Freizeitangebot für größere Kinder in Pech Spielplatzerweiterung wird nach fünf Jahren realisiert

Wachtberg-Pech · Als die Pecher Eltern eine Neugestaltung des in die Jahre gekommenen Spielplatzes am Milchpützweg forderten, waren ihre Kinder noch klein. Fünf Jahre später und nach vielen Rückschlägen scheint nun eine Realisierung greifbar nah. Die neue Lösung für größere Kinder kostet 135 000 Euro.

 An den Spielbereich für kleine Kinder soll sich auf dem heutigen Ascheplatz zur Turnhalle hin die Multifunktionsfläche anschließen.

An den Spielbereich für kleine Kinder soll sich auf dem heutigen Ascheplatz zur Turnhalle hin die Multifunktionsfläche anschließen.

Foto: Axel Vogel

Fünf Jahre nach den ersten Planungen zum Spielplatz Pech hat kürzlich bei Landschaftsarchitekt Martin Dahlmann das Telefon geklingelt. Am anderen Ende war die Gemeinde Wachtberg, die ihn erneut bat, tätig zu werden. Nach seinem ersten Entwurf habe er gar nichts mehr zu dem Vorhaben gehört, sagte der Bonner am Rande der Ausschusssitzung.

Sehr erfreut sei er deshalb gewesen, die Planung wieder aufnehmen zu können. Politik, Verwaltung und Eltern hatte der Spielplatz am Milchpützweg dagegen umso mehr beschäftigt. Es gab viele Entwicklungen und Beschlüsse, zwei Ausschreibungen, viel Kritik über zu teure Entwürfe und schließlich eine Ablehnung der Neubaupläne 2019.

 Ausschuss für Generationen gab ebenfalls grünes Licht

Doch jetzt, so scheint es, dürfen vielleicht sogar wieder die Eltern hoffen, die sich das Projekt einst für ihre kleinen Kinder gewünscht hatten. Denn der Infrastruktur- und Bauausschuss gab am Donnerstagabend grünes Licht für Dahlmanns Ideen, die sich explizit an größere Kinder richten. Am Dienstagabend hatte bereits der Ausschuss für Generationen, Sport, Soziales und Kultur sein Wohlwollen signalisiert.

An den bereits 2020 kurzfristig eingerichteten Kleinkindbereich will Dahlmann eine Multifunktionsfläche anschließen – statt des bisherigen Ascheplatzes. Fußball- und Basketball sollen darauf ebenso möglich sein wie Volleyball und Badminton. „Der dafür in der Regel verwendete Kunststoffbelag ist pflegeleicht, verletzungsminimierend und dauerhaft“, sagte Dahlmann. Das Ganze soll einen Zaun erhalten, aber nicht um die Fläche zu verschließen, sondern nur aus Sicherheitsaspekten.

 An die Turnhalle soll eine Boulderwand

An der westlichen Fassade der Turnhalle schwebt dem Landschaftsarchitekten, der viel in Wachtberg arbeitet, eine Boulderwand zum Klettern vor. Da er das Hobby selbst ausübt, darf man gespannt sein. „Nicht umsetzbar war wegen der Geometrie des Areals eine Laufbahn“, so Dahlmann. Was vor allem Manuel Lengrüsser (Grüne) schmerzte, der das Projekt als Vorsitzender des Vereins Leichtathletik Wachtberg eng und kritisch begleitet hatte. Auch in der vorerst letzten Sitzung zum Thema lieferte er sich einen kreativen Dialog mit dem Planer.

Wobei Lengrüsser betonte: „Ich will verbessern, nicht verhindern.“ So hinterfragte er, ob das eingelassene Trampolin im Jugendbereich wirklich noch Sinn habe. Dahlmann bejahte das und ergänzte, es sei zum Beispiel auch für Rollstuhl-Fahrer nutzbar, die sich damit selbst in Schwung bringen könnten. Zudem warten eine Street-Workout-Anlage (Calisthenics) für Eigengewichtsübungen sowie eine Slackline (Balancierleine) zum Trainieren des Gleichgewichtes auf künftige Nutzer.

 Im Frühjahr 2022 könnten die Arbeiten starten

Das Wegesystem will Dahlmann beibehalten, zudem dessen Funktion als Notwasserweg, wenn der Bach mehr Platz braucht. „Auch unter dem Spielplatz läuft der Bach, da ist er aber verrohrt“, so der Bonner Fachmann. Die wassergebundenen Wege sollen nicht weiter versiegelt, sondern lediglich ausgebessert werden. Der Bereich zwischen Turnhalle und den Parkplätzen an der Huppenbergstraße könnte als Sommerblumenwiese umgestaltet werden. „Mit wenig Pflegeaufwand“, wie Dahlmann den Politikern versicherte.

 „Die vorgenannten Maßnahmen würden den Spielwert des Platzes enorm erhöhen und darüber hinaus die Grundstückssituation gestalterisch deutlich aufwerten“, hatte die Verwaltung den Ausschussmitgliedern mit auf den Weg gegeben. Mit den restlichen 135.000 Euro sei die Maßnahme realisierbar. Eine Umsetzung könnte laut Verwaltung im Frühjahr 2022 erfolgen. „Wir wollen nach fünf Jahren einen Haken dran machen“, betonte Bernd Wollin (UWG). Das sahen die anderen Mitglieder ebenso und gaben einstimmig ihren Segen. 

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