Drittes Buch in drei Jahren Wilfried Lülsdorf legt mit neuem Wachtberg-Krimi „Pechvogel“ nach

Wachtberg-Pech · Eine Leiche im Wald wird zum neuen Fall für Alexander Hopp und Jana Jäger. Viel Lokalkolorit aus Wachtberg und Bonn sorgt dafür, dass der neue Krimi nicht allzu blutig wird.

Glückspilz im Liegestuhl: Der Pecher Buchautor Wilfried Lülsdorf mit seinem neuen Wachtberg-Krimi namens „Pechvogel“.

Glückspilz im Liegestuhl: Der Pecher Buchautor Wilfried Lülsdorf mit seinem neuen Wachtberg-Krimi namens „Pechvogel“.

Foto: Axel Vogel

Das erste Kapitel beginnt mit einer Hetzjagd durch den Wald. Das kann nicht gut enden, ahnt man schon nach wenigen Sätzen des neuen Wachtberg-Krimis „Pechvogel“. Autor Wilfried Lülsdorf hat gerade sein drittes Buch innerhalb von drei Jahren veröffentlicht. Die 60 kurzen Kapitel sind mit viel Tempo formuliert. Journalist Alexander Hopp und Kriminalhauptkommissarin Jana Jäger ermitteln dieses Mal bei der Bonner Stadtverwaltung, wo es Ungereimtheiten im Wohnungsamt gibt.

„Die Bösewichte sind immer erfunden“, sagt Lülsdorf. Andere Figuren haben erkennbar Vorbilder aus dem Umfeld des Autors. „Die Wachtberger wissen, welcher Metzger und welcher Wirt gemeint ist.“ Dieses Lokalkolorit ist auch, was ihm viele positive Rückmeldungen beschert. In finanzieller Hinsicht wären Krimis, die an bekannten Urlaubsorten spielen und eine Strandkorb-Leserschaft finden, sicher lohnender. „Aber das wollte ich gar nicht“, so der Wachtberger, der als Wirtschaftsjournalist in verschiedenen Redaktionen von Zeitschriften, Funk und Fernsehen gearbeitet hat.

„Pechmariechen“ jetz auch auf Italienisch

Lülsdorfs erster Krimi „Pechmariechen“ ist inzwischen ins Italienische übersetzt worden. Anregungen zum Fall um ein entführtes italienisches Mädchen gab ein Besuch aus der Partnerstadt Bernareggio. Als die Italiener erneut in Wachtberg zu Gast waren, wollten sie den Krimi natürlich gerne lesen. Der cms Verlag in Rheinbach, in dem auch die deutschen Krimis erschienen sind, willigte ein. Lülsdorf stellte bei der Übertragung allerdings fest: „Es gibt viel Rheinisches im Buch, was sich nicht so einfach übersetzen lässt.“ Seit Februar ist die italienische Fassung „Maria nella sfortuna: Un romanzo criminale di Wachtberg“ auf dem Markt.

Offizielle Buchvorstellung in Berlin

Dass Alexander Hopp demnächst zur selben Sendezeit wie Commissario Brunetti oder Franz Eberhofer im Fernsehen ermittelt, ist unwahrscheinlich. „Die internationalen Filmrechte sind noch nicht vergeben“, sagt der Autor augenzwinkernd. Ein bisschen stolz ist er darauf, dass die offizielle Buchvorstellung von „Pechvogel“ am 6. Juni in der NRW-Landesvertretung in Berlin stattfindet. Im Handel ist das aktuelle Werk schon vorher erhältlich.

Kostproben gibt es am Pfingstsamstag bei einer Lesung während der Finissage von Willi Reiche in Rheinbach. Die beweglichen Kunstwerke könnten auch Stoff für einen Krimi sein, „wenn sie so manipuliert werden, dass jemand gezielt zu Schaden kommt“, überlegt der Autor, der eigene Erlebnisse mit der Handlung verknüpft.

„Ich habe einen relativ bunten Lebenslauf“, sagt Lülsdorf über sich, ihm seien die unterschiedlichsten Typen begegnet. „Beim Stern ging es ziemlich ruppig zu. Das habe ich zum Redaktionsstil meines Boulevardblatts gemacht“, verrät er. Hopp arbeitet beim Kölner „Kurier“.

Band eins und zwei der Pech-Reihe sind mit jeweils gut 200 Seiten schnell durchgelesen. Wer erst bei Band drei einsteigt, findet vorweg eine übersichtliche Liste mit den Hauptpersonen. Der Inhaber der örtlichen Metzgerei in Pech heißt übrigens Eduard Fuchs und führt schon alleine wegen seines Namens schnell zu Adalbert Wolf.

Ist Buch vier schon in Arbeit? „Ich habe eine Idee, es gibt grobe Konzepte“, verrät der Autor, der sich die Dramaturgie bei „Star Wars“ abgeschaut hat. „Ich plane eine Vorgeschichte aus den jungen Jahren meines Helden, damit es nicht zu langweilig wird.“

Das Buch: Wilfried Lülsdorf, Pechvogel. Ein Wachtberg-Krimi, cmz-Verlag, ISBN 978-3-87062-363-0, 218 Seiten, 15 Euro

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