Ratsbeschluss Wachtberg sucht jetzt einen Klimamanager

Wachtberg · Der Gemeinderat hat der Suche nach einem Verantwortlichen für Klima-Angelegenheiten zugestimmt. Die Stelle soll auch die Arbeit in einem neuen Arbeitskreis koordinieren, der ebenfalls auf den Weg gebracht wurde.

Relevant für das Klimamanagement in Wachtberg: Photovoltaik-Anlagen wie diese vor dem Hintergrund des Rodderbergs.

Relevant für das Klimamanagement in Wachtberg: Photovoltaik-Anlagen wie diese vor dem Hintergrund des Rodderbergs.

Foto: Axel Vogel

Der Rat der Gemeinde hat grünes Licht für die Besetzung einer Vollzeit-Position im Klimamanagement gegeben. Damit „gönnt“ sich Wachtberg eine eigene Kraft in diesem aktuell viel beachteten Bereich – unter anderem, weil der Einsatzspielraum des Beauftragten des Rhein-Sieg-Kreises für Wachtberg arg begrenzt sei. Außerdem machte der Rat in der Sitzung am Dienstagabend den Weg frei für einen Arbeitskreis Klimaschutz. Die neue Kraft soll maßgeblich steuern, mitwirken und anschieben. Der Posten an sich wird zwar neu geschaffen, im Stellenplan der Gemeinde ist er laut Bürgermeister Jörg Schmidt bereits vorhanden, „aktuell jedoch noch anders besetzt“.

Diskussionen und eine bisweilen hitzige Debatte gab es um den Zeitpunkt der Aufnahme des entsprechenden Antrags für die Schaffung des Klimaschutz-Jobs in die Tagesordnung: Vor allem die SPD-Fraktion nahm vehement Anstoß an der Tatsache, dass der gesamte Rat erst wenige Stunden vor der Sitzung von dem Antrag unterrichtet wurde. Der Antrag selbst war bereits am 19. September eingegangen, erklärte Schmidt. Während sich der Bürgermeister im Namen der Verwaltung entschuldigte und einen technischen Fehler als Ursache nannte, konterten die Fraktionsspitzen von CDU und Grünen die Kritik. Unter anderem mit Hinweisen auf die Notwendigkeit eines solchen Postens vor dem Hintergrund der von allen Parteien im Rat angestrebten Klimaneutralität Wachtbergs bis 2035.

Appelle für gemeinsame Position

Ulrich Feyerabend (Unser Wachtberg) erinnerte schließlich SPD-Fraktionschef Andreas Wollmann an dessen zuvor in der Sitzung getätigte Aussage: „Sie haben eben selbst gesagt, dass Sie gern einen solchen Antrag gestellt hätten. Dann lassen Sie es uns jetzt zusammen durchziehen.“ Verwaltungsspitze und Antragstellende betonten mehrfach die Bedeutung der Aufgabe und beschworen Einigkeit. „Lassen Sie uns dies als Signal aus dieser Sitzung mitnehmen“, so Franz-Josef Jäger (CDU), der an diesem Abend zum Vorsitzenden des Arbeitskreises gewählt wurde.

Kritik, unter anderem geäußert von Wollmann und Feyerabend, an einem bis dato noch nicht definierten Stellenprofil wies der Bürgermeister zurück: „Es geht aktuell um die Festlegung, dass wir es wollen. Inhalte werden wir danach definieren.“ Klar scheint jedoch, dass neben der Arbeit im Sinne des Arbeitskreises und der Energie-Ziele auch Know-how zu konkreten Maßnahmen in Richtung Klimaneutralität gefragt sein dürften. „Er oder sie muss Klima können. Verwaltung haben wir genug“, so die knappe „Stellenbeschreibung“ des Verwaltungschefs. Am Ende fiel die Entscheidung eindeutig Pro-Antrag aus, Vertreter von FDP und UWG enthielten sich.

Energiesparen wird nach Plan betrieben

Ebenfalls relevant im Klima-Kontext ist der Beschluss von kommunalen Energiesparmaßnahmen in öffentlichen Gebäuden zur startenden Heizperiode, für die der Rat nahezu einstimmig votierte. Dabei will man im Wesentlichen einer von der Energieagentur Rhein-Sieg entworfenen Musterdienstanweisung folgen, „wohl wissend, dass nicht alles umsetzbar ist“, sagte Schmidt. Auch Straßenbeleuchtung soll einbezogen werden. Kernelemente sind der energiesparende Betrieb von Heizungsanlagen, die Absenkung von Raumtemperaturen, richtiges Lüftungsverhalten, inklusive regelmäßiger Kontrollen besagter Maßnahmen.

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