Vorfall in Wachtberg Polizei ermittelt nach 71 zerstochenen Reifen
Wachtberg · Unbekannte Täter haben 71 Reifen an landwirtschaftlich genutzten Anhängern in Wachtberg zerstochen. Die Polizei bezeichnet des Ausmaß des Schadens als „ungewöhnlich“.
Unbekannte haben laut Bonner Polizei in der Nacht zu Sonntag in Wachtberg insgesamt 71 Reifen an 18 landwirtschaftlich genutzten Anhängern zerstochen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Anhänger, die für die Erdbeerernte benötigt werden. Schauplatz des Geschehens war ein Feldweg in der Verlängerung des Bauernwegs im Ortsteil Kürrighoven. „Das Ausmaß ist schon ungewöhnlich“, sagte Polizeisprecher Michael Beyer. Laut Polizei lässt sich nach den bisherigen Ermittlungen der Tatzeitraum zwischen 19 Uhr am Samstag und 08.30 Uhr am Sonntag eingrenzen.
Wie groß der Schaden genau ist, kann der landwirtschaftliche Familienbetrieb, dem die Anhänger gehören, noch gar nicht abschätzten. „Wir müssen uns das alles erst einmal ganz genau ansehen“, teilte gestern die Mitgeschäftsführerin des Betriebes auf Anfrage des GA mit. Fest stehe aber bereits, dass der Schaden erheblich sei. Auch störe er den Betriebsablauf, da die Anhänger jetzt repariert werden müssten.
Was bei den Taten wundert, ist nicht nur das Ausmaß, sondern auch die kriminelle Energie der Beschädigungen: „Da sind nicht nur einfach im Vorbeigehen ein paar Löcher in die Reifen gestoßen worden“, betont die Mitgeschäftsführerin des Betriebes. „Weil das teils richtig dicke Reifen waren, musste man schon einigen Aufwand betreiben, um die kaputt zu kriegen.“ Vor allem sind die Vorkommnisse für sie absolutes Neuland. „Solche Sachbeschädigungen wie die hatten wir hier bei uns noch nie.“
Allerdings hatte ein anderer Landwirt, der seinen Hof nicht weit entfernt in Werthoven betreibt, Anfang des Jahres ebenfalls ungebetenen Besuch bekommen: Wie berichtet, ließen dabei Unbekannte in zwei Nächten im Januar insgesamt drei Landmaschinen mitgehen. Die hatte der Landwirt vor einer Halle nahe Werthoven abgestellt. Wert der Landmaschinen: Ungefähr 15.000 Euro, was für den Werthovener Landwirt relativ dramatisch war, weil die Geräte nicht versichert waren. „Seitdem ist es hier allerdings relativ ruhig gewesen", so der Landwirt am Montag auf Nachfrage.
Allerdings drängt sich im Zusammenhang mit den 71 zerstochenen Reifen in Kürrighoven die Frage auf, ob der beziehungsweise die Täter dem Betrieb, dem die Anhänger gehören, gezielt schaden wollten.
Polizei sucht Zeugen
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den Sachbeschädigungen in Kürrighoven aufgenommen und bittet um Hinweise. Zeugen, denen in der Nacht zu Sonntag, 28. August, verdächtige Personen aufgefallen sind oder die darüber hinaus ungewöhnliche Feststellungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0228/15-0 bei den Ermittlern zu melden.
