Verkäufer im Drogeriemarkt angesprochen. „Auch diese wussten von nichts und hielten den Einsatz für echt.“ 

Die dm-Gebietsverantwortliche Martina Bender bestätigte, dass das Unternehmen nicht über die Übung informiert worden sei. Allerdings habe sie vor dem Markt stattgefunden. „Im Anschluss gingen bei uns keine Fragen oder Beschwerden von Kundinnen und Kunden ein“, so Bender.

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