Aktion zum Insektensterben Wachtberg legt Blühfeld zum 50-jährigen Bestehen an

Berkum · Zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Wachtberg entsteht ein 20.000 Quadratmeter großes Blühfeld am Wachtbergring. Jeder kann mit einem Euro pro Quadratmeter eine Patenschaft übernehmen.

 Auf 20 000 Quadratmetern soll entlang des Wachtbergrings ein Blühfeld zum Jubiläum der Gemeinde entstehen.

Auf 20 000 Quadratmetern soll entlang des Wachtbergrings ein Blühfeld zum Jubiläum der Gemeinde entstehen.

Foto: Axel Vogel

Es ist bei weitem nicht selbstverständlich, dass Landwirtschaft und Naturschutz dieselben Interessen verfolgen. Doch wenn es um das diesjährige Jubiläum der Gemeinde Wachtberg geht, sind sich die beteiligten Akteure einig und wollen mit einem gemeinsamen Projekt auf das Insektensterben in der Region aufmerksam machen: Zum 50-jährigen Bestehen von Wachtberg wird ab Ende März ein Blühfeld entlang des Wachtbergrings in Berkum entstehen. Auf insgesamt 20 000 Quadratmetern Fläche soll es ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger werden, gleichermaßen aber auch für Naturschutz und Artenvielfalt sensibilisieren.

Das Besondere an dem Projekt: Für einen Euro pro Quadratmeter können Wachtberger selbst eine Patenschaft für das Feld übernehmen. Jeder, der die Initiative unterstützen möchte, erhält auf Wunsch außerdem einen Platz auf der Spendentafel.

„Natur- und Landschaftsschutz wird so erlebbar für alle“, erklärt Swen Christian, Beigeordneter der Gemeinde Wachtberg, gegenüber dem General-Anzeiger. Die Blütenpracht solle die Wachtberger das gesamte Jahr lang bis in den Herbst hinein begleiten. Deshalb werde eine Mischung ausgesät, die sich über die Jahreszeiten immer wieder wandele.

Spazierwege im Feld angedacht

Die Idee zum Blühfeld ist am runden Tisch „Geschützter Anbau in der Landwirtschaft“ entstanden, an dem sich seit mehr als drei Jahren Kommunalpolitiker, Landwirte und im Naturschutz aktive Bürger mit Verwaltungsmitgliedern zusammenfinden. Beteiligt sind die Gemeinde Wachtberg, der Naturpark Rheinland, die Biologische Station im Rhein-Sieg-Kreis, der Bonner Naturschutzbund sowie die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, die auch das benötigte Saatgut spendet.

Noch sind die Planungen nicht endgültig abgeschlossen, doch werden rund um das Blühfeld wohl weitere Aktionen zum Jubiläum stattfinden. Denkbar ist laut Swen Christian etwa, dass Wachtberger Kindergärten und Schulen Ausflüge zur Blütenpracht unternehmen, unter anderem eine Sternenwanderung. Auch ist angedacht, lange Spazierwege im Feld anzulegen und an verschiedenen Stellen Bänke aufzustellen.

„Wir wollen zeigen, wie bunt und vielfältig Naturschutz sein kann“, betont Christian. Dass dies nun gerade rund um den 50. Geburtstag von Wachtberg möglich sein werde, erfreue ihn besonders: „Wir werden lange etwas von diesem Jubiläum haben“, so der Beigeordnete.

Und so wird es nicht mehr lange dauern, bis sich die Wachtberger im nahenden Frühling an Schneeglöckchen, im Sommer an Klatschmohn und im Herbst an Sonnenblumen erfreuen können. Ein Geburtstag und Naturschutz zum Anfassen.

Spenden bis zehn Euro können im Rathaus an der Information abgegeben werden. Wer mehr stiften möchte, erhält weitere Informationen auf www.wachtberg.de. Dort sind auch die Namen aller Unterstützer abrufbar.

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