Umweltausschuss der Gemeinde Kein Zuschuss für Solar-Steckeranlagen in Wachtberg

Wachtberg-Berkum · Die SPD wollte mit einem Antrag im Umweltausschuss erreichen, dass die Gemeinde Solar-Steckeranlagen fördert. Pro Antrag sollte die Gemeinde zwischen 100 und 200 Euro zahlen, maximal insgesamt 10.000 Euro. Die Idee fiel bei den Ausschussmitgliedern durch.

Eine solche Solar-Steckeranlage wollte die SPD fördern lassen.

Eine solche Solar-Steckeranlage wollte die SPD fördern lassen.

Foto: Getty Images/iStockphoto/cgj0212

Der Umweltausschuss hat einen Antrag der Wachtberger SPD für die Förderung von Stecker-Solaranlagen für Balkon oder Terrasse abgelehnt. Die SPD-Fraktion hatte den Vorschlag bereits im März in den Haupt- und Finanzausschuss eingerichtet, das das Thema an den Umweltausschuss verwies. Dieser tagte nun am Dienstagabend im Ratssaal des Rathauses Berkum. Kristian Lempa von der SPD warb für den Antrag, denn die Stecker-Solaranlagen seien auch etwas für den kleinen Geldbeutel. Eine solche Anlage für den Balkon könne nach Angaben der SPD in dem Antrag rund 600 Kilowattstunden Strom erzeugen und vermeide im Durchschnitt rund 390 Kilogramm CO²-Emissionen.

Rhein-Sieg-Kreis förderte Anlagen

Oliver Henkel von den Grünen sagte, je mehr Solaranlagen es in Wachtberg gäbe, umso besser. Allerdings werden seiner Ansicht nach gerade die Steckeranlagen schon „sehr gut gefördert“. „Warum subventionieren wir etwas, dass sich nach drei Jahren schon amortisiert hat?“, fragte Henkel. Der Rhein-Sieg-Kreis hatte bis zum 28. April Förderanträge für Stecker-Photovoltaik entgegengenommen, der Förderzeitraum ist nun abgelaufen, wie auf der Internetseite des Kreises steht. Die Geräte wurden vom Kreis mit bis zu 250 Euro gefördert.

Das Geld einer etwaigen Förderung durch die Gemeinde sei laut Henkel besser bei einer Solaranlage auf einer kommunalen Fläche angelegt. „Wir wollen das Geld ausgeben, aber nicht in dieser Art“, so der Grünen-Politiker weiter. Insgesamt geht es bei dem Vorschlag um 10.000 Euro, die durch Klimaschutzmittel der Gemeinde Wachtberg finanziert werden sollen.

Ginge es nach der SPD sollte die Gemeinde pro Antrag einer Stecker-Solaranlage in Wachtberg eine Förderung von 100 oder 200 Euro überweisen. Eine ähnliche Subventionierung biete Energie + Wasser Wachtberg (enewa) bereits an. Beim Kauf einer solchen Anlage würde eine Gutschrift von 100 Euro mit der Stromrechnung verrechnet.

Idee eines Solaranlagen-Feldes

Benjamin Menke von Unser Wachtberg sagte, dass seine Fraktion zustimmen würde, wenn die Bedürftigkeit der Antragssteller auch geprüft werde. Aus Reihen der CDU wurde dieser Einwand unter anderem als „schwachsinnig“ quittiert.

Siegfried Vogel von Unser Wachtberg sagte, dass er es „sehr sympathisch“ finde, wenn man sich Gedanken mache, wie man Menschen unterstützen könnte, damit sie sich eine solche Anlage leisten können. Er fände es aber besser, wenn man Wege finden könnte, bessere Anlagen umzusetzen. Vogel dachte dabei an eine sogenannte Energieanlage auf Gemeindegebiet. Sprich ein großes Solaranlagen-Feld, dass durch eine Bürgerbeteiligung finanziert wird. „Da wäre ich sehr gerne bereit 100 Euro oder mehr zu investieren“, so Vogel. Henkel warf ein, dass die Gemeinde bei einem solchen Projekt nur eine Hilfestellung geben könnte, der Wille dazu müsse schon aus der Bürgerschaft kommen.

Am Ende der Diskussion lehnte der Ausschuss den Antrag der SPD, sodass die Anlagen durch die Gemeinde nicht bezuschusst werden.

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