Drachenfelsschule in Niederbachem Turnhalle wird energetisch saniert

Wachtberg-Niederbachem · Die Turnhalle der Drachenfelsschule in Niederbachem wird energetisch saniert und erweitert, zudem wird der Schulhof umgestaltet. Die Sanierung war schon lange im Gespräch.

Die Arbeiten an der Niederbachemer Schule haben bereits begonnen.

Die Arbeiten an der Niederbachemer Schule haben bereits begonnen.

Foto: Axel Vogel

Auf dem Gelände der Niederbachemer Grundschule rollen die Bagger. Umgesetzt wird ein weiteres Großprojekt im Ort innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit: Nachdem zuletzt die Mehlemer Straße bis zum vergangenen Jahr aufwendig umgebaut und saniert worden war (der GA berichtete), steht nun die Drachenfelsschule im Fokus. Vor allem deren 12 Meter mal 24 Meter große Turnhalle. „Es handelt sich bei der Maßnahme um eine komplette energetische Sanierung der Turnhalle inklusive einer Umgestaltung des Schulhofes“, erklärte der Beigeordnete der Gemeinde, Swen Christian, dem GA. Außerdem bekomme die Turnhalle noch einen Anbau.

Beschlossen hatte die Maßnahme der Ausschuss für Infrastruktur und Bau (AIB) am 25. März 2021. Das Investitionsvolumen lag damals bei über 1,3 Millionen Euro. Doch die Summe ist in Zeiten der Inflation, teils explodieren Rohstoffpreisen sowie gestiegenen Anforderungen etwa an den Brandschutz nicht zu halten: „Wir haben eine Mehrbedarf von rund 850.000 Euro angemeldet“, so Christian. Die Fertigstellung sei für das Frühjahr 2024 geplant. Bei der Gelegenheit weist er daraufhin: „Inwieweit weitere Maßnahmen am Schulgebäude erforderlich sind, wird derzeit noch geprüft.“ Definitiv noch anstehen würde der Einbau der Lüftungsanlagen im Schulgebäude. „Dieser soll auch zeitnah erfolgen“, betonte der Beigeordnete.

Sanierung war bereits 2016 Thema

Bereits Ende 2016 hatte der AIB erstmalig über die Notwendigkeit der Sanierung der Turnhalle beraten. Denn bei den bereits genannten Arbeiten seien am Sportbodenbelag „gravierende Schäden“ ermittelt worden. „Die Turnhalle wurde, bis auf die Dacherneuerung im Bereich der Nebenräume aus dem Jahr 1999, bis heute nicht modernisiert“, brachte es das Architekturbüro Haas 2021 auf den Punkt: „Die komplette Gebäudetechnik und alle Oberflächen sind noch aus dem ursprünglichen Baujahr und in einem dementsprechend desolaten Zustand.“

Die Schäden am Boden hatte die Verwaltung dazu veranlasst, eine Sanierung wie auch eine Erweiterung der Turnhalle in Angriff zu nehmen. Dass die Gemeinde dann die Sanierung der Halle und die Umgestaltung des Schulhofes konkret anging, hatte 2018 mit einem Aufruf des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung an die Kommunen zu tun, Projektskizzen für investive Maßnahmen mit besonderer sozialer und integrativer Wirkung aus den Bereichen Sport, Jugend und Kultur einzureichen. Die Wachtberger Verwaltung erarbeitete daraufhin „in kürzester Zeit“ Antragsunterlagen, steht in damaligen Sitzungsanlagen nachzulesen. Der Rat beschloss in einer Sondersitzung im Herbst 2018 einstimmig die Sanierung. Letztlich kam die Gemeinde bei einer Förderung allerdings nicht zum Zuge.

Bei den drei vorgeschlagenen Varianten hatte sich der Rat für die dritte entschieden: Die enthielt einen Anbau, der laut des Architekturbüros „der durch die Anordnung aller Dusch- und Umkleideräume für Jungen und Mädchen auf einer Geschossebene die Aufsichtssituation deutlich verbessert.“ Zudem lasse sich in dem Anbau auch noch weitere WC-Räume für Lehrer unterbringen sowie im Untergeschoss Platz für die dringend benötigte Lagererweiterung. Ganz wichtig: In dem Anbau entsteht ein weiterer Raum mit multifunktionalem Charakter.

Energiebilanz soll verbessert werden

Ziele der Sanierung seien laut Verwaltung etwa die Gebäudesubstanz für die nächsten 50 Jahre zu ertüchtigen, die Energiebilanz signifikant zu verbessern und den CO2-Ausstoß zu verringern. Daher stehe beispielsweise die Installation einer Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitstellung im Maßnahmenkatalog. Ferner eine zentrale erneuerbare Wärmeenergieerzeugung für den Schulkomplex in Form einer Pelletanlage und der Einbau einer modernen Lüftungsanlage. Auch die Sanierung der Sanitäranlagen und Grundleitungen, eine LED-Beleuchtung wie auch Brandschutzmaßnahmen in Form von einem weiteren zusätzlichen Fluchtweg seien geplant. Neben zwei Notausgängen aus der Halle, einer davon ist neu, wird es einen offiziellen Eingang durch den Anbau geben. Zudem ist auch noch ein Ausgang im Untergeschoss vorhanden. „Damit kann die Turnhalle fortan auch als Versammlungsstätte genutzt werden“, betonte der Beigeordnete Christian.

Zentrale Punkte bei der Umgestaltung des Außenbereiches sind etwa die Umwandlung des Basketballfeldes in einen modernen Multifunktionsplatz sowie die Schaffung der Barrierefreiheit.

Auch wenn der Schulhof derzeit eine einzige große Baustelle ist, und der Schulbetrieb vorübergehend mit Einschränkungen leben muss, nimmt es Andrea Engels, Rektorin der Drachenfelsschule, gelassen: „Schließlich ist das eine tolle Maßnahme und am Ende wird das richtig schön werden“ Vor allem der neue Anbau bringe aus ihrer Sicht jede Menge Vorteile mit.

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