Keine Nachfolgerin gefunden Wachtberger Frauen Union hat sich aufgelöst

Wachtberg · Vor drei Wochen hatte sich die Frauen Union Wachtberg aufgelöst. Eine neue Vorsitzende konnte auch in der letzten Sitzung nicht gefunden werden. Ein Neuanfang ist dennoch geplant.

 In der Operationszentrale einer Fregatte der Zukunft erklärt Oliver Witt (r.) den Gästen von der Frauen Union sein Forschungsgebiet.

In der Operationszentrale einer Fregatte der Zukunft erklärt Oliver Witt (r.) den Gästen von der Frauen Union sein Forschungsgebiet.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Frauen Union Wachtberg hat sich am 22. September aufgelöst. Dies wurde in der letzten Vorstandssitzung beschlossen, wie Maike Scholz, Vorsitzende der Frauen Union dem GA mitteilte. „Trotz aller Initiativen und persönlicher Gespräche konnte keine neue Kandidatin für das Amt der Vorsitzenden der Frauen Union Wachtberg gefunden werden“, so Scholz. Scholz hatte mehr als zwölf Jahre im Vorstand gearbeitet. In einer E-Mail an die Mitglieder bedankte sie sich für das „jahrelange Engagement“, das alle Aktiven an den Tag gelegt hätten. „Wir waren wirklich ein tolles Team, das sich bestimmt auch jetzt nach der Auflösung weiterhin treffen wird“, so Scholz gegenüber dem GA.

Zu einem Zerwürfnis war es allerdings am 10. Oktober 2019 gekommen. Bei der CDU-Mitgliederversammlung zur Bürgermeisterkandidatur hatte es – so heißt es im Tätigkeitsbericht der Frauen Union Wachtberg 2018-2020 – „eine Kampfkandidatur“ zwischen Barbara Hausmanns und Jörg Schmidt gegeben.

 Die Frauen Union hatte sich im Vorfeld einstimmig für die Unterstützung Hausmanns ausgesprochen. Mit 53 zu 52 Stimmen bei zwei Enthaltungen hatte sich Schmidt gegen Hausmanns als Bürgermeisterkandidat durchgesetzt. Wie berichtet, hat dieser am 27. September die Stichwahl gegen Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD) gewonnen.

Untergruppe war mehr als zwölf Jahre aktiv

Aufgrund der Umstände der parteiinternen Nominierung eines Bürgermeisterkandidaten und dessen Wahl kündigten im Oktober 2019 Maike Scholz als Vorsitzende sowie andere Amtsinhaberinnen der Frauen Union an, sich bei der nächsten ordentlichen Vorstandswahl in 2020 nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Daran hat auch der erfolgreiche Wahlkampf Schmidts nichts geändert. „Ich habe ihm gratuliert und freue mich wirklich sehr für ihn“, so Scholz, aber die Vorgänge rund um die Kandidatenaufstellung hätten an dem Vorhaben des Vorstands der Frauen Union nichts geändert. Immerhin hat es die Wachtberger Untergruppe der CDU mehr als zwölf Jahre gegeben.

In Wachtberg war die Frauen Union in der Vergangenheit sehr aktiv, was auch deren Tätigkeitsübersicht über die vergangenen Jahre belegt. Viele Veranstaltungen und Besuche organisierten die Politikerinnen, unter anderem auch für die Allgemeinheit.

Überraschend ist allerdings, dass die Frauen Union anscheinend dennoch eine Zukunft in Wachtberg zu haben scheint. Das zeigt zumindest die Tatsache, dass Hilde Philippi, stellvertretende Vorsitzende der CDU Wachtberg, die Frauen Union wieder aufbauen möchte. Philippi bestätigte dies auf Anfrage auch dem GA und sagte, dass „sie klare Vorstellungen“ für einen Neuanfang habe. „Es geht also weiter“, so Maike Scholz. Unklar ist indes, wann es genau zu einer Neugründung kommt und wann die Frauen Union im Drachenfelser Ländchen wieder aktiv wird.

Das Vorhaben hatte Philippi laut Scholz allerdings nicht direkt bei der letzten Vorstandssitzung der Frauen Union angekündigt, sondern erst als die Auflösung schon einstimmig beschlossen war.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort