Kriminalstatistik Wachtberg Kriminalität in Wachtberg um mehr als 40 Prozent gestiegen
Wachtberg · In Wachtberg verzeichnete die Bonner Polizei in fast allen Bereichen eine Zunahme an Fällen. Besonders im Bereich der Körperverletzung und der Wohnungseinbrüche sind es mehr Fälle geworden.
Zwei teure Motorsägen, ein Freischneider, eine Heckenschere, ein LTE-Modem und eine Kamera – das ist die Beute, die Unbekannte am vergangenen Wochenende in Niederbachem gemacht haben. Ein Schaden in Höhe von 1500 Euro, die Rainer Kirchner nun zu beklagen hat. Ihm gehört der Gartenschuppen, in dem eingebrochen wurde. Dieser Einbruch wird allerdings erst im kommenden Jahr Eingang in die Kriminalitätsstatistik der Bonner Polizei finden.
In dieser Woche stellten die Ermittler, die auch für Wachtberg zuständig sind, ihre Statistik aus dem vergangenen Jahr vor. Wie in Bonn auch, wurden auch in Wachtberg mehr Delikte als 2021 aktenkundig. 2022 gab es insgesamt 744 erfasste Fälle, 525 waren es 2021. Das macht einen satten Anstieg von rund 41,71 Prozent aus. Der 10-Jahres-Durchschnitt (2012-2021) liegt bei 546 Fällen. Bei den Rohheitsdelikten gab es 67 Fälle mehr (104 Fälle 2021), beim schweren Diebstahl 34 Fälle mehr (64 Fälle 2021).
Mehr Einbrüche in Wachtberg
Der Einbruch bei Rainer Kirchner wird im kommenden Jahr unter dem Stichwort „Wohnungseinbruchsdiebstahl“ geführt. Im vergangenen Jahr konnten die Ermittler darunter 22 Fälle im Drachenfelser Ländchen verzeichnen, ein Jahr zuvor waren es nur sieben. Der 10-Jahres-Durchschnitt gibt sogar einen Wert von 62 Fällen an – von diesem ist man nun weit entfernt. Beim Betrug wurden fünf Fälle mehr, als 2021 verbucht. Die Zahl lag 2022 bei 107, ein Jahr zuvor waren es 102. Der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liegt bei 61. Aus Fahrzeugen wurden 2022 insgesamt 39 Mal wertvolle Dinge gestohlen, ein Jahr zuvor gab es nur 21 Fälle.
Erfreulich gering sind die Zahlen beim Thema Raub. 2022 wurden vier Fälle registriert, im Jahr zuvor zwei Fälle. Der 10-Jahres-Durchschnitt gibt drei Fälle an. Fälle von Handtaschenraub sind überhaupt nicht bekannt, Raubüberfälle auf Banken und Geschäfte auch nicht. Gleichbleibend ist die Zahl von Raubtaten auf Straßen, Wegen oder Plätzen: Da gab es jeweils eine Tat.
Polizei verzeichnet mehr Körperverletzungsdelikte
Die Bonner Polizei musste im eigentlich beschaulichen Wachtberg auch mehr Körperverletzungsdelikte registrieren. Waren es 2021 noch 59 Fälle, kletterte die Zahl im vergangenen Jahr auf 99 – ein Plus von 40 Fällen. Im 10-Jahres-Durchschnitt sind es 52 Fälle. Vor allem bei der gefährlichen und schweren Körperverletzung sowie der vorsätzlichen, leichten Körperverletzung sind die Zahlen gestiegen. Auf Straßen, Wegen und Plätzen gab es vier Fälle mehr als 2021 (zwei Fälle).
Auch bei den Rauschgiftdelikten wurde ein Anstieg verzeichnet. Waren es 2021 noch neun Fälle, stieg die Zahl um vier auf 13 im vergangenen Jahr. Der 10-Jahres-Durchschnitt gibt einen Wert von elf an.
Betrogen wird auch in Wachtberg: insgesamt 107 Fälle wurden 2022 bekannt. Ein Jahr zuvor waren es 102. Der 10-Jahres-Durchschnitt verzeichnet 61 Fälle. Darunter ist 2022 eine Leistungserschleichung (Schwarzfahren) zu finden. Gestiegen ist auch die Zahl der Sachbeschädigungen, nämlich um 52 Fälle, sodass im vergangenen Jahr 105 Fälle registriert wurden.