Wachtberger Schul- und Kitalandschaft Für den Bürgermeister läuft bei den Step Kids noch alles nach Plan

Wachtberg · Nicht nur Eltern, auch die Gemeinde Wachtberg hofft, dass es mit dem Neubau für die Kita der Step Kids in Berkum bald voran geht. Denn dann kann sie in Ließem ausziehen und einem anderen Kindergarten Platz machen. Alles ist noch eine Gleichung mit einigen Unbekannten.

In kleinen Schritten in die Schatzkiste: Kleine Kinder auf dem Weg in ihre Kita im Limbachstift.

In kleinen Schritten in die Schatzkiste: Kleine Kinder auf dem Weg in ihre Kita im Limbachstift.

Foto: Axel Vogel

Eltern in Wachtberg können sich auf schöne, neue Kindergärten und Grundschulen freuen – wenn es nicht noch immer an der einen oder anderen Stelle haken würde. Das betrifft den Kita-Neubau inmitten der gerade entstandenen 27 Seniorenwohnungen an der Alten Molkerei in Berkum, die damit zusammenhängende Sanierung des Ließemer Kindergartens und die Erweiterung und Modernisierung der Katholischen Grundschule (KGS) in Villip.

Viele Fragen zu den Themen hatten am Donnerstagabend die Politiker des Wachtberger Bildungsausschusses. Bürgermeister Jörg Schmidt gab sich große Mühe, diese alle zu beantworten. Allerdings liegen einige Unbekannte nicht in der Macht der Gemeindeverwaltung. Da wäre zunächst einmal der noch evangelische Kindergarten in Ließem mit 45 Kindern. „Den haben wir fünf Jahrzehnte betrieben“, sagte Pfarrer Günter Schmitz-Valadier während der Sitzung. Es sei kein böser Wille, die Einrichtung aufzugeben. „Wir können aber nicht mehr die Verantwortung tragen, ihn zu halten.“ Es gebe Schwierigkeiten, Stellen zu besetzen – mit verkürzten Betreuungszeiten als Folge.

Die evangelische Kirchengemeinde Wachtberg steht alleine da, laut Pfarrer fehlt es an Synergieeffekten: „Wir wollen uns nicht rausziehen, aber es geht jetzt eine Zeit zu Ende“, sagte er. Als kleiner Wink mit dem Zaunpfahl deutete er an, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter froh wären, künftig für die Gemeinde zu arbeiten. Doch für das Kreisjugendamt kommen auch andere Träger infrage, vor allem aber soll es nahtlos weitergehen. Anvisiert für den Wechsel ist der August.

Die Ließemer Kita ist wegen nötiger Sanierung derzeit in Containern untergebracht. Sie soll, um die Containermiete zu sparen, bis zum Abschluss der Bauarbeiten ins Limbachstift umziehen. Da ist zurzeit aber noch die „Schatzkiste“ des Betreibers Step Kids untergebracht. Diese Kita soll in den Neubau an der Molkerei einziehen. „Ich habe noch keinen Bagger gesehen“, berichtete Schmidt. Obwohl, wie berichtet, die Baugenehmigung längst vorliegt.

Der Bürgermeister ist weiterhin zuversichtlich, dass in einem Jahr alles fertig ist. Zumal der vom Investor Inowo angeheuerte Träger Step Kids aus Berlin dem Rhein-Sieg-Kreis den zweigruppigen Kindergarten zugesagt habe. Die Mitglieder des Bildungsausschusses wünschen sich nun, dass Investor und Architekt ihre Pläne im Ausschuss vorstellen.

„Die Verzögerungen des Baustarts haben mit Problemen innerhalb der Baubranche zu tun“, versicherte jüngst Tobias Kaim von Acade Media, die auch das Step-Kids-Konzept anbietet. Es gebe noch ein paar Einzelheiten zu klären, Baustart könne noch in diesem Frühjahr sein.

Große Herausforderungen in Villip

Vor großen Herausforderungen steht die Gemeinde laut Schmidt bei der KGS Villip: „Das bedeutet Anstrengung und Belastung im laufenden Betrieb, alles muss intelligent geplant werden.“ Derzeit gehe es um die Frage, ob für das Projekt eine europaweite Ausschreibung nötig sei, man wolle rechtliche Fehler unbedingt vermeiden.

Joachim Schulz (FDP), der selbst Kinder an der Grundschule hat, gab an, es gebe kaum noch Raum für Entfaltung. „Es ist es ganz schön kuschelig geworden“, sagte er. Viele Eltern seien nicht zufrieden. Beim Offenen Ganztag „wird schon mal an aufgeklappten Tischen in der Turnhalle gegessen“, so Schulz. Es gab schon Ortstermine und einen Workshop vor Ort. Der Ausschuss will aus pädagogischer Sicht am Thema Schulsanierung unbedingt beteiligt sein.

Wieder am Start: die beiden Architektinnen Katharina Chatterjee und Severine Nicolaus, die laut Ulf Hausmanns (Unser Wachtberg) bereits in Pech und Adendorf Exzellentes geleistet hätten. Als Vorsitzender des Heimatvereins Villip – Untermieter der Schule – hat er selbst Interesse daran, mittelfristig innerhalb des Ensembles umzuziehen. „Der Bedarf ist da, und die Zeit läuft“, sagte er.

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