Vorbereitet auf den Starkregen Gemeinde Wachtberg veranstaltet Klimatag im Mai

Wachtberg · Wie können sich Menschen vor Begleiterscheinungen des Klimawandels schützen? Am 6. Mai findet zu diesem Thema der Klimatag der Gemeinde Wachtberg mit vielen Infoständen in Schneiders Marktscheune statt.

In der Marktscheune in Berkum veranstaltet die Gemeinde Wachtberg im Mai einen Klimatag.

In der Marktscheune in Berkum veranstaltet die Gemeinde Wachtberg im Mai einen Klimatag.

Foto: Axel Vogel

Mit Starkregen hat die Gemeinde Wachtberg bekanntlich schon vor dem 14. Juli 2021 ihre Erfahrungen gemacht. 2010, 2013 und 2016 hatten solche Unwetter teils verheerende Folgen, schwemmten Brücken weg, die neu gebaut werden mussten. Das führte zum Beispiel zur Verbreiterung des Mehlemer Bachs in Oberbachem und zur Einrichtung einer Starkregen-Gefahrenkarte (siehe „Starkregenereignisse“). Der Klimawandel bringt aber nicht nur Regen, sondern auch Dürreperioden und die Notwendigkeit mit sich, in energetischer Hinsicht zeitgemäß zu denken. Was kann man tun, um sich möglichst gut abzusichern? Das können die Wachtberger beim Klimatag erfahren, den die Gemeinde am 6. Mai an der Marktscheune vom Obsthof Schneider in Berkum organisiert.

Wie Margit Märtens, Pressesprecherin der Gemeinde betont, betont, geht es bei der Veranstaltung nicht darum, bereits getätigte Maßnahmen in den Mittelpunkt zu stellen: „Die Bürger bekommen dort Tipps, wie sie sich besser schützen können.“ Die Gemeinde Wachtberg selbst wird an ihrem Stand über Grün- und Klimapatenschaften informieren. Es geht dabei um Baumscheiben, Pflanzkübel, kleinere Beete und Grünflächen im öffentlichen Raum, die die Bürger selbst bepflanzen und pflegen können. Die Klimapatenschaften werden mit dem interkommunalen Verbundprojekt KLIKKS angeboten.

Die Gemeinde will außerdem für grüne Vorgärten statt solche mit Schotter werben und verweist dabei auch auf den naturnahen Schaugarten hinter dem Rathaus. Darüber hinaus gibt es Infos zur Energieberatung und zur Energieagentur Rhein-Sieg sowie zum E-Bike-Projekt des Regionalverkehrs Kön (RVK).

Über Maßnahmen zum Schutz vor Rückstau aus dem Kanalnetz sowie über die Gefahrenkarten zu Starkregen und Hochwasser informieren die Gemeindewerke Wachtberg AöR. Zu diesem Thema ist auch das Infomobil des Hochwasser-Kompetenz-Centrums (HKC) eingeladen. Am Mobil, das in vielen Regionen bis nach Dortmund oder auch München unterwegs ist, finden Interessierte Beratung zum Thema Überflutung und Tipps für den privaten Objektschutz.

Im Ernstfall ist gutes Einsatzmanagement wichtig

Dabei geht es zum einen um Vorsorge, und das heißt eben auch Aufklärung der Bevölkerung, zum anderen um Möglichkeiten für baulichen und technischen Schutz von Gebäuden in hochwassergefährdeten Gebieten. Außerdem informieren die Mitarbeiter des Infomobils über integriertes Einsatzmanagement, das im Ernstfall unverzichtbar ist: Bei Starkregen und Hochwasser müssen Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Unternehmen, Bürger, die Kommune und andere gut zusammenarbeiten, was auch regelmäßiges Training voraussetzt.

Beteiligt ist dann auch die Freiwillige Feuerwehr Wachtberg, die mit dem Gerätewagen „Unwetter“ anrückt. Dieser ist für schwierige Wetterlagen bestückt. Die Feuerwehr verteilt Sandsäcke, aber es gibt auch eine Alternative dazu, die beim Klimatag vorgestellt wird. Und wer sich noch einmal vor Augen führen möchte, warum das Thema Hochwasser in Wachtberg beim Klimaschutz so hoch gehandelt wird, kann einen entsprechenden Kurzfilm anschauen.

Auch der Wachtberger Wasserversoger, die Energie + Wasser GmbH (Enewa), wird sich beteiligen. An diesem Stand wird anhand des Wasserplans erläutert, wie die Wasserversorgung in Wachtberg aus der Wahnbachtalsperre funktioniert. Dort können sich die Besucher der Klimatags außerdem erklären lassen, wie die Qualität des Trinkwassers überprüft wird.

Tipps zum Wassersparen und Fotovoltaikanlagen

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Wassersparen: Vor allem rund um die Gartenbewässerung im Sommer werden Alternativen zum Leitungswasser vorgestellt. Daneben kann man sich über digitale Stromzähler und die Möglichkeiten der Auswertung, über Heizkörperverbrauch und Fotovoltaikanlagen für den Balkon schlaumachen.

Auch über Klimaschutzmöglichkeiten in der Landwirtschaft können Interessierte bei der Veranstaltung viel erfahren. Dabei geht es um Fragen wie zum Beispiel: Warum werden Blüh- und Grünstreifen an Wegesrändern stehen gelassen und möglichst selten gemäht? Was sind die Vor- und Nachteile von Pflanztunneln? Warum werden Greifvogelstangen und Nistkästen für Falken aufgestellt? In Wachtberg wird der Obstanbau in Kooperation mit der Biostation Bonn/Rhein-Sieg und dem Naturschutzbund (Nabu) abgestimmt, was etwa die Schädlingsbekämpfung angeht. Und dann ist natürlich Schneiders Marktscheune selbst auch beteiligt: Dort können Besucher zum Beispiel Spargelsuppe und Waffeln kaufen.

Der Klimatag geht von 11 bis 16 Uhr. Weitere Infos gibt es auf der Internetseite der Gemeinde unter www.wachtberg.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort