Deklaration unterzeichnet Wachtberg tritt Bündnis für biologische Vielfalt bei
Wachtberg · Die Gemeinde tritt dem „Bündnis für biologische Vielfalt“ bei und will sich verstärkt dem Naturschutz widmen. Dabei erwarten die Initiatoren auch Fördergelder. Bislang sind laut dem Beigeordneten Swen Christian Spenden in fünfstelliger Höhe eingegangen.
Es grünt und blüht in Wachtberg. Trotzdem gibt es noch viel zu tun in Sachen Naturschutz. Um ihren Willen hierzu zu zeigen und in Zukunft auch auf Kooperationen und Hilfestellungen zurückgreifen zu können, ist die Gemeinde Wachtberg nun dem „Bündnis für biologische Vielfalt“ beigetreten. Zur Unterzeichnung der Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“ durch den Beigeordneten Swen Christian trafen sich Vertreter von Gemeinde, Politik, Experten und Mitgliedern des runden Tisches „Geschützter Anbau in der Landwirtschaft“ am Blühfeld in Berkum.
Einen besseren Ort hätten sie wohl kaum finden können, denn dieser steht für ein in der Deklaration fixiertes Anliegen: den Erhalt und die Einrichtung naturnaher Flächen im Siedlungsbereich. Dies setzt die Gemeinde bereits in den von ihr gepflegten Grünflächen um. Und auch das Blühfeld in Sichtweite des Einkaufszentrums hat vor allem bei den Wachtbergern für Aufmerksamkeit und positive Reaktionen gesorgt. „Es ist unser erster sichtbarer Schritt in diese Richtung. Die Stelle hier an der Straße mag zwar nicht ideal sein, aber sie ist auffällig und hat die Bevölkerung mobilisiert. Wir haben inzwischen schon Spenden in fünfstelliger Höhe erhalten“, berichtet Christian über die ersten Erfolge.
Deklaration sieht auch Arten- und Biotopschutz vor
Neben einer ökologischen Gestaltung der Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich sieht die Deklaration auch Arten- und Biotopschutz vor sowie die nachhaltige Nutzung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Den Eintritt in das Bündnis hatte der Rat im Juli einstimmig beschlossen. Er bedeutet zunächst eine eher ideelle Unterstützung. „Das Bündnis, dem inzwischen circa 350 Kommunen angehören – unter anderem auch Köln und Bonn – dient zunächst vor allem dem Austausch und der gegenseitigen Unterstützung. Beispielsweise auch durch den Rat von Fachleuten“, erläuterte Christian.
„Mit unserer Unterschrift wollen wir als Gemeinde zeigen, dass wir uns an diesen Plänen beteiligen wollen und dass uns trotz der Fortschritte in den letzten Jahren bewusst ist, dass wir noch einiges an Arbeit vor uns haben.“
Durch den Beitritt zum Bündnis kann sich die Gemeinde künftig auch um das Label „StadtGrün“ bewerben – eine Auszeichnung, die mit Fördergeldern verbunden sein kann. Was mit den bereits vorhandenen Spenden nun als nächstes geschieht, war auch Thema beim Pressetermin. „Wir müssen umdenken und dürfen nicht mehr nur unseren eigenen Vorteil sehen, sondern müssen uns fragen, was wir für die Natur tun können“, sagt Stefan Schneider, auf dessen Grundstück das Blühfeld angelegt wurde. Auch eine gesicherte Infrastruktur für Tierwanderungen ist Anliegen der Gemeinde. Hier kann sich Doktor Jan Freese, einer der anwesenden Experten, auch eine Zusammenarbeit mit der Universität Bonn vorstellen. Über weitere Ideen wird im Oktober beraten.