Neubauprojekt in Niederbachem Investor will Planung für Hotel Dahl in Wachtberg anpassen

Wachtberg- Niederbachem · Nachdem die Gemeinde einen neuen Bebauungsplan für das Hotel Dahl in Niederbachem aufgestellt hat, will Cureus umplanen.

Ein Bauzaun sperrt derzeit das Hotel Dahl in Niederbachem ab.

Ein Bauzaun sperrt derzeit das Hotel Dahl in Niederbachem ab.

Foto: Axel Vogel

Nach der Ratssitzung am Dienstag steht fest: Die Aufstellung eines neuen Bebauungsplanes für die Immobilie Hotel Dahl in Niederbachem ist beschlossene Sache. Damit muss die Gemeinde nun zwingend an dem geplanten Neubauprojekt des neuen Eigentümers des Areals beteiligt werden.

Wie mehrfach berichtet, will das Hamburger Immobilienunternehmen Cureus das alte Hotel abreißen und dort eine Seniorenresidenz errichten. Dabei stößt das Vorhaben insbesondere wegen seiner Massivität und Gebäudehöhe auf Widerstand.

Vor allem hatte es der Investor bislang versäumt, die Gemeinde im Vorfeld überhaupt über die Planungen zu informieren. Wie berichtet, erfuhr Bürgermeister Jörg Schmidt auf der jüngsten Sitzung des Ortsausschusses, auf der ein Architekt von Cureus die geplante Seniorenresidenz vorstellte, erstmals Details.

Allerdings zeigte sich Schmidt nach einem ersten Telefonat mit einer Führungskraft von Cureus optimistisch: „Das Unternehmen wird nächstes Jahr mit einer angepassten Planung auf die Gemeinde zukommen.“ Worauf Schmidt dabei besonderen Wert legt, war auch die Ankündigung des Unternehmens, „dass man sich mit der Planung der Seniorenresidenz an die Umgebungsbebauung anpassen will“. Eben dieses Anpassen wird bei Anwohnern besonders kritisch hinterfragt.

Auf die Frage, was die Aufstellung des neuen Bebauungsplanes für die Umsetzbarkeit des Projektes bedeutet, sagt Cureus-Sprecher Christoph Wilhelm: „Wir werden die Umsetzbarkeit des Projektes erst in Abhängigkeit vom nun neu aufzustellenden Bebauungsplan abschließend prüfen können, eine generelle Absage für den Standort erteilen wir Stand heute folglich nicht.“ Schließlich sei man mit dem Wachtberger Bürgermeister im Austausch und wisse, dass der Gemeinde die Schaffung neuer Pflegekapazitäten für die Zukunft am Herzen liegt, sodass sich eine Schaffung dieser auch im Bebauungsplan in einem für alle verträglichen Maß wiederfinden sollte.

Aber Wilhelm räumt auch ein: „Durch den nun angestoßenen Prozess wird sich das Projekt aber auf jeden Fall in Abhängigkeit von der Dauer des B-Plan-Prozesses verzögern. Dies liegt nicht in unserer Hand, sodass Prognosen dazu schwer sind.“ Der Bürgermeister zeigt sich in dem Zusammenhang kooperationsbereit: „Es lässt sich aber denken, dass man einen Bebauungsplan auch im Einvernehmen mit den Plänen eines Investors entwickelt.“

Anlässlich der Ortsausschusssitzung war zudem noch der Gedanke aufgekommen, dass das ehemalige Hotel Dahl übergangsweise bis zum möglichen Abriss als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden könnte. Zumal die Gemeinde eine signifikant hohe Zahl an neuen Zuweisungen entsprechend unterbringen muss.

Keine Flüchtlinge im früheren Hotel

Diese Idee, einer vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen im Hotel Dahl, war Bürgermeister Schmidt bereits im Sommer gekommen. Doch nachdem eine diesbezügliche Kontaktaufnahme zu Cureus vergeblich geblieben sei, habe man sich zu den Container-Lösungen in Berkum und Villip entscheiden, so Schmidt.

Allerdings will er für das kommende Jahr nicht ausschließen, dass trotzdem weitere zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten gebraucht werden: „Das ist momentan einfach noch nicht abzusehen:“ Auf jeden Fall sagt Cureus-Sprecher Willhelm: „Zum Thema Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft sind wir weiterhin gesprächsbereit.“

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