Treffen der Kulturen Erster Ramadan-Basar im Köllenhof in Wachtberg

Wachtberg-Ließem · Beim ersten Ramadan-Basar im Köllenhof in Wachtberg-Ließem gibt es einiges zu entdecken: Festliches, Geschenke und Praktisches für den Haushalt. Das Ziel: Dass sich Kulturen austauschen.

Marwa El Kurdi hat mit Freunden und Bekannten den ersten Ramadan-Basar im Köllenhof organisiert.

Marwa El Kurdi hat mit Freunden und Bekannten den ersten Ramadan-Basar im Köllenhof organisiert.

Foto: Petra Reuter

Im März findet der erste „One Nation Ramadan Bazar“ in Wachtberg statt. Aussteller zeigen im Köllenhof, was zu den Wochen des Fastens gehört. Festliches, Geschenke und Praktisches für den Haushalt mögen manchen überraschen. Die Wachtbergerin Marwa El Kurdi erklärte, warum man sich zum Basar elegant kleiden sollte.

„Ich fühle mich ein bisschen wie ein Verbindungsstück zwischen den Kulturen“, erzählte die zweifache Mutter. Im Alter von fünf Jahren kam sie nach Deutschland und fand mit ihrer Familie in Ließem eine neue Heimat. Hier schloss sie ihre schulische Laufbahn ab, absolvierte eine Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten und sattelte schließlich zur Fachkosmetikerin und Ernährungsberaterin um.

In ihrer beruflichen Laufbahn seien ihr immer wieder viele Missverständnisse zwischen den Menschen aufgefallen. „Es gab schon Menschen, die ganz verwundert waren, dass in Palästina Autos fahren“, berichtete sie und fügte schmunzelnd hinzu: „Kamele haben die Familien da schon lange nicht mehr.“ Auch mit dem Vorurteil, sie sei mit ihrem Mann sicherlich als junges Mädchen zwangsverheiratet worden, räumte sie schon mehrfach auf. So wie die hiesigen Vorstellungen oft von jahrhundertealten Geschichten geprägt sind, gebe es auch auf der anderen Seite manchmal Erklärungsbedarf, wenn eingewanderte Menschen die örtlichen Gepflogenheiten nicht so gut kennen.

Verschiedene Kulturen sollen sich begegnen

„Deshalb soll der Basar ein Beitrag dazu sein, dass sich Menschen verschiedener Kulturen begegnen können und andere Kulturen kennenlernen können“, sagte El Kurdi. Damit für alle etwas dabei ist, suchte sie Verbündete aus Freundschaften und Bekanntschaften. Die gut vernetzte 39-Jährige gewann Mitstreiter aus Berlin, Frankfurt, Siegen und dem Ruhrgebiet für die Ausstellung. „Vor allem Frauen mit kleinen Unternehmen sind dabei“, kündigte sie an.

Im historischen Fachwerkgeviert wird eine Künstlerin, die Karikaturen und Gesichter malt, dabei sein. Außerdem gibt es traditionelles Kulturgut wie Töpferei, Häkelarbeiten, Stickerei und andere Handarbeiten zu sehen. Dazu gibt es modische Kleidung und Haushaltswaren als Mitbringsel für die gegenseitigen Besuche zum abendlichen Fastenbrechen oder für den Gästeempfang im eigenen Haushalt. Weshalb an einem Stand ein Thermomix mit seinen Funktionen vorgestellt wird? „Wenn man tagsüber fastet, hat man nicht unbedingt große Lust zum Kochen“, erklärte El Kurdi. Das könne in dieser Zeit auch mal die Technik übernehmen.

Zum vielfältigen Potpourri des Basars gehören noch eine Bücherausstellung „und natürlich traditionelle Süßigkeiten“, so El Kurdi. Weil auch ein Fotograf mit einem feierlich gestalteten Fotohintergrund für die Familienfotos anbieten wird, wurde für die Gäste der „Dresscode: elegant“ angekündigt. „Wir schicken Leute in Jeans aber nicht nach Hause“, sagte die Organisatorin. Der Grund für den bunten Basarmix mit traditionellen und modernen Elementen liege auf der Hand: „Der Ramadan wird genauso wie die christliche Osterzeit sehr individuell gelebt.“ Für Wachtberg wünschte sich die engagierte Frau, dass die Menschen ein wenig mit ihnen feiern, „so wie wir auch gerne mit ihnen feiern“.

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